Morphium Fluch oder Segen? Angst vor dem Entzug!



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  21. Eintrag von am 04.06.2004  
  Morphium Fluch oder Segen? Angst vor dem Entzug!  
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Ich habe u.a. Wirbelsäulenarthrose. Man gab mir wegen den wirklich sehr starken Schmerzen Morphium in Tablettenform retardiert und ich nehme auch noch Morphiumhydrochlorid Tropfen. Nun mit dem Morphium bin ich wenigstens einige Stunden im Tag mehr oder weniger Schmerzfrei. Ich vertrage alle Schmerzmittel nicht und das Morphium auch nicht wirklich, mir ist übel, Kopfschmerzen , Verstopfung. Nun bekomme ich aber Rückmeldungen von meinem neuen Psychiater von wegen dass es mir psychisch nur so gut gehe wegen dem Morphium, ich Süchtig sei und dass der Entzug eine Schlimme Geschichte werde. Ich versuchte bisher nicht darüber nachztdenken. Habe jetzt aber im Internet schlimme Sachen über das Morphium gelesen. Habe richtig Angst jetzt. Wer hat Erfahrungen mit Morphium und wer hat einen Entzug gemacht und mag darüber berichten?
 
  11. Antwort von am 22.06.2004  
  A.,
mach dich nicht so verrückt.Viele Ärzte selbst sind nicht genug über die Schmerztherapie mit Morphintabletten aufgeklärt.Ich selbst nehme MST 60 Tabl. schon über ein Jahr ein.Ich bin ein neuer Mensch geworden und kann endlich mal wieder einige Stunden ohne Schmerzen sein.Retard Tab. machen nicht süchtig.Wende dich doch mal an die Deutsche Schmerzliga.Auch die werden dich in dieser Richtung beruhigen können.Wenn es dir besser geht, dann vertraue auf deinen Arzt und auf dein Gefühl.
Mit liebvollen n
L.
 
  10. Antwort von am 16.06.2004  
  A.,

Hast Du schon einmal ein Opiumderivat (z.B. ) versucht? Das hat hier schon jemand geschrieben, dass es eine 'leichtere' Form vom Morphium ist. Wenn Du es noch nicht versucht hast, dann wäre es doch vielleicht einen Versuch wert?

Nachdem bei Dir kein anderes Schmerzmittel hilft, wirst Du doch wahrscheinlich langfristig mit dem Schmerzmittel leben müssen. Warum denkst Du also daran es abzusetzen?
Ausserdem muss ich sagen, dass man, würdest Du das Medikament wirklich absetzen wollen, es nicht von heut auf morgen radikal weglässt. Dann kann es unter Umständen schon zu unerwünschten Symptomen kommen, aber das passiert bei vielen anderen Medikamenten auch, wenn man so radikal vorgeht und ist daher nicht eine alleinige Eigenart des Morphium-Medikaments. Sollte es abgesetzt werden, dann lässt man es ausschleichen, so dass der Körper sich an die geringere Zufuhr des Morphins einstellen kann! Also keine Angst!!!

Ich wollte nur noch sagen, dass es bei den Retard-Medikamenten ganz ganz wichtig ist, dass sie immer zur selben Zeit eingenommen werden, damit der Medikamenten-Blutspiegel konstant bleibt, damit verhindert man, dass man zuviel/zuwenig Wirkstoff im Blut hat. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, evtl. auch Deine beschriebenen Kopfschmerzen könnten davon herrühren, aber ich denke, dass Du das sicherlich weisst ;-)

Achja, und ausserdem soll Dein Psychiater Dich nicht so verrückt machen! Mein Mann ist auch Psychiater und ich weiss, dass heutzutage leider noch viele Ärzte das Morphium als Schmerztherapie sofort mit Sucht gleichsetzen, was zum Glück aber nicht der Fall ist! Denn im Vordergrund steht hier ja die Schmerztherapie und nicht die psychisch bedingte Sucht, aufgrund derer man dann ein Suchtmittel einnimmt.

und keine Panik!!!
Claudi
 
  9. Antwort von am 08.06.2004  
  Liebe C. liebe E.

Ja find ich eben auch, dass man fahren kann. Ich fühle mich fit, ausserdem bin ich 12 Jahre lang mit sehr starken Psychopharmaka autogefahren und da hat nie jemand was gesagt. Dort ist es sogar so, dass man mit den Medikamenten besser fährt als ohne, aber eben rechtlich wird das dann wohl anders gesehen. Ich wohne auch in der Schweiz und nehme auch MST. So wie es aussieht nehme ich das noch lange und ich muss und will doch selbstständig werden, kann doch nicht immer jemanden anstellen für Arztbesuche, Apotheke , Physiotherapie. Und Geld für ein Taxi habe ich nicht. Also , nachdem ich euch gehört habe , habe ich beschlossen zu fahren. Ich euch. Ich habe gestern schon einen Fahrversuch gemacht. Ich fühlte mich schon unsicher, aber das wahr wohl die Aufregung, Angst und das Gefühl etwas verbotenes zu tun und vor allem bin ich seit Monaten nicht mehr gefahren.Ich muss ja nur in die nächste Ortschaft, längre Fahrten und Autobahn würde ich auch nicht machen. :-)
 
  8. Antwort von am 08.06.2004  
  A.

Zu Beginn einer Therapie mit Morphinen würde ich eher vom lenken eines Fahrezuges abraten, solange bis sich der Körper an die Medikation gewöhnt hat ( ca. 2-3 Wochen ). Danach kann man an sich wieder fahren, man sollte sich aber nur hinter das Steuer setzen, wenn man sich einigermassen gut fühlt.

Ich hatte während einem Jahr MST Continus und bin Auto gefahren, ohne Probleme. Es ist jedoch anzuraten, dass man einen sogenannten 'Medikamentenpass' mit sich führt, falls mal etwas passiert. In der Schweiz bekommt man den in der Apotheke und kann ihn dann vom Arzt ausfüllen lassen.

Rechtlich weiss ich nicht, wie es in Deutschland ist.
Bei uns in der Schweiz muss ich als Gehbehinderte Fahrzeuglenkerin alle 2-3 Jahre einen Test machen. Ich habe ihn auch mit Morphin bestanden, somit war alles bestens.
Wie es dann aber tatsächlich versicherungstechnisch ausgesehen hätte bei einem Unfall, darüber möchte ich lieber nicht nachdenken. Klar würde die Versicherung versuchen Vorbehalte zu machen, dann kann es sehr mühsam werden.


E.
 
  7. Antwort von am 07.06.2004  
  Ich fahre mit Auto, allerdings wenn ich nicht sehr viel genommen habe. Nur auf der Autobahn habe ich Angst, da die Reflexe nicht besonders schnell sind und die Geschwindlichkeit macht mir Angst.
Wir müssen und auch dürfen leben. Oder?
Was sagt Ihr dazu liebe Freunde?
 
  6. Antwort von am 07.06.2004  
  Ich euch für eure Antworten! Ich habe wieder mehr Schmerzen, weil ich mehr belasten muss. Meine Freundin ist krank geworden. Diese Nacht bekam ich meine Menstruation und die hat voll in den Rücken gehauen. Ich hatte so starke Schmerzen wie in den schlimmsten Zeiten, am schluss haben nur warme Heublumenwickel geholfen. Ich habe mich auch mit Teufelskralle befasst aber das macht wohl mein Magen nicht mit. Ich versuche mir jetzt Grünlippmuschel zu besorgen.
WIE HANDHABT IHR ES MIT AUTOFAHREN MIT MORPHIN?
Also im Krankenhaus sagten sie mir ich dürfe nicht, aber im Beipackzettel steht das nicht so ausdrücklich, ausserdem bin ich auf das Auto angewiesen. Ich wohne auf einem Berg und bin sonst von der Umwelt abgeschnitten. Ich bin bisher nicht gefahren, weil ich es vom Rücken her nicht stabilisieren konnte. Heute musste ich fast und es ging. Ich habe und hatte nie irgendwelche Rauschzustände vom Morphium. Wie das rechtlich aussieht kann ich mir schon denken, wenn sie nach einem Unfall Morphium im Blut finden. Ich muss Autofahren, deshalb trau ich gar nicht meinen Arzt zu fragen, aus Angst dass er es mir verbietet. Eine bekannte von mir ,die Aerztin ist, sagte mir ,dass die meisten damit Auto fahren. Bin hin und hergerissen

A.
 
  5. Antwort von am 07.06.2004  
  A. 66,
Manche Schmerzen kann man nur mit Morphium behandeln, gerade als Dauertheraphie. Normalerweise versucht man es erst mal mit leichten Opiaden: wie oder Valeron. Wenn Die aber nicht helfen, kann Morphium sinnvoll sein. Sich den ganzen Tag mit Schmerzen quälen ist doch nicht Sinn der Sache. Leider gibt es immer noch viele Ärzte, die diese Form der Schmerzbehandlung ablehnen. Aber Gott sei Dank gibt es mittlerweise mehr Ärzte, die diese Form der Schmerzbehandlung einsetzen. Auch die neuren Schmerzambulanzen arbeiten damit. Vor meiner Knieversteifung am 17.03.04 habe ich auch Morphium tabletten genommen. Allerding entgegen der normalen Anwendung täglich, nur meistens 2 Tage und dann wieder abgesetzt und wenn die Schmerzen zu stark wurden, habe ich wieder welche genommen. Ich hatte keinerlei Probleme mit dieser Methode. Selbst bei längerer dauernder Anwendung brauchst Du dir keine Gen über Abhängigkeit machen. Jeder Mensch ist zwar verschieden, aber wenn die Dosis langsam reduziert wird, wird es denke ich keine Probleme geben. Bei einer schweren Op vor einigen Jahren habe ich drei Wochen lang hochdosierte Morphium intravenös bekommen. Als ich entlassen wurde war die Behandling beendet. Eine Woche ging es mir nicht so gut und dann war es OK. Wäre die Dosis langsam verringert worden, hätte ich wahrscheinlich gar nichts gemerkt. Also lass dich nicht verrückt machen. Wenn Du solche starken Schmerzen hast, nimm es ruhig. Ausserdem ist Dein Arzt ja wohl der gleichen Meinung, sonst würdest Du es nicht bekommen. Klar geht es einem psychisch besser, wenn man weniger Schmerzen hat und das ist gut so!!! Ich würde den Psychiater wechseln oder nicht auf ihn hören! Wenn ich je wieder so starke Schmerzen bekommen sollte, das Morphium nötig ist, werde ich es auch nehmen! Eine Schmerzklinik ist auch so eine Sache. Entweder arbeiten die auch mit Morphium oder sie versuchen es auf die psychologische Tour. Aber das musst Du entscheiden. Also hab keine Angst vor einem Entzug und nimm es, wenn Du es brauchst.
Ich wünsche dir weniger Schmerzen, einen und hoffentlich konnte ich dir mit meinem Beitrag helfen.
F.
 
  4. Antwort von am 06.06.2004  
  A.

Was dieser Psychiater da von sich gegeben hat finde ich schon sehr daneben !

Lass Dich nicht einschüchtern, denn es ist nicht so, wie er es Dir gesagt hat. Ich hatte ebenfalls retardiertes Morphin während einem Jahr ohne Unterbruch, und ich habe es dann langsam ausgeschlichen, und es gab keinen Entzug !

Diese Präparate sind extra für die Langzeiteinnahme gemacht, und sie sind auch sehr gut wieder absetzbar, wenn man die wichtigste Grundregel dabei beachtet, nämlich das langsame absetzen.

Wenn Du im Internet nach Informationen suchst, dann geh mal auf die Seite www.schmerzhilfe.de
Dort beommst Du auch fundierte Infos, und nicht so unsachliche und veraltete Auskünfte.

Eine richtige Schmerztherapie, und dazu gehören die retardierten Morphine, ist sehr wichtig und sinnvoll. Lass Dich bitte nicht verunsichern, im Zweifelsfall melde Dich bei einem Schmerzspezialisten, oder in einer Schmerzambulanz.

Falls Du noch Fragen hast, kannst Du mir gerne eine Mail schicken. Du musst einfach oben auf meinen Namen klicken, dann kommst Du ins Profil und kannst von dort aus mailen.


E.
 
  3. Antwort von am 05.06.2004  
  A.,
ein Entzug vom Morphium ist auch nicht einfach und sollte auf
jeden Fall stationär gemacht werden, denn anders schaffst du
es nicht. Meine Morphinpumpe soll auch auf ein anderes Medi-
kament umgestellt werden und das wird auch nur stationär
gemacht. Ich habe die Unterlagen für eine Morphinpumpe für
dich gestern kopiert. Ich benötige nur deine Adresse [*] , damit ich
sie dir schicken kann. Auf jeden Fall ist Morphium nicht so
schädlich wie die ganzen anderen Medikamente. Wenn es mir
damit besser geht, warum soll ich es dann nicht nehmen und
mit der Pumpe benötigt man auch viel weniger. Es ist wichtig
das du dir einen guten Schmerztherapeuten suchst. Ich wünsche dir alles Gute.


D.


[*] ANMERKUNG: Bitte macht den Adressaustausch über die Infoboxen.
 
  2. Antwort von am 05.06.2004  
  Liebe A.,
Mir hat E. auch sehr gut geholfen, sie kennt sich mit den Schmerzen gut aus.
Ich glaube Du darfst nicht gleich ans süchtigsein denken. Mein Cardiologue hat mir auch gesagt, dass ich von den Opiaten süchtig werde, dabei der Rhumatologue verschreibt mir es, weil ich sonst mit den Schmerzen nicht fertig werde. Momentan warte ich auf ein Termin in einer Schmerzenklinik. Ich hoffe, man wird mir helfen können.
Bei den Ärzen gibt es die alte Schule und die neue. Früher sah man gleich das Morphium als Droge, jetzt ist es anders.
Versuche doch eine Schmerzenklinik zu finden. Sie werden Dir helfen können.
Und höre nicht unbedingt Deinen Psychiater zu. Mag sein er ist aus der alten Schule...
Man muss nur mit der Dosis aufpassen.

Sei lieb begrüsst und alles Gute, C.
 
  1. Antwort von am 05.06.2004  
  A.,
ich denke Du müsstest eine spezielle Schmerzklinik aufsuchen um Dir dort weiterhelfen zu lassen. Was sagen denn die Ärzte dazu? Da Du Opiate bekommst musst Du ja unter ärztlicher Aufsicht stehen, ich kann mir gar nicht vorstellen dass man so einfach Morphium regelmässig bekommt. Kenne mich da aber auch nicht so aus. Wichtig ist auf jeden Fall dass Du der Sache nachgehst. Falls schon eine Abhängigkeit vorliegt muss auch der Entzug unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Ich kann nur berichten dass ich aufgrund einer Gesichts-Neuralgie stationär im Krankenhaus mit Opiaten behandelt wurde. Diese wurden ca. 1 Woche eingesetzt um eine Schmerzfreiheit zu damit sich die Nerven beruhigen konnten und es möglich war Untersuchungen durchzuführen. Nach eben dieser Woche wurden diese Schmerzmittel wieder langsam reduziert. Zuhause bekam ich andere Schmerzmittel, auf die ich später - aufgrund einer sehr gut anschlagenden Akkupunktur - verzichten konnte.
Wende Dich doch mal an E.. Sie kommt auch aus der Schweiz und kann Dir da vielleicht weiterhelfen. Schau mal in ihre Visitenkarte.
Wünsche Dir alles Gute und hoffe Du kommst 'weiter'.

B.
 




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Stand : 23.06.2004 19:09:34
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