Ist Hüftgelenkumstellung mit 51 noch sinnvoll, oder soll ich auf ein künstliches Hüftgelenk warten?
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
252. Eintrag von am 22.05.2004
Ist Hüftgelenkumstellung mit 51 noch sinnvoll, oder soll ich auf ein künstliches Hüftgelenk warten?
0 - bin 51 Jahre - habe Arthrose an beiden Hüften - habe bereits sichtbare Zysten - erste Beschwerden seit 8 Jahren - habe sporadisch, teilweise starke stichartige Schmerzen bei bestimmten Bewegungen (aufstehen aus sitzender oder gebückter Haltung, bei Drehbewegungen oder auch nachts beim umdrehen im Bett).
Die Ärzte (auch der Chef) der der Isar (München) raten mir zu einer Hüftumstellungs-OP), sagen aber auch gleichzeitig, dass ich mit einem späteren künstlichen Hüftersatz rechnen müsse. Ich habe schon einen OP-Termin, bin jetzt aber im Zweifel, ob dies in meinem Alter der richtige Weg ist (zwei Operationen, vielleicht auch vier, da ja beide Hüften betroffen sind)?
Wäre es vielleicht besser gleich auf ein künstliches Hüftgelenk zu drängen?
Wer hat ähnliche Situation schon gemeistert?
Ich freue mich auf eine Antwort
A.
2. Antwort
von am 26.05.2004
Ich schliesse mich der Meinung von B. an. Vor einem guten Jahr hatte ich eine Mc-Murray Osteotomie (Umstellungs OP) an meiner zu steil aufgestellten Hüfte und davor nur wenig Schmerzen und teilweise leichte Bewegungseinschränkungen. Die Ärzte waren der Meinung, dass das für mich viel bringen würde, da ich noch 'ziemlich' jung (jetzt 38 Jahre) bin. Leider muss ich sagen, dass die Umstellung für die Muskulatur viel mehr ausmacht als bei einer HTEP und das Jahr danach kein Zuckerschlecken ist und man nicht gleich loslegen kann. Wie bei mir kann es Dir auch so gehen, dass die Arthrose statt zu verlangsamen erst recht loslegt. Du solltest auf jeden Fall eine zweite oder dritte Meinung einholen und ausschlaggebend ist manchmal nicht das Röntgenbild, sondern das Beschwerdebild bei dir. Was noch wichtig ist: Du solltest keine Angst vor einer HTEP haben, denn dies kommt so oder so auf Dich zu.
1. Antwort
von am 22.05.2004
Eine Umstellungs-OP macht umso mehr Sinn, je ausgeprägter die Fehlstellung des Gelenks ist und je geringer die bereits eingetretenen Knorpelschäden sind. Das Alter allein ist somit nicht ausschlaggebend. Je älter man ist, desto schlechter bedient ist man allerdings, wenn die durch eine Umstellung bedingte Verbesserung der Beschwerden nur kurze Zeit anhält und man wenige Jahre später sowieso eine Endoprothese braucht.
Möglicherweise kann eine weitere Untersuchung und Beratung in einer anderen Klinik, d.h. eine 'zweite Meinung' die Entscheidung erleichtern.