Beidseitige Hyftdysplasie, ziehende Schmerzen in den Beinen



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  57. Eintrag von am 07.08.2005 - Anzahl gelesen : 43  
  Beidseitige Hyftdysplasie, ziehende Schmerzen in den Beinen  
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ich habe seit Geburt eine beidseitige Hyftdysplasie, die Ärzte sagten mir ich komme früher oder später an einer Operation nicht vorbei. Dies war vor drei Jahren. Solange kam ich mit dem Schmerz, der eigentlich nicht ständig auftrat, zurecht. Doch nach meiner dritten Schwangerschaft ist jetzt plötzlich auf der linken Seite bei jedem Schritt der Schmerz zu spüren, nicht so dass ich aufschreien müsste, aber er ist ein ständiger Begleiter, vor allem aber habe ich jetzt auch immer ein ziehen in den Beinen hauptächlich oberhalb der Kniekehle. Der Arzt sagt dies komme auch von der Hüfte. Ich bin jetzt 37 Jahre alt und vor einer OP habe ich mächtig Angst. Man gab mir den Rat nicht allzu lang mit der OP zu warten bevor eine Arthrose auftritt, dann wäre die Op nicht mehr möglich. Nun möchte ich Eure Meinungen hören, habt ihr auch diese Schmerzen in den Beinen? Sollte man lieber warten und dan ein künstliches Gelenk oder lieber die UmstellungsOP? Ach ja, der Arzt sagte es wäre eine dreifache Osteomie wo das Becken ein wenig nach vorne gekippt werden müsste.
Tschau A.
 
  3. Antwort von am 08.08.2005  
  A.,

die Abkürzung TEP steht für 'Totalendoprothese' (also künstliches Hüftgelenk mit Schaft und Pfanne).

Wenn eine Umstellungs-OP bei Dir noch möglich ist, würde ich es an Deiner Stelle auf jeden Fall machen lassen.
Damit hast Du unter Umständen mehrer Jahre gewonnen, bis evtl. doch eine TEP erforderlich wird.
Leider gibt es aber keine Garantien, wie lange Du damit die TEP-OP hinaus zögern kannst, weil jeder Fall anders ist.
Aber darüber würde ich mir jetzt noch keine Gen machen.

Zu der Frage der Haushaltshilfe würde ich mal mit der Krankenkasse sprechen.
Die einzelnen Konditionen sind mir nicht bekannt, aber die Krankenkasse wird Dir da weiter helfen können.

So schwer die Entscheidung für eine OP auch ist - wenn Du alles überstanden hast, kann es nur noch besser werden.
Das habe ich mir vor meine OPs immer wieder vor Augen geführt und als es dann soweit war, hat es geholfen, die Panik zu reduzieren.



B.
 
  2. Antwort von am 08.08.2005  
  B.,
vielen Dank für deine Antwort. Es ist tatsächlich so, das ich bei den ziehenden Schmerzen immer das Gefühl habe dort ist etwas zu kurz. Dann kann das stimmen mit der Schonhaltung. Bei mir wurde damals vor drei Jahren schon untersucht ob die UmstellungsOP bei mir möglich ist, dem Stand nichts im Wege, man wollte am liebsten gleich einen Termin vereinbaren, aber das ging mir alles zu schnell. Ich hatte mir dann noch einen Termin in einer Klinik in geben lassen, die darauf spezialisiert sind, die hatten eine andere Operationsmethode, aber ich kann dir nicht mehr sagen wie diese heisst. Auf jeden Fall wollten die auch operieren. Ich möchte auf keinen Fall ein künstliches Hüftgelenk, und ich weiss nicht wann der richtige Zeitpunkt ist, noch geht es mir relativ gut, d.h. der Schmerz ist nicht allzu stark und auch nur bei Belastung doch wenn ich warte bis der Schmerz nicht mehr auszuhalten ist, habe ich Angst das die Abnutzung schon zu gross ist und eine UmstellungsOP vielleicht nicht mehr möglich ist. Und noch eine andere Frage, gibt es für die Zeit im Krankenhaus eine häusliche Hilfe die für meine Kinder da ist, denn ich denke nicht das mein Mann so lange von der Arbeit fernbleiben kann. Er arbeitet im Schichtdienst, d.h. es müsste auch nachts jemand da sein. Verwandte habe ich leider nicht die mir da helfen könnten. Gibt es eine Stelle die einen da unterstützt?
Was ist der Abkürzung TEP gemeint?
Tschau A.
 
  1. Antwort von am 07.08.2005  
  A.,

die Aussage des Arztes, dass bei auftretender Arthrose eine TEP-OP nicht mehr möglich sei, finde ich erst mal merkwürdig. Habe auch seit Geburt beids. Dysplasie und schon seit mindestens 20 Jahren wurde mir Coxarthrose diagnostiziert, die eben wegen der Dysplasie früher auftrat als bei den altersbedingten Arthrose-Patienten. Da bei mir eine Umstellungs-OP zu keinem Zeitpunkt möglich war, habe ich nunmehr beide Hüften mit TEPs 'versorgen' lassen. Die von Dir beschriebenen Schmerzen könnten aufgrund der unbewussten Fehlhaltung, die man im Laufe der Zeit automatisch einnimmt, kommen. Dadurch verkürzt sich die Muskulatur und das schmerzt.

Bzgl. des richtigen Zeitpunktes für eine OP wirst Du die Entscheidung ganz alleine treffen müssen. Jeder hat ein anderes Schmerzempfinden und auch eine andere Toleranzgrenze, wieviele Schmerzen man aushalten will/kann. Aber ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass eine OP dann sinnvoll ist, wenn die Schmerzen die Lebensqualität einschränken und die Beweglichkeit - trotz gezielter KG-Übungen - immer schlechter wird.

Ich kann verstehen, dass Du erst mal Panik vor einer möglichen OP hast.
Das ist ganz normal und die Entscheidung für eine OP (egal ob Umstellungs-OP oder TEP) ist ein längerer Prozess.

Du wirst aber beim Stöbern hier im FORUM sehen, dass Du kein Einzelfall bist.

Ich würde an Deiner Stelle eine weitere Arztmeinung einholen, um klarer zu wissen, ob eine Umstellungs-OP möglich und sinnvoll ist.
Ausserdem kann gezielte Krankengymnastik die Erhaltung der Beweglichkeit fördern (vielleicht lassen dann ja auch die Schmerzen nach).

Ich wünsche Dir alles Gute und vor allem die Kraft zu einer richtigen Entscheidung.



B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenksdysplasie - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenksdysplasie - 088
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Stand : 09.08.2005 19:33:34
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