Wie ist der Schmerzverlauf nach einer Op?



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  27. Eintrag von am 09.09.2004  
  Wie ist der Schmerzverlauf nach einer Op?  
  0Ich habe Gestern erfahren wie meine OP verlaufen soll,war so geschockt das ich garnicht mehr weis was sie mir alles gesagt haben.Nur soviel;Das Becken wird durchsägt nach vorne gekippt,der Gelenksknochen gespalten und mit einem Keil versehen,viele Drähte Schrauben und eine Platte.Ich habe solche Angst davor, besonders vor den Schmerzen danach, wer kann mir genaueres darüber sagen?  
  6. Antwort von am 10.10.2004  
  Liebe A.,
Deine Angst ist mehr als verständlich. Es ist ja nicht nur die Angst vor dem Schmerz sondern die Vorstellung, dass an einem zentralen Gelenk im Körper soviel manipuliert wird. Wichtig ist, dass Du das Ziel nicht aus den Augen verlierst: Schmerzfreiheit! Und wichtig ist auch Deine innere Bereitschaft für den Eingriff. DU allein entscheidest über diesen zweifellos massiven Eingriff in Deinen Körper.

Meine Formel war: Wenn der Leidensdruck (chronische Schmerzen, Bewegungseinschränkung, soziale Isolation, Arbeitsunfähigkeit, usw.) so gross ist, dass man ihn nicht mehr ertragen möchte, ist der einzige Ausweg eine Operation. Ich wollte AUFGARKEINENFALL an mir rumschnippseln lassen. Und viele zu gerne habe ich an Alternativ-Therapien geglaubt und immer wieder gehofft (Athrose verläuft ja schubweise), eine Schmerzphase auch mal wieder vorbei geht. Irgendwann ging im wortwörtlichem Sinne, aber gar nix mehr.

Wenn OP, dann gibt es zwei Wege: Gelenkerhalt oder Gelenkersatz?
Die Frage wurde für mich ganz wichtig: Wie sieht mein Gelenk eigentlich noch aus? Diese Frage kam mir erst in den Sinn, als mir - genau wie Du - eine Trippleosteotomie bevorstand. Becken dreimal durchtrennen und dann in 'Form' bringen....
Zunächst war ich glücklich, denn in (Adresse Nr.1 für diese OP) bestand zu dem Zeitpunkt 2-3 Jahre Wartezeiten. Ich habe dort 2 mal abgesagt, pure Angst!
Ich habe mich dann für eine TEP entschlossen, weil eine Comutertomographie schon eine Hüftkopfnekrose (Knorpel schon ganz futsch, und dann geht´s an den Knochen selbst) offenbarte. Also nix mehr blindes Vertrauen in Schnelldiagnosen. Die Trippleost. wurde nur aufgrund eines Röntgenbildes vorgeschlagen und 'gute Beweglichkeit', auch ein Indikator. Ich bin aber in allen Gelenken hypermobil, also kein Massstab. Ich habe gewagt zu hinterfragen und das war gut so. Auch ganz wichtig, viele Gespräche darüber mit Familie und Information. Auch wenn die Angst lieber nix wissen will. Dieses Forum hat mir enorm geholfen!

Noch heute stelle ich mir oft vor, ich hätte diese Trippleosteotomie machen lassen. Ich erzähl Dir das nicht, um Deine Angst zu schüren, Du bist ja auch noch ein paar Jahr jünger. Ich glaube nur, je mehr wir wissen, umso sicherer sind wir in unseren Entscheidungen. Und Sicherheit macht weniger ängstlich. Ich wurde viele Jahre Schmerzjahre von Orthopäden vertröstet: Da gibt es noch viele Therapien: Stosswelle, Orthokin, Akupunktur, KG... alles versucht, ohne Ergebnis. Heute weiss ich, (die andere Hüfte ist irgendwann auch fällig): wer rastet der rostet: also gezieltes Muskeltraining ist sehr hilfreich.
Letztlich gibt es aber kaum einen anderen Ausweg, wenn eine Hüftdysplasie erstmal 'athrotisch' zuschlägt, als eine OP.
In vielen Beiträgen kannst Du nachlesen, wie glücklich alle 'alten Hüften' sind nach einer gelungen OP. Endlich schmerzfrei Laufen können und viele sagen (auch ich): Warum hab ich das nicht schon früher machen lassen? Die OP-Schmerzen, und die Zeit danach sind so schnell vergessen mit der wieder gewonnen Lebensqualität.
Ich wünsche Dir also, die richtige Entscheidung und dann wirkliches Ärztevertrauen und gutes Durchhaltevermögen. Und nicht vergessen: DU allein entscheidest den Zeitpunkt!

Sei lieb gegrüsst und ganz viel Glück!







 
  5. Antwort von am 09.09.2004  
  A.,
ich möchte auch versuchen, dir die Angst vor den Schmerzen nach der OP zu nehmen.
Ich muss heute sagen, die einzig unangenehme war meine Mandeloperation, die damals (1961) noch mit örtlicher Betäubung (mehrere Spritzen von innen in den Hals) gemacht wurde, aber sowas geht auch schnell vorbei.
Bei meinen diversen anderen OP'en ging es mir bis auf gelegentliches Unwohlsein immer gut, besonders hinsichtlich etwaiger Schmerzen.
Ich denke, es ist wichtig, dass man mit einer positiven Einstellung darangeht, wie C. auch schreibt. Am 20. Okt. werde ich mir eine McMinn einsetzen lassen, da wird auch einiges vom Knochen abgefräst, aber ich vertraue dem Operateur und freue mich, dass ich danach die Hoffnung auf weniger Schmerzen habe.
Vor meiner letzten OP (Wirbelsäulenversteifung) wurde mir auch gesagt, dass die Knochenentnahme aus dem Beckenknochen nachher das Schmerzhafteste sei, ich habe das aber gar nicht so empfunden.
Und wenn wirklich die Schmerzen unerträglich werden, kann man heute viel machen, wie B. auch schreibt, das habe ich bei einem Mitpatienten mit einer Knie-TEP mitbekommen. Der hatte auch etwas Angst vorher und war danach sehr erleichtert, dass es so gut ging.

Kopf hoch und alles Gute,

F.
 
  4. Antwort von am 09.09.2004  
  A.,

ich gehöre zu denen, die nach jahrelanger Schmerzodyssee froh sind, endlich jemand gefunden zu haben, der die Schmerzen nich nur glaubt, sonden sogar den Grund erkennt: Arthrose, vermutlich aufgrund angeborener Hüftdysplasie. Da ich kaum noch gehen konnte und oftmals nach dem Sitzen auch nicht mehr aufstehen konnte, war ich eigentlich nur froh, dass da endlich jemand war, der mir helfen wollte - dass es eine Operation war, war für mich ok. Ich gehöre da sicherlich zu den Ausnahmefällen - ich hatte nie Zweifel ob die OP sinnvoll ist und hatte merkwürdigerweise auch nie Angst davor. Wenn die Krankenschwester nicht darauf bestanden hätte, hätte ich nichtmal die Beruhigungstablette gebraucht, die man vor der OP bekommt (eine am Vorabend und eine nochmal morgens vor der OP). Ich bin da sicherlich supernaiv rangegangen (hatte auch keine Infos aus dem Internet ;-))) ) - für mich stand einfach fest - jetzt gehe ich ins Krankenhaus, lasse das richten und dann geht es mir wieder gut. Und vielleicht war es auch diese Einstellung, dass es dann so kam. Ich ging ins Krankenhaus, wurde nochmal untersucht, geröntgt, und befragt vom Narkosearzt. Der Operateur kam auch noch vorbei, besprach nochmal alles mit mir und am nächsten Tag ging es los. Ich hatte das grosse Glück gleich die erste morgens zu sein. Ich hatte 'angedroht', dass ich ungeniessbar werde, wenn ich morgens meinen Kaffe nicht bekomme (man muss ja vor der OP nüchter bleiben) - vielleicht hat das geholfen ;-))). Ich wurde zum OP runtergebracht, bekam eine Injektion und - weg war ich. Als ich wieder aufwachte war alles vorbei, die Schwester war an meinem Bett, bracht mir Tee, sprach kurz mit mir und liess mich dann weiter schlafen. Ich bekam, wie gesagt, automatisch meine Ration Schmerzmittel, so dass Schmerzen erst gar nicht auftraten und für die Nacht was zum Schlafen, da das auf dem Rücken schlafen nicht mein Ding ist. Auch später, bei der folgenden Physiotherapie musste ich nie wirklich Schmerzen leiden. Nur wenn ich mal zuviel machte, liessen es mich meine Muskeln wissen - aber das ist wichtig, damit man am Anfang nicht gleich übertreibt. Ich kann dir nur sagen, ich habe es keinen Tag bereut, ich finde es nur schade, dass ich so lange warten musste bis ich Hilfe fand, da durch die jahrelange Schon- und Fehlhaltung natürlich alles andere in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Ich hoffe ich konnte dir noch ein bisschen von deiner Angst nehmen.

Falls du noch Fragen hast, kannst du mir auch in die Infobox schreiben, falls ich kann, helfe ich gerne.


C.
 
  3. Antwort von am 09.09.2004  
  C.,
Ich dir für deinen zuspruch,Ich habe solch eine Panik vor dieser OP das kann ich garnicht beschreiben.Alleine die Vorstellung das sie mir meine Hüfte zersägen, lässt in mir die Angst steigen das ich es vor Knochenschmerz,der ja der schlimmste sein soll nicht ertragen kann.Wenn du mir weitere beschreibung und erfahrungen mitteilen kannst währe ich dir sehr Dankbar.
Lieben !!
 
  2. Antwort von am 09.09.2004  
  A.,

nach deiner Beschreibung vermut ich, dass bei dir eine Umstellungsosteotomie gemacht werden soll. Zu dieser Operation selbst ich dir leider nichts sagen.

Ich selbst habe beidseits ein künstliches Hüftgelenk und kann dir versichern, dass ich nach der OP nie unter Schmerzen leiden musste, ich wurde sowohl im Krankenhaus wie auch in der AHB-Klinik und später zuhause immer ausreichend mit Schmerzmitteln versorgt. Ausserdem lassen die Schmerzen auch recht schnell nach, so dass auch die Dosierung der Schmerzmittel relativ schnell verringert werden kann (das habe ich entschieden, in Absprache mit dem behandelnden Arzt). Ich glaube wirklich nicht, dass du vor den Schmerzen Angst haben musst.

Ich wünsche dir alles Gute für die OP und baldige Besserung,

C.
 
  1. Antwort von am 09.09.2004  
  A.,
zu deiner OP kann ich nicht viel sagen, aber vor den Schmerzen musst du keine Angst haben. Es gibt in den Kliniken wirklich gute Schmerzmittel, die die ersten Tage wirkungsvoll überbrücken. Ich hatte z. B. die ersten 24 Stunden eine Medikamentenpumpe. Damit konnte ich die Medikamente nach Bedarf selbst dosieren. Danach bekam man die Schmerzmittel auf Zuteilung, aber es wurde immer gesagt, dass man sich melden soll, wenn es nicht reicht.

B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenksdysplasie - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenksdysplasie - 044
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 10.10.2004 20:21:09
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