- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
404. Eintrag von am 10.11.2004
Wie gross sind die Muskelschmerzen nach der OP?
0Habe angeborene beidseitige Hüftdysplasie. Fortgeschr. Arthrose rechts u. seit etwa 3 Jahren Probleme mit längerem Stehen (der gestreckten Körperhaltung). Seit ca. 2 Jahren leide ich an Ruheschmerzen v.d. Hüfte bis z. Knie. Die Schmerzen treten meistens nach körperlichen Aktivitäten auf. Beim Schlafen ziehe ich das Bein zum 90°-Winkel an. Überhaupt variieren die Schmerzen sehr. Oftmals geht es mir total gut u. am nächsten Tag kann ich kaum einen Schritt gehen. (Totale Schmerzschübe) Da ich mich monatelang sehr schonte u. meinen Alltag sitzend verbrachte, ist auch mein rechter Oberschenkel dünner als der linke. Oftmals hatte ich nach Muskelaufbauübungen oder nach dem Radfahren (hinterher! nicht während!! das ist ja das komische) auch grosse Schmerzen, sodass ich es baldmal sein liess. Tabletten konnten hier leider nicht helfen, so entschied ich mich für Cortison-Spritzen. Die letzte Spritze erhielt ich Anfang Oktober, da eine aufrechte Gangart schon nicht mehr möglich war u. vereinbarte auch gleich aus der Not heraus einen OP-Termin (BHR-Prothese) für Ende Dezember. Jedoch geht es mir seither wieder gut und ich kann wieder länger stehen u. mache auch täglich meine Spaziergänge. Den sog. Ruheschmerz kenne ich z.Zt. nicht. Wie lange das wieder anhält weiss keiner. Jetzt habe ich die Angst, dass nach meiner OP diese Muskel-Schmerzen immer noch da sein könnten. Wer kennt diese Art von Schmerzen und/oder möchte mir hierzu etwas schreiben.
5. Antwort
von am 21.11.2004
E., vielen Dank für deine Antwort. Da ich ja auch eine (hochgradige) Hüftdysplasie habe, ist es noch gar nicht 100%ig sicher, ob die Pfanne der BHR-Prothese richtig plaziert werden kann. Mein Arzt meinte, das würde sich erst während der OP klären lassen. Hoffentlich klappt es!! Eigentlich habe ich doch noch gr. Zweifel, ob ich den richtigen Zeitpunkt f.e. OP gewählt habe, da mir die letzte Spritze sehr geholfen hat und ich momentan so gut wie schmerzfrei bin. Kann auch 1 Std. flott spazieren gehen, ohne dass mir nachher der Oberschenkel schmerzt. Ich grüble viel u. frage mich oft, ob ich nicht doch die OP hinausschieben soll. Vielleicht wäre auch der Sommer eine bessere Zeit. Im Winter muss man auch mehr anziehen und das funktioniert doch nach der OP nicht so locker. Ach ja, wenn´s mir gut geht, würde ich am liebsten den Termin verschieben. Wünsche dir auf jedem Fall alles Gute, auch für deine 2. Seite.
4. Antwort
von am 14.11.2004
A., habe selbst am 23.8 eine BHR bekommen und bin sehr zufrieden. Die linke, operierte Seite ist prima geworden, obwohl das Ganze dank der Hüftdysplasie unter keinem gutem Stern stand. Sofort nach der OP waren die Schmerzen auf der linken Seite weg und sind es bis heute geblieben ! Leider hat sich die rechte Seite massiv verschlechtert, besonders die Muskeln mucken ziemlich rum, das kannte ich vorher überhaupt nicht. Der ganze Oberschenkel ist bretthart und es zieht bis ins Knie. Deshalb muss ich mich wahrscheinlich auf eine zweite OP einstellen, aber das Ergebnis der ersten macht mir Mut.
Alles Gute, E.
3. Antwort
von am 12.11.2004
B., Wolfgang! Herzlichen Dank für eure Antworten, es hat mich sehr beruhigt und vor allem schreibt ihr beide sehr positiv, das macht mir wieder Mut, sodass ich mit weniger Sorgen in die Klinik gehen kann. Denn etwas Panik habe ich schon davor, da ich ja nicht weiss, wie alles ausgeht und wie gut ich nachher wieder laufen kann und so. Ab und zu, wenn ich mal wieder schmerzfrei bin, würde ich am liebsten den Termin nochmals hinausschieben. Doch am nächsten Tag ist wieder alles anders, die Schmerzen sind wieder da und ich bin froh, dass ich endlich einen OP-Termin habe. Vielen Dank, Eure Worte haben mir sehr geholfen. Jetzt bin ich wieder guter Hoffnung, dass nachher alles viel besser sein wird.
2. Antwort
von am 12.11.2004
A.! Zu deinen Problemen kann ich folgendes aus eigener Erfahrung sagen. Ich habe Ende Juli meine TEP rechts bekommen, am zweiten Tag nach der OP habe ich auf eigenen Wunsch die Schmerzmittel/Infusionen abgesetzt, da ich wissen wollte, ob die Schmerzen, die ich vorher hatte, noch da waren. Es war absolut nichts mehr zu spüren, nicht die Ruheschmerzen, nicht die eingeschränkte Bewegung bzw. die Schmerzen daraus. Jetzt, drei Monate nach der OP, habe ich nur noch sehr geringe Probleme mit dem Muskelaufbau, ähnlich wie es B. beschreibt. Ich mache einmal die Woche KG, mindestens zweimal pro Woche zusätzlich Fitnessstudio mit dem üblichen Programm für Hüftoperierte! Ich habe es keinesfalls bereut, mich mit 52 operieren zu lassen, würde es immer wieder so machen! Aus meiner Sicht brauchst du keine Angst zu haben, auch deine Muskelschmerzen werden nach der OP weg sein! Alles Gute und lass mal nach der OP von dir hören!
Wolfgang
1. Antwort
von am 10.11.2004
A.,
die von Dir beschriebenen Muskelschmerzen kenne ich zur Genüge. Meine Entscheidung zur OP ( 21.09. TEP rechts) beruhte hauptsächlich auf die zunehmenden Muskelschmerzen, die vor allem im Ruhezustand auftraten. Krankengymnastik, Massagen, physikalsiche Anwendungen über eine Zeitraum von fast 1 Jahr haben den Zustand kaum verbessert. Auch Schmerzmittel haben nur bedingt ein wenig Linderung gebracht.
Die Ursache für die Schmerzen lagen vor allem darin, dass sich bestimmte Muskelpartien (vor allem im Oberschenkel) durch die jahrelange Schonhaltung sehr verkürzt haben.
Nach der OP waren diese Schmerzen natürlich nicht von einem Tag zum anderen weg, aber durch das Muskelaufbautrining in der AHB und durch das aufrechtere Gehen an Krücken kann ich heute - 7 Wochen nach der OP - feststellen, dass sich insgesamt die Muskulatur schon erheblich verbessert hat. Schmerzen habe ich allenfalls noch in Form von Muskelkater, der aber schnell wieder vergeht, sobald ich weitere Übungen mache. Der Ruheschmerz in dem operierten Bein ist fast vollständig weg.
Aus meiner Erfahrung kann ich Dir also nur zu einer OP raten. Übrigens: meine linke Hüfte wird bereits am 13.01.05 operiert. Dort nehmen die Schmerzen (Arthroseschmerzen sowie Muskelschmerzen) durch die Übungen für die operierte Seite von Tag zu Tag zu, so dass eine OP unumgänglich ist.