Knieschmerzen, O-Beine



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  994. Eintrag von am 19.06.2003  
  Knieschmerzen, O-Beine  
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Nach einigem 'HerumstOEbern' in diesem Forum, erscheint es mir als hAEtten Einige von Euch schon Erfahrungen gesammelt mit dem was mir voraussichtlich bevorsteht, darum erhoff ich mir Klarheit für meine Entscheidungen.

Zu meiner Person: Bin 23 Jahre alt und hab immer gerne Sport gemacht. Im letzten Herbst bei einer Radtour fingen auf einmal beide Knie an zu brennen, wenn ich in die Pedale trat. Ich kam fast nicht mehr heim, solche Schmerzen hatte ich. Die folgenden Wochen hatte ich immer wieder diese brennenden Schmerzen wenn ich Stufen hinaufging. Ausserdem war ein Knarren im rechten Knie zu hOEren wenn ich aufstand (beim Durchstrecken unter Belastung). Zunächst ignorierte ich diese Symptome und schob es auf eine überlastung. Der Schmerz ging auch zurück und nach 3 Monaten konnte ich auch wieder Stufen hinaufsteigen ohne Schmerzen. Im Februar ging ich einen Tag Snowboarden und der brenndene Schmerz war sofort wieder da. Wieder konnte ich Treppen nur unter Schmerzen hinaufgehen. An Sport ist seitdem kaum mehr zu denken, Laufen, Radfahren - immer dieser Schmerz. Da entschied ich mich zum Arzt zu gehen. Nach 2 erfolglosen Arzbesuchen, fand ich einen Arzt, der die Schmerzen ernstnahm und röntgenaufnahmen und MR durchführen liess. röntgenaufnahmen zeigen O Beine (Abweichung beidseitig 8°), Magentresonanz ergab folgendes: mucoide Degeneration des Hinternorns des medialen Meniscus (läsion Grad I-II), Knorpelbelag von erhaltener Dicke und glatter OberflAEche. Auf den Bildern hat mir der Arzt auch die 'verdreht liegende' Kniescheibe gezeigt, die offenbar die knarrenden GerAEusche aulOEst. Sein Vorschlag war eine Begradigung der O-Beine, zunächst des rechten Beines, nächstes Jahr des linken Beines. Gleichzeitig möchte er irgendetwas wegschneiden, damit die Kniescheibe nicht mehr so knarrt. Er hat mir das an einem Modell gezeigt und erwAEht daß dann der Anpressdruck auf die Kniescheibe geringer ist. Ganz genau hab ich das aber nicht verstanden. Er hat weiters gemeint, bei Nicht Operation, ware zu erwarten, daß das Knie in etwa 10 Jahren ziemlich kaputt ist. Diese Operation (vom ersten Knie) würde rund 3500 € kosten.
Da ich nur teilzeit arbeite und den grösSten Teil meiner Zeit studiere, ist dieser Betrag schon sehr schmerzhaft. Weiters frage ich mich, ob diese Operation den erhofften Erfolg bringt oder ob es doch auch brauchbare Alternativen gibt?
Bin ich nach 8 Wochen wirklich wieder voll einsatzbereit (sehr wichtig für mich, dann hab ich wieder eine 60 Stunden Woche)? Wie schlimm ist es, wenn ich die Operation 1 Jahr aufschiebe, leidet das Knie da sehr darunter?
Werde ich je wieder schmerzfrei Sport machen können?
Hat irgendwer schon AEhnliche Erfahrungen gemacht?

für zahlreiche Postings bin ich dankbar.
 
  4. Antwort von am 30.06.2003  
  ! Du hast leider keine Visitenkarte hinterlegt; daher bin ich mir nicht sicher, ob Du dies hier noch liest. Deshalb nur in KUErze: Wenn Du eine Visitenkarte anlegst, kannst Du gerne auf meiner Karte nachlesen, welche persönliche Erfahrung ich zum Thema O-Beine bezusteuern habe.
 
  3. Antwort von am 23.06.2003  
 
Was du gerade scrst kenn ich auch (bis auf die O-Beine). Was die Einsatzbereitschaft nach acht Wochen angeht, könnte Skepsis angebracht sein. Ich bin jetzt in der 10. Woche und mein Knie ist immer noch nicht ganz abgeschwollen. Das scheint aber nicht typisch zu sein, da mein Arzt mittlerweile ziehmlich ratlos ist. Andererseits ist natUErlich die Frage was du studierst. Chemie wäre z. B. schlecht, da du wAEhrend der Praktika viel stehen musst. Philsophie (denke ich mir) macht da weniger Probleme, weil du ja Probleme mit den Knien hast und nicht mit dem Kopf. Lediglich der Weg zur Uni wäre noch zu lOEsen. Denn, Autofahren ist erstmal nicht (wegen Versicherungsschutz).
B. hat natUErlich recht damit, daß I-II. Grad noch nicht arg ist, tut aber trotzdem weh. Und was die Operation angeht ist das so eine Sache: lässt du die O-Beine, wird der Knorpel einseitig zerstOErt, lässt du sie begradigen, wird der Knorpel allseitig belastet. Die Frage ist dabei: ist der gesunde Knorpel wirklich gesund, daß er die Belastung aufnehmen kann?
Aber leider kann das wohl keiner vorhersagen. OP bleibt letzlich eine 'Gewissensentscheidung'.
Schliesslich verstehe ich nicht, warum du die 3500Euro selbst bezahlen sollst. Sind wir schon soweit mit unserem Gesundheitssystem?

Ich Wünsche dir alles Gute und daß du bald eine hilfreiche Therapie bekommst.

D.
 
  2. Antwort von am 23.06.2003  
  Wieso sollst du 3500 € selbst bezahlen? Ich würde unbedingt eine weitere Meinung einholen - von einem Arzt, der selbst nicht operiert. Du musst damit rechnen, daß die Knie weiterhin immer und zunehmend Probleme machen werden - unabhAEngig ob du eine OP durchführen läsSt. Kniebelastende Sportarten sind natUErlich nicht mehr drin. Leider sind die kernspintomographischen Aufnahmen hinsichtlich der Beurteilung des Knorpels sehr unzuverlässig. Das Knarren hinter der Kniescheibe spricht für eine deutliche SchAEdigung und eine beginnende Arthrose.


 
  1. Antwort von am 19.06.2003  
 

Auf viele Deiner Fragen können wir auch nicht antworten, denn bei jedem ist der Verlauf etwas anders.

Was Dein Arzt Dir vorgeschlagen hat ist eine Umstellungs-osteotomie. Durch die O- Beine werden die GelenkflAEchen ungleich belastet, was zu verfrUEhten, einseitigen KnorpelschAEden und Arthrose führen kann. Grad I-II ist allerdings noch nicht ganz so arg, da kann ich Dich beruhigen.

Bei dieser Umstellung werden die O-Beine etwas begradigt, was dazu führt, daß die Belastung dann auf der noch gesunden Seite liegt.
Das Problem bei diesen OP's ist, daß es oft gar nicht möglich ist, eine 'gesunde' Statik herbeizuführen. Das bedeutet dann, daß der gesunde Knorpelbereich umso schneller abnutzt, da auf ihm dann die ganze Belastung liegt.
Es kann also dann sein, daß Du in 10 - 15 Jahren auch die ganze GelenkflAEche kaputt hast, trotz OP.

Aus meiner persönlichen (!) Erfahrung würde ich abraten, ABER ich bin natUErlich kein Arzt ! Was ich Dir aber auf jeden Fall raten würde ist, daß Du eine zweite und möglichst sogar dritte Meinung einholst, auch bei einem Rheumatologen.
Lass Dir auf jeden Fall genUEgend Zeit mit diese Entscheidung, denn es ist ein grosse Eingriff, der die ganze Statik verAEndert und auch Probleme mit den Hüften oder der Wirbelsäule nach sich ziehen kann. Es muss nicht sein, aber das Risiko ist nach einer solchen Umstellung auf jeden Fall da.

Hier im Forum findest Du ja viele Infos, und Du kannst uns auch jederzeit fragen, wenn Dir etwas unklar ist.


B.
 




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Stand : 23.03.2004 07:07:32
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