Eigenblutspende für Hüftgelenksersatz



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  288. Eintrag von am 21.06.2004  
  Eigenblutspende für Hüftgelenksersatz  
  0Per eingehender Untersuchung und Röntgenbildaufnahme hat man mir neben Bandscheibenschäden im Lendenwirbelsäulen-bereich eine Coxarthrose in der rechten Hüfte diagnostiziert, was von zwei weiteren Ärzten bestätigt wurde. Die Knorpel-
schicht in der Hüftgelenkschale ist praktisch nicht mehr vor-handen.
Ein sofortiger Hüftgelenkersatz sei zwar nicht unbedingt not-
wendig, ein zu langes Hinauszögern jedoch nicht ratsam.
Die entsprechenden befundspezifischen Schmerzen bewegen sich je nach Tagesform im Bereich von 'lästig, jedoch noch ertragbar' bis 'durchaus unangenehm.'
Ich habe daher einen Operationstermin um Mitte Oktober 2004 gewählt - vorausgesetzt, die weitere Schmerzentwick-lung lässt es zu.
Im Rahmen einer Vorinformation in der entsprechenden Klinik fragte man mich, ob ich eine Eigenblutentnahme (zweimal 0,5 l innerhalb von 14 Tagen) für eine sicherlich erforderliche Transfusion bevorzuge, oder eine Fremdbluttransfusion
möchte.
Frage : Welche Risiken bzw. Vorteile liegen in den beiden Alternativen? Ist die Wahl zwischen den Alternativen mög-
licherweise alters- und damit sicherlich auch blutqualitäts-abhängig?
Wer kann hierüber Angaben machen ?
A.
 
  5. Antwort von am 22.06.2004  
  ,
habe die OP gerade hinter mich gebracht. Konnte nur 2x 500ml spenden, da meine Venen mehr nicht zuliessen. Habe mich 2 Tage nach der op sehr schlapp gefült und daraufhin meine Blutkonserven bekommen. Danach ging es etwas besser, doch wenn ich nochmal in die Situatuion kommen sollte, würde ich versuchen die vollen 4 zu spenden. Denn heute 18 Tage nach der OP fühle ich mich noch nicht fitt (schlapp,müde). Also mein TIp, auf jeden Fall Eigenblut vorher spenden, mir wäre es immer lieber als Fremdblut.
F.
 
  4. Antwort von am 22.06.2004  
  A.!
Auch ich kann dir nur zu einer Eigenblutspende raten, wenn möglich. Ich habe vor meiner 1. TEP im letzten Jahr das erste Mal 6 Wochen vor der OP, und dann noch einmal ca. 3 Wochen vor der OP Eigenblut gespendet. Ich habe zusätzlich von meinem Hausarzt ein Eisenpräparat erhalten, um einen möglichst hohen Hb- Wert zu erreichen. Während der Operation wird in diesem KH das Blut, das wegfliesst, aufgefangen und man bekommt es dann gefiltert wieder zurück. Ich benötigte damals deswegen nur eine Konserve meines Eigenblutes. In diesem Jahr überzeugte mich der Arzt, dass ich bestimmt nur 1 Konserve bräuchte (wegen Zeitdruck war keine 2. Spende mehr möglich). Doch 2. kommt es anders als man denkt. Ich verlor dieses Mal 2 Liter Blut (weil ich eine alte grosse Narbe zusätzlich korrigiert bekam und die Muskulatur am Rollhügel angewachsen war). Nun musste ich Fremdblut bekommen, weil mein Hb- Wert sehr schlecht war. Ich hatte danach ziemlich grosse Schwierigkeiten mit dem Kreislauf. Jetzt nach 3 Monaten habe ich eine schwere Grippe bekommen, weil meine Abwehrkräfte geschwächt sind. Die Ärzte wiegeln die Gefahr immer ab (alles nur Einbildung), doch man sollte die Gefahren nicht unterschätzen, wie meine Vorgänger bereits erwähnten.
Ich wünsche dir eine möglichst schmerzarme Zeit bis zu deiner OP!
E.
 
  3. Antwort von am 22.06.2004  
  A.,
ich kann mich beiden Schreibern nur anschliessen. Dass ich mein eigenes Blut wiederbekommen würde, hat mich vor der OP irgendwie beruhigt. Da ich vorher noch nie Blut gespendet hatte, war ich natürlich gespannt, wie ich es vertragen würde. Es war völlig problemlos und hat mich ermuntert, wenn ich mich wieder so richtig fit fühle, in Zukunft zum Blutspenden zu gehen (so lange ich noch nicht zu alt dafür bin).
Einen schmerzarmen Sommer wünscht dir
D.

 
  2. Antwort von am 22.06.2004  
  A.,
ganz abgesehen von den Risiken, die heute sicher gering sind, sollte man doch schon aus moralischen Gründen bei einer lange geplanten OP Eigenblut spenden und die oftmals knappen Blutbankvorräte für Notfälle erhalten. Eine Transfusion ist nach meiner Kenntnis stets erforderlich, weil bei einer Tep eine Blutung aus dem gesägten Röhrenknochen erfolgt. Der Blutverlust durch die Spende wird schnell ausgeglichen, wenn es keine speziellen Krankheiten gibt.
Alles Gute -- C.

 
  1. Antwort von am 22.06.2004  
  A.,

Die Eigenblutspende ist auf jeden Fall der sicherste Weg, den man gehen kann. Wie Du wahrscheinlich weisst, besteht bei jeder Fremdblutspende das Restrisiko einer Infektion (HIV, Hepatitis C) da die entsprechenden Antikörper, die das Vorhandensein einer Infektion signalisieren erst eine bestimmte Zeit nach der Infektion auftreten. Eine 100%ige Sicherheit gibt es bei Fremdblutspenden also nicht.
Der einzige Grund, der dagegensprechen könnte, Eigenblut zu spnden ist ein zu niedriger Hämatokrit (HK = Indikator für die Menge Deiner roten Blutkörperchen), der aber auf jeden Fall vor einer Blutspende bestimmt wird. Sollte dies der Fall sein, dann wird ein verantwortungsbewusster Arzt Dich vor einer
Eigenblutspende warnen.
Mein Rat: wenn es irgendwie geht Eigenblut!

Toi, toi, toi und alles Gute
B.
 




ForumNr : 501-g30-0000-640-0000-grp00000-1001 - Hüftgelenksarthrose - Fragen, Antworten, Erfahrungen - 039
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 23.06.2004 19:21:31
SuchmaschinenArthrose : X288Y20040623192131Z288 - V039


Arthrose





-