Nur Schmerzmittel gegen Arthrose- das kann es doch nicht sein?!



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  281. Eintrag von am 16.06.2004  
  Nur Schmerzmittel gegen Arthrose- das kann es doch nicht sein?!  
  0 all !!!
Ich bin 35 Jahre alt und vor circa einem Jahr, erkannte mein Orthopäde bei mir eine beidseitige Hüftgelenksarthrose(ich hatte zu dem Zeitpunkt diese stechenden Schmerzen, bei bestimmten Bewegungen).Auf meine Frage, wie jetzt therapiert wird, sagte er nur : Er könnte mir ein paar Schmerzmittel verschreiben.
Das konnte ich nicht fassen und fragte nochmal nach. Es müsste doch irgendeine Bewegungstherapie geben oder ähnliches, damit sich die Krankheit nicht so schnell verschlimmert. Aber er sagte nur, das hätte alles keinen Wert.
Da die Schmerzen erst einmal auf ein Minimum zurückgingen, war ich seit dem nicht mehr bei diesem Arzt. Doch jetzt wird es schlimmer und mit den Knien bekomme ich auch irgendwie Probleme.
Ich bin nun etwas verunsichert. Ist diese Einstellung des Arztes normal???(andere Patienten sind mit ihm sehr zufrieden) Soll ich gleich einen anderen Arzt konsultieren ???
Hat irgendjemand schon mal gleiche Erfahrungen gemacht ?
Im Voraus vielen Dank sagt
 
  4. Antwort von am 17.06.2004  
 
ich bin zwar schon 53, aber auch sehr unglücklich, weil ich plötzlich nur mehr als Patientin mit Schrottgelenken auf künstliche Hüften warten soll.
Wechsle einmal den Orthopäden oder frag Deinen, ob bei Dir eine Umstellungsosteotomie angezeigt wäre.
Ich werde nach der Physiotherapie, die ich demnächst habe, in so eine medical fitnesscenter gehen, um meine Gelenke durch ein Muskelkorsett zu stützen.
Daneben nehme ich Tabletten mit glucosaminsulfat ein. statt 60 km/ Woche laufe ich nur mehr um die 10 km/ Woche und fahre dafür wieder häufig mit dem Rad. Das tut mir auch gut.
Mit freundl. n
E.

 
  3. Antwort von am 17.06.2004  
  A., ich bin 37 Jahre und habe auch Arthrose in der Hüfte. Bei mir wurde es vor 2 Jahren festgestellt. Es fing an mit Schmerzen in der Hüfte nach längerem Sitzen. Bis ich schliesslich mit salbe und Tabletten anfing. Der Orthopäde meinte eine normale Verschleisserscheinung. Bin dann in die Röhre gekommen und man hat dort eine Nekrose und eine Arthrose festgestellt. Sollte dann wegen der Nekrose den Hüftkopf angebohrt bekommen. Bei der letzten Untersuchung stellte man dann die schwere Arthrose fest und wunderte sich nur darüber, dass ich eigentlich viel schlimmere Schmerzen gehabt haben müsste. Seit dem 25.09.2003 habe ich eine MC Minn Prothese und fühle mich wieder wie neu geboren. Auf jeden Fall musst du weiter am Ball bleiben mit Sport oder sonstigem. Ich kann auch immer nur wieder sagenn wer rastet der rostet. So weh es auch manchmal tat.
 
  2. Antwort von am 17.06.2004  
  ,
aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Bewegung das allerwichtigste bei Arthrose ist. Wer rastet, der rostet, sagt ein altes Sprichwort. Ich habe vor ca. 3 Jahren auch geglaubt, dass ich ohne Schmerzmittel nicht mehr auskomme und dass ich jetzt für eine Hüft-Op fällig bin. Aber je mehr ich mich bewegt habe, umso besser ging es mir. Natürlich darf man keinen Leistungssport betreiben und auch sonst keine anstrengenden Sachen mit der Hüfte anstellen wie z. B. bergauf fahrradfahren. Mit der Zeit bekommt man selber raus, was der Hüfte gut tut und was man besser lässt. Am besten wäre natürlich eine Kur, wo man über sich selber staunt, was mit einer kaputten Hüfte noch geht. Es sind nicht alle Fälle gleich gelagert, aber einen Versuch wäre es schon wert.


C.
 
  1. Antwort von am 17.06.2004  
  A.,
Ich bin zwar ein paar Tage älter als Du (war gerade 50 als meine Arthrose beschloss jetzt richtig schlimm zuwerden) aber Du wirst hier im Forum eine Menge jüngerer Menschen finden, die auch schon eine Arthrose haben. Und die Erfahrungen sind, unabhängig vom Alter, immer die gleichen.
Also erst mal, das eine Bewegungstherapie keinen Wert hätte ist in meinen Augen natürlich unsinnig. Bereits vor der Diagnose Arthrose habe ich viel Sport getrieben und danach habe ich dann ausserdem noch mit Medizinischer Trainingstherapie (=Fitness) angefangen, um einen systematischen Muskelaufbau rund um die Hüfte zu erreiche. Die Idee, die dahinter steht ist, dass sie Muskeln das Gelenk zusätzlich stützen. Ausserdem hoffte ich nach einer (3 Jahre später notwenigen) OP durch dieses vorbeugende Training schneller wieder auf die Beine zu kommen.
Was auch wichtig ist, ist die Beweglichkeit weitgehend zu erhalten. Durch die Erkrankung schont man das Gelenk, dadurch verkürzen sich Muskeln und Sehnen in der Schonhaltung und man hat grosse Probleme aus dieser Schonhaltung wieder raus zu kommen. Mit vernünftigem Sport, also MTT, Radfahren und Dehnungsübungen wirkt man diesen Verkürzungen doch recht wirkungsvoll entgegen.
Damit wäre ich beim Thema Schmerzmittel. Ein grosser Freund unseserer Pharmaindustrie bin ich auch nicht, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein mässiger Einsatz von Schmerzmitteln hilft, weil man dann effektiver seine Übungen (s.o.) machen kann.
Das Du mit den Knien Probleme bekommst ist bei eine Coxarthrose nichts ungewöhnliches. Das kommt durch die Schonhaltung, die Du unbewusst einnimmst - dadurch überlastest Du die Knie in unphysiologischer Haltung, das quittieren die mit Schmerzen. Interessanterweise haben andere Menschen mit Coxarthrose Rückenprobleme, auch das kommt von der Schonhaltung.
Ob Du einen anderen Arzt konsultieren solltest, kann ich Dir nicht sagen - ich habe die Erafhrung gemacht, dass die Ärzte im Umgang mit Arthrosen, vor allem bei jungen Menschen, recht unsicher sind, eben weil sie wissen, dass eine Heilung mit konservativen Metjoden bis heute leider noch nicht möglich ist. Auf jeden Fall solltest Du Deinen Arzt auf Krankengymnastik und eine Kur ansprechen. Das würde für Dich auf jeden Fall hilfreich sein.
Viel Glück und alle guten Wünsche von
B.
 




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Stand : 18.06.2004 19:36:33
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