Verhalten nach Hüft-Op (Luxation /Auto fahren)



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  162. Eintrag von am 15.11.2004  
  Verhalten nach Hüft-Op (Luxation /Auto fahren)  
  0 liebe Leidensgenossen,

1. Luxationsgefahr
bzgl. der Luxationsgefahr nach erfolgter Hüft-OP habe ich ganz unterschiedliche Aussagen von Ärzten und Therapeuten bekommen.
Ich bin bisher immer davon ausgegangen, d.h. dass bis zu 12 Wochen nach der OP die Gefahr der Luxation besteht und deshalb z.B. der Schlaf auf der nicht operierten Seite 'verboten' ist. (wegen der unkontrollierbaren Drehungen der operierten Hüfte).
Das gleiche gilt z.B. für das Übernanderschlagen der Beine.

Nun habe ich gehört, dass dieser 'Schonzeitraum' nur 6 Wochen betragen soll, weil es so lange dauert, bis sich um die künstliche Hüftkugel Narbengewebe gebildet hat, die - neben den Muskeln und Sehnen - das Ganze entsprechend zusammenhält.

2. Auto fahren ab wann ?
Auch wurde mir bisher immer gesagt, dass man sich frühestens nach 3 Monaten nach OP selbst hinter's Autosteuer setzen darf, weil es erstens der Prothese schadet, wenn man scharf bremsen müsse und zweitens gebe es u.U. versicherungsrechtliche Probleme , wenn man z.B. bei einem nicht verschuldeten Unfall mit 'Krücken' aus dem Auto steigt.

Nun sagte mir ein Arzt, man dürfe bei Vollbelastung selbst Auto fahren, soweit man die notwendige Kraft - z.B. im rechten Bein - zum Bremsen und Gas geben hat. Die 'Belastung' des Bremsens sei für die Prothese nicht höher als das Treppe abwärts gehen.

Was stimmt denn nun ??

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht ???

Ich bin momentan etwas verunsichert und würde mich über Eure Antworten freuen.



A.
 
  4. Antwort von am 17.11.2004  
  A. !
Ich finde, dass die meisten Ärzte übervorsichtig sind und teilweise auch masslos übertreiben.
Nach der OP kann man schon nach Verheilung der Narbe auf der Seite schlafen ( vorher macht man es eh nicht, weil die Narbe sonst schmerzen würde. ) Das Kissen zwischen den Beinen ist schon gut und sinnvoll, es entlastet auch. Allerdings hatte ich mich derart dran gewöhnt, dass ich auch noch 3 Monate später damit schlief und mein Orthopäde meinte, da könne jetzt überhaupt nichts mehr auskugeln und ich solle mal das Kissen weg tun.
Man kann auch nach gewisser Zeit die Beine übereinanderschlagen ( ich tat es neulich mal ohne dran zu denken ) OHNE das gleich das Schlimmste passiert. Sollte aber wohl nicht zum Dauerzustand werden.
Je nachdem, wie fit frau ist, wächst die Hüfte ja auch ein und ist dann fest. Letztens hat mir ein Shiatsu- Therapeut bei Bauchlage das Bein bis auf den Hintern gedehnt, alles kein Problem. Allerdings sass meine Blockade im Kopf und ich hatte panische Angst, dass die Hüfte rausspringen könnte.
Auch dass man normales Brustschwimmen wegen Luxation nicht mehr machen soll, halte ich inzwischen für Blödsinn. Da wird wirklich viel Angst im Kopf geschürt und das funktioniert vorallem deshalb, weil wir den Ärzten mehr trauen als unseren eigenen Körpern.
Alles Gute für Dich !
E.
 
  3. Antwort von am 17.11.2004  
 
man frage fünf INstitutionen und bekomme mindestens fünf Antworten.
Meine eigenen Erfahrungen ( nach dem Einsetzen einer Mc Minn Prothese, Kopf zementiert )
- der Arzt in der Reha war der Meinung, es sei ok, mich auf beide Seiten zu legen ( mit einem Kissen zwischen den Beinen )
- Autofahren nach 5 Wochen ( Automatik,linke Seite operiert)
lt versicherungstechnischen Vorgaben möglich
Laufen ohne Stützen wäre möglich gewesen, war aber noch nicht erlaubt ) insofern prinzipielle Erlaubnis, auch für Schaltwagen nach 5 Wochen

,
D.
 
  2. Antwort von am 16.11.2004  
  Liebe A.,
ich habe seit 2001 eine TEP und bin auch erst wieder Auto gefahren, als ich in der Wohnung schon sicher ohne Krücken laufen konnte. Das war so etwa nach 3-4 Monaten. Ich habe mir ein Keilkissen auf den Autositz gelegt, damit ich nicht so tief sitze.
Die Luxationsgefahr besteht u.U. recht lange! Das hängt vom Körpergewicht, dem Muskelaufbau usw. ab. Aber auch besonders vom eigenen Verhalten: also denke bitte daran
1. Muskeln trainieren
2. Beine nicht übereinanderkreuzen
3. langsam hinsetzen
4. nie auf tiefe weiche Sitze plumpsen lassen!
5. nachts nicht auf der gesunden Seite liegen und zur Sicherheit ein Kissen zwischen die beine klemmen, damit das operierte Bein nicht 'kreuzt'
Alles einfach ein bisschen bewuster und in Ruhe machen. Und bloss nicht zu früh ohne zwei (!) Krücken draussen laufen.
Alles Gute wünscht
C.
 
  1. Antwort von am 16.11.2004  
  A.,
ich habe vor 3 Jahren meine Prothese bekommen und auf der Reha habe ich festgestellt, dass jeder Arzt bzw. jede Klinik die 'Verhaltensregeln' nach der OP anders handhabt.
Ich durfte mich die ersten Wochen, wenn überhaupt, nur auf die operierte Seite legen. Allerdings durfte ich gleich nach der OP das Bein voll belasten, obwohl ich eine Hüftprothese 'zum Einwachsen' bekommen habe. Manche andere Leidensgenossen auf der Reha sollten nach der gleichen Operation nur teilweise belasten.
Als 'Faustregel' für´s Autofahren galt: Erst wieder hinter´s Steuer setzen, wenn man keine Krücken mehr benötigt. Wenn man diese ablegen kann hat man auch wieder genügend Muskeln.

Charlotte
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenk-Prothese - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenk-Prothese - 058
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 22.11.2004 18:19:15
SuchmaschinenArthrose : X162Y20041122181915Z162 - V058


Arthrose





-