- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
317. Eintrag von am 14.07.2004
Op-Termin absagen ja oder nein?
0! Vor ca. 15 Jahren wurde bei mir eine Coxarthrose in der linken Hüfte festgestellt. Ich war damals 27 und hatte mich röntgen lassen da ich bei der Geburt meines grossen Sohnes ziemlich Schwierigkeiten hatte. Bis vor ca. 2 Jahren konnte ich konnte ich sehr gut mit der Arthrose leben und hatte nur sehr selten Schmerzen (die auch nicht sehr stark waren). Doch ab da hatte ich vermehrt starke Schmerzen und habe auch Schmerzmittel genommen ( usw.). Habe meinen Orthopäden aufgesucht, der mir aber auch keine Hilfe war, er meinte:'Wenn Sie so nicht weiterleben möchten haben Sie ein Problem das sich nicht nur in der Hüfte, sondern hauptsächlich in Ihrem Kopf abspielt und dafür bin ich nicht der richtige Ansprechpartner.' Also bin ich auf Anraten meiner Hausärztin zu einem Unfallchirurgen gegangen. Der überwies mich in ein Krankenhaus hier in der Gegend (Siegerland), die mir eine normale Hüft-TEP einsetzen wollten. Da ich aber aus dem Formum von McMinn u.ä. gehört hatte habe ich mich im November 2003 auch im -Kkhs., vorgestellt und bekam einen Termin für eine McMinn-Op am 2. November 2004. Um für die Op fit zu werden habe ich dann mit Sport (Rad fahren und hauptsächlich Nordic Walking) begonnen und habe ausserdem noch abgenommen (obwohl ich vorher auch nicht dick war). Jetzt nach einem guten, halben Jahr mit wöchentlich 3-4 x ca. 2 Std. walken u. dem Rad fahren habe ich kaum noch Schmerzen und es ist so wie früher. Soll ich mich denn jetzt überhaupt noch operieren lassen? Sagt mir bitte eure ehrliche Meinung. Vielen Dank schon mal im Voraus A.
6. Antwort
von am 16.07.2004
A.
ich muss meine Antwort vom 14.07 revidieren, nachdem ich geD. am eigenen Leib erfahren habe, dass sich innerhalb kürzester Zeit die Arthrose verschlechtern kann. Bei mir war die rechte Seite bisher einigermassen okay; jetzt kann ich es vor Schmerzen in beiden Seiten nicht mehr aushalten. Vor einem Jahr hat mir der Orthopäde noch ca. 2 Jahre bis zur OP gegeben. Das hat sich schlagartig geändert, als sich vor ca. 6 Monaten die Schmerzen - ohne erkennbaren Anlass - drastisch verschlimmert haben.
Jetzt habe ich für den 17.09. einen OP-Termin und bin froh, endlich eine Entscheidung getroffen zu haben (wenn mir auch mulmig zumute ist).
Also kann ich mich den Beiträgen der anderen nur anschliessen. Auf zur OP, bevor es zu spät ist.
B.
5. Antwort
von am 16.07.2004
A.
Bin in einer ähnlichen Situation wie du. Habe nach intensiven Training mit Gewichten und Schwimmen Radfahren auch ganz wenig Beschwerden über 8 Monate gehabt. Dann plötrzlich ein Rückfall im Mai und garnichts geht mehr. Langes Radfahren, langes Stehen, Sitzen alles macht grosse Beschwerden. Überlege eine McMinn - aber in Wien weiss ich nicht ob sie schon soviel Erfahrung haben. Habe erst im Oktober Termin für ein Gespräch. Wenn ich nach ins KH fahre,kostet mich das 11.OOO Euro. Wenn ich in Deutschland leben würde und die Kasse zahlt, würde ich sofort ins KH fahren. Ich lasse jetzt eine MRT Rö machen damit ich Klarheit über den Zustand des Knorpels habe. Vielleicht wäre das auch für dich ein Weg. F.
4. Antwort
von am 15.07.2004
A.,
solange ich die Schmerzen habe, anfangs wusste ich noch nicht einmal, dass es sich um Arthrose handelt, ist das Befinden wie ein Pendel, das mal nach der einen, mal nach der anderen Seite ausschlägt. Der Level wird aber dabei m.E. immer höher. Auch wenn es mir relativ gut geht, und ich dann auch fast normal gehen kann, bin ich nie mehr ganz ohne Schmerzen. Trotzdem meine ich dann, so könnte ich es noch eine Weile aushalten. Dann kommen aber wieder die Attacken, manchmal weil ich mich aus Zeitmangel zu wenig bewegt habe, manchmal weil ich mir zuviel zugemutet habe, und manchmal weiss ich nicht, warum! Ich habe nun am 20. Oktober meinen OP-Termin (McMinn), und ich hoffe, dass es mir bis dahin so gut wie möglich geht (wer hofft das nicht), aber hauptsächlich aus dem Grund, damit ich mich vor der OP so fit wie möglich machen kann, denn dann hilft es einem auch nach der OP wieder, schneller auf die Beine zu kommen. Selbst wenn ich dadurch vor der OP völlig schmerzfrei sein sollte (ha, ha!), werde ich keinen Gen daran verschwenden, die OP abzusagen, denn der nächste Rückfall kommt bestimmt..... und dann trifft das zu, was C. schreibt, dass du dann möglicherweise nicht schnell genug einen Termin bekommst!
Sicherlich musst DU die Entscheidung treffen, und nur DU kannst letztlich deinen Zustand einschätzen, aber alle, gleich welche HTEP sie bekommen haben, die ich bisher gespn habe (auch und hauptsächlich ausserhalb des Forums), sagen unabhängig voneinander: Hätte ich nur nicht so lange gewartet, das würde ich beim nächsten Mal nicht mehr machen! - Und sie empfehlen mir alle: LASS ES SO BALD WIE MÖGLICH MACHEN!
Gleich welche Entscheidung du triffst, ich wünsche dir alles Gute!
,
E.
3. Antwort
von am 15.07.2004
A., willkommen im Club. Ich bin ca. 3 Jahr jünger als du und wohne ganz in deiner Nähe (20 km). Ich habe mich auch hier im Siegerland in einer Klinik vorgestellt und mich dann aber mal wieder für die Uni- entschieden. Vor 6 Wochen bekam ich eine HEP. Auch ich habe mein Sportaufbauprogramm 3 Monate vor der OP verstärkt. Das Ergebnis war das selbe wie bei dir. Die Schmerzen wurden weniger aber der Rö-Befund nicht besser. Noch bis 1 Std. vor meiner OP habe ich mit den Ärzten diskutiert ob OP oder lieber noch warten und ob nicht doch eine McMinn machbar ist. Ich hatte zu lange gewartet. Eine McMinn war nicht mehr drin. Und trozdem möchte man doch lieber noch warten. Auch mir erging es so. Warte erst mal ab und entscheide dich doch Anfang Okt. und in 2 Monaten bist du dir vielleicht schon sicherer. Mich hat u.a. auch mein schlechtes Gangbild davon überzeugt das es Zeit wurde. Das ist allerdings auch eine super Adresse. Wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidung
D.
2. Antwort
von am 14.07.2004
A., das was du an dir erlebst kommt wohl häufiger vor. Durch vernünftig Sport und (Kranken)Gymnastik zu machen gibt es eine vorübergehende Verbesserung der Situation. Wie lange diese anhält ist schwer zu sagen, das kann u.U. auch ein Jahr oder 2 sein. Meine persönliche Erfahrung ist, dass dies meistens nur bis zum Winter dauert und es dann schnell !!!schlechter wird. Also Wetter und psychische Stimmung spielen da vermutlich auch eine Rolle. Wie du merkst ist meine Tendenz eher Termin nicht absagen. Welche Entscheidung du auch immer triffst, man weiss leider erst im Rückblick, ob das i.O. war. Im -KH kommt noch dazu, dass man u.U. eine lange Warteliste hat (über 12 Mo) oder bist du Selbstzahler/privat versichert? Also schnell mal einen Termin machen ist nicht drin (alternative: oder KH). Vielleicht ist ja auch eine Option für dich, dass du die Entscheidung bis auf den letzten Moment (ca. 3 Wo) vor der OP (Termin: Eigenblutspende) hinauszögerst. Sollest du merken, dass im Herbst die Schmerzen wieder zunehmen kannst du dann doch noch absagen. Ich wünsche dir alles Gute weiterhin in dieser schwierigen Zeit. Die Entscheidung musst du alleine fällen.
C.
1. Antwort
von am 14.07.2004
A.,
Deine Frage kann vermutlich keiner so richtig beantworten, weil die Entscheidung für eine OP immer nur der Betroffene selbst treffen kann. Wenn Du durch die sportlichen Aktivitäten nun keine Schmerzen mehr hast, würde ich auch zweifeln, ob eine OP zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt sinnvoll ist. Ich würde aber auf jeden Fall mit einem Arzt darüber sprechen, um auszuschliessen, dass sich die OP-Voraussetzungen zu einem späteren Zeitpunkt verschlechtern. Wenn Du Vertrauen zu dem Operateur im -KH hast, wird er Dir vermutlich auch eine ehrliche Antwort geben - und nicht nur darauf aus sein, die OP wie geplant auszuführen, damit die Bettenbelegung im KH stimmt.
Ich hoffe für Dich, dass Du die richtige Entscheidung triffst und durch die sportlichen Aktivitäten noch längere Zeit eine OP hinaus schieben kannst.