- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
375. Eintrag von am 07.05.2004
Künstliches Kniegelenk mit 80?
0, ich frage für meine Oma. Sie ist 80, und leidet an Gonarthrose. Ihr Arzt rät nunmehr zu einer OP mit künstlichem Kniegelenk, da ihr ansonsten der Rollstuhl drohe. Der Arzt hat aber angedeutet, dass es sich mit 80 wohl nicht mehr so richtig 'lohne' die OP durchzuführen, weil die Heilung so lange Zeit in Anspruch nimmt. Mich würde interessieren, was Sie dazu denken. Zudem wäre ich dankbar, wenn mir jemand einen guten Spezialisten oder ein Krankenhaus im Hunsrück (Simmern, Koblenz, Idar-Oberstein,...) nennen könnte, wo eine derartige OP durchgeführt wird. Vielen Dank für Antworten
3. Antwort
von am 30.05.2004
A., würde Deiner Oma auf jeden Fall zur Op raten wenn nur noch die Alternative : 'ansonsten drohe Rollstuhl' vorhanden ist. -selbst wenn der Heilungsprozess in diesem Alter länger dauert. Man kann doch nicht sagen dass sich ab einem bestimmten Alter etwas nicht lohnt. So lange man noch lebt lohnt sich alles - wenn auch länger (Meine Oma z.B. ist 97 geworden). Gerade im Alter sollte man sich nicht aufs Abstellgleis stellen lassen und warten bis 'man abgeholt' wird. Auch in medizinischer Hinsicht. Der Körper bzw. die Gelenke müssen gerade auch im Alter fit und beweglich gehalten werden. Sollte Deine Oma auf den Rollstuhl angewiesen sein so ist dies aus meiner Sicht für die anderen noch intakten Knochen/Gelenke bestimmt nicht hilfreich. Im täglichen Leben wäre dies auch sehr hinderlich und Deine Oma könnte schnell zum Pflegefall werden. Liebe A. dies ist natürlich nur meine subjektive Meinung - medizinische Risiken weiss ich nicht - jedoch denke ich - wenn dieses Risiko sich im relativ 'normalen' Bereich befindet - lohnt es sich allemal. Für die Entscheidung Deiner Oma wünsche ich ihr alles Gute und an Dich schöne Pfingsten.
D.
2. Antwort
von am 29.05.2004
A.,
meine Oma hat die gleichen Probleme wie deine. Sie ist 82 Jahre alt. Letztes Jahr wurde ihr ein künstliches Knie eingesetzt. Seitdem ist sie wieder eingenermasse Beweglich und Schmerzfrei. Leider fängt bei Ihr nun das andere Knie an, und man ist am beraten ob dieses auch noch mit einen künstlichen ersetzt werden soll. Der Heilungsprozess dauerte bei Ihr ca 1/2 Jahr. Also kann ich nur sagen, und dies haben auch andere Ärzte bestätigt, wenn die Lebesqualität verbessert werden kann (wenn deine Oma noch Agil ist), dann lohnt es sich immer, egal wie Alt.
LG Detlef
1. Antwort
von am 08.05.2004
A., das mit dem 'wohl nicht mehr so richtig lohne' ist so ne Sache bei der man tatsächlich 2geteilter Meinung sein kann. Meine Schwiegermutter (auch 80) hat nun seit fast 2 Monaten eine Duokopfprothese nach Oberschenkelhalsbruch und ich merke tagtäglich dass es mit der Heilung sehr sehr lange dauern wird! Wobei wenn ich es mir genau überlege, die Heilung selbst ging eigentlich super voran! Jedoch kommt es darauf an ob der Mensch noch das ganze 'Drumrum' was zur besseren Beweglichkeit führen würde auch noch mitmachen will! Laut Ärzten könnte meine Schwiegermutter mehr als sie tut und die nächste Aussage war: Tja da kann mal halt nichts machen wenn der Kopf nicht mehr mitmacht. Wenn wir mit ihr reden dann sieht sie zwar alles ein aber bringt es halt doch nicht in die Reihe dass sie, wenn es weh tut trotzdem Laufen muss. Vermutlich droht in ihrem Fall tatsächlich der Rollstuhl :-( Wenn aber deine Oma bisher immer ein agiler Mensch war dann sieht es ja evtl. ganz anders als bei meiner Schwiegermutter aus. Sie hat mit Bewegung schon seit Jahren nichts mehr am Hut (und da kann man die Andeutung eines Arztes 'ob sich das noch LOHNE' evtl. besser verstehen, auch wenn sich das schrecklich anhört, oder?) Ich wünsche euch viel Glück bei euren Entscheidungen und hoffe für deine Oma dass sie dann nach der OP gut mitmacht! Lieber und schönes Wochenende wünscht B.