Schwere körperliche Belastung nach Hüftoperation - ok ?
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
249. Eintrag von am 18.05.2004
Schwere körperliche Belastung nach Hüftoperation - ok ?
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zunächst kurz die Vorgeschichte:
Meine Patin heute 55J. sollte vor 15Jahren schon eine künstliche Hüfte erhalten. Aufgrund des Alters und der Diagnose (Steine in der Gelenkflüssigkeit) machte man die Hüfte nur auf und hat sozusagen nur geputzt.
Heut sind die Schmerzen aber so schlimm, dass Sie einen Termin für eine Hüftop hat.
Meine Frage, meine Patin betreibt eine Landwirtschaft, wo sie häufig in die Hockhaltung, z.b. beim melken gehen muss. Ihrem engen Familienkreis, hat Sie nun erzählt nach 3Wochen Reha kann Sie dass wieder machen.
Ich glaube dieser Aussage aber nicht. Hat wer Erfahrung mit schwerer körperlichen Arbeit nach einer Hüftop?
Ich euch schon im voraus
4. Antwort
von am 19.05.2004
Schwere körperliche Arbeit sollte man nach einer Hüft-TEP grundsätzlich meiden. Zementierte Hüften bieten zwar den Vorteil einer sofortigen Belastbarkeit - d.h. man darf sofort voll auftreten, was viele Operateure nach zementfreier Implantation erst nach 2-3 Monaten erlauben. In jedem Fall besteht aber wegen der Durchtrennung von Muskeln und Bändern für ca. 6 Monate eine erhöhte Luxationsgefahr. Es wäre sträflicher Leichtsinn, nach 3 Wochen Reha schwere körperliche Tätigkeiten, noch dazu in Hockstellung, ausüben zu wollen. Ohnehin ist fraglich, ob man so kurze Zeit nach der OP solche Haltungen überhaupt einnehmen kann. Es dauert gewöhnlich einige Zeit, bis sich eine annähernd normale Beweglichkeit wieder einstellt.
3. Antwort
von am 19.05.2004
A., ich bin so alt wie deine Patin und habe vor 11 Monaten eine zementfreie TEP bekommen. Leider kann ich noch nicht einmal in die Hocke gehen, geschweige denn schwer körperlich arbeiten; der Heilungsprozess ist elend langsam, trotz KG, Übungen im Bewegungsbad und auf dem Ergometer. Natürlich ist eine positve Erwartungshaltung gut für den Heilungsprozess. Und wenn deine Patin durch die Arbeit in der Landwirtschaft nicht vor der OP zuviel Muskulatur durch Schonhaltung abgebaut hat, wird sie auch schnell wieder auf die Beine kommen. Wenn man allerdings zu früh zu viel erwartet, kann die Enttäuschung sehr gross sein. B.s Überlegungen scheinen mir ganz richtig zu sein. - Zementfreie Prothesen (mir prognostizierte Haltbarkeit ~15 Jahre) werden 'jüngeren' Patienten eingesetzt, weil bei ihnen wegen der höheren Lebenserwartung auf jeden Fall mit einer Wechseloperation gerechnet wird. Deiner Patin alles Gute für OP und Reha!
D.
2. Antwort
von am 19.05.2004
Welche TEP gemacht wird, wird noch entschieden. Die Klinik bietet zementiert und teilzementiert an.
Weiss wer, wo die Vorzüge der unterschiedlichen Tep sind.
Vielen Dank im voraus
1. Antwort
von am 18.05.2004
A.,
ganz vornan stellen würde ich die Frage: Was hat ihr Operateur gesagt? Denn die Frage sollte meines Erachtens nicht lauten: 'Kann sie das?' sondern: 'Darf sie das'. Wenn sie darf und kann ist das prima, wenn sie es nicht sollte, kann es Probleme (auskugeln, vorzeitige Lockerung usw.) geben.
Schwere Lasten sollte man mit einer Hüft-Tep sowieso nicht mehr tragen, und wo es unumgänglich ist, sollte eine gut trainierte Muskulatur unbedingt vorhanden sein.
Um dir eine qualifiziertere Antwort geben zu können, müsste man wissen, ob die Hüft-TEP zementiert oder zementfrei eingesetzt wurde. Zementfreie TEP's müssen erst richtig einwachsen, da kann ich mir nicht vorstellen, dass das gut sein soll. Bei einer zementierten TEP mag es möglich sein, das kann ich aus eigener Erfahrung nicht beurteilen. Nach so kurzer Zeit, denke ich, ist dies alles aber noch verfrüht.
Vielleicht gibst du ja nochmal genauere Infos, dann können vielleicht noch einige Mitglieder aus ihrem Erfahrungsschatzkästchen plaudern.