Fingergelenkarthrose - ein Nachforschen



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  156. Eintrag von am 04.02.2006 - Anzahl gelesen : 21  
  Fingergelenkarthrose - ein Nachforschen  
  0Da ich jetzt DSL nutzen kann, habe ich die Möglichkeit, mich über meine Krankheit zu informieren. an alle, deren Beiträge ich lesen durfte und dadurch erstmals Informationen über ein Krankheitsbild bekam, an dem ich seit zwei Jahren leide. Mir gings so wie vielen von Euch: dieärztliche Auskunft war spärlich und sagte nur soviel: altersbedingter Verschleiss.
Kein Tip zur Ernährung, aber auch keine Schmerzmittel (es war ein Arzt der sogenannten Alternativtherapie, von dem ich zwischenzeitlich ganz schön enttäuscht bin)
Es fing mit meiner linken Hand an, als ich plötzlich ein Anschwellen des vorderen Mittelfingerglieds entdeckte ...
Inzwischen sind fast alle meine vorderen Handglieder betroffen und fast immer gerötet und einfach geschwollen.
Ich habe mich so verhalten, wie der Arzt sagte. nämlich die Sache zur Kenntnis genommen und irgendwie ignoriert.
Inzwischen weiss ich, dass ein Teil der Familie mütterlicherseits davon betroffen war - eine Tante von mir hat wohl zwischenzeitlich Kortison gespritzt bekommen - aber ihre Hände sehen 'normal' aus. Meine Mutter, ihre Schwester also, hatte diese Erscheinungen nicht.
Ich habe also damit gelebt - und die Schmwerzen toleriert. Ich reagiere vor allem an der Handaussenfläche mit Schmerzen bei Berührungen. Z.B. habe ich starke Schmerzen, wenn ich Betten überziehe. Die Berührung mit dem Kantholz des Bettes tut schrecklich weh. Das Problem ist: Ich arbeite leidenschaftlich gerne auch handwerklich. Vor einem Monat z.B. sehr viel - Renovierungsarbeiten, verbunden mit Schleifen, Packen, Garten umgraben etc. - eine Woche, die mit viel Handarbeit verbunden war. Ich spürte danach, dass meine Hände überanstrengt waren und es dauerte 2-3 Wochen, bis die Überanstrengung abgeklungen war. Meine Finger reagieren auch stark auf Kälte.
Ich bin grundsätzlich gegen Schmerzmittel (weil der Körper etwas signalisiert mit dem Schmerz) und nehme sie nur in ganz wenigen Ausnahmefällen.

Aber ich habe viele Fragen, die ihr mir vielleicht beantworten könnt.
Was bewirkt Cortison? Ist es ein Schmerzmittel oder kann es der Arthrose wirksam begegnen, also den Prozess stoppen?

Ist es möglich, eine gerötete Schwellung zu lindern? oder ist es der permanente Prozess des Arbeitens im Gelenk?
(Ich hatte früher schon immer Symptome mit Nagelwurzelentzündungen, die auch zu Schwellungen führten, im Frühjar und im Herbst)
Was verursacht eigentlich diese Schwellungen?

Ernährungstechnisch: Viele eurer Beiträge sprechen von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln. In welchen Nahrungsmitteln ist Vitamin E? Ist es relevant?

Eure Beiträge sprechen von Schweinefleisch, Süssigkeiten etc.
Dies trifft für mich z.B. nicht zu. Ich war schon Vegetarierin als noch niemand hierzulande sich damit beschäftigte. Also ich esse sehr wenig Fleisch und kaum Süssigkeiten. ich bin nicht übergewichtig, im Gegenteil.

Ich kann etwas mit 'Übersäuerung' anfangen. Tatsächlich denke ich, dass ich zuwenig trinke. Ich habe selten Durst, ausser ich arbeite handwerklich. ( Sonst eher am Computer und mehr intellektuell, und dabei verspüre ich keinen Durst)

Kann das ein Grund sein?
Es gibt Präparate, die Säure ausgleichen - was haltet ihr davon? Probiert habe ich sie bislang nicht.
Ich bin eine leidenschaftliche Kaffeetrinkerin, was dem Körper auch Wasser entzieht. Bei Tees ist es ähnlich. Und ich trinke abends gerne ein Bier.

Mein Bruder (Homöopath und Naturheiler) sagt, es ist auch eine psychische Disposition: man ist zu pingelig, zu genau,.
Stimmt schon, ich bin sehr genau, vor allem aber: verantwortungsbewusst und wenig leichtsinnig. ( machmal denke ich, ich sollte mir Leichtsinn verordnen)

Ich habe grosse Angst davor, dass es an den Händen weiter um sich greift oder andere wichtige Gelenke betreffen wird.
Da ich auch leidenschaftlich gerne wandere, wären z.B. die Gefährdung der Knieglenke oder Hüfte ganz grausam für mich.

Aus der Erinnerung: eine Grosstante von mir hatte vollkommen versteifte Kniegelenke, so dass sie nicht mehr richtig laufen konnte.Soweit meine Erinnerung reicht, gab es dafür nie eine Diagnose. Mit Dreissig hatte ich solche Angst davor, dass ich mir den Rheumafaktor im Blut untersuchen liess - ohne Befund.

Das ist jetzt ein langer Beitrag - vielleicht zu lange - aber ich bin so froh, dass es dieses Forum gibt - und ich mich nicht länger verstecken muss.

im voraus an alle Menschen, die mir antworten können und mögen.
A.
 
  2. Antwort von am 04.02.2006  
  A.!
Da Du ja schon einige Beiträge im Forum gelesen hast, hast Du mitbekommen, dass es durchaus unterschiedliche Verlaufsformen bei der Fingerarthrose gibt.Einige sind schlimm davon betroffen, so dass auch mal ein operativer Eingriff nötig ist und andere wiederum habe über Jahre nur eine geringe Verschlimmerung ihrer Arthrose.Du musst Dich davon freimachen nachzugrübeln, was wäre wann.Das ändert nichts an der Situation und es muss auch nicht später so eintreffen, wie Du es voller Sorge erwartest.Ich verstehe vollkommen, dass eine Erstdiagnose Arthrose, egal in welcher Form, einem einen Schrecken einjagt, aber wir mussten es alle lernen damit umzugehen und es trägt sich dann leichter.
Ich versuche mal Deine Fragen zu beantworten, da ich selbst von einer Fingergelenksarthrose betroffen bin, aber das Glück habe, dass sie schon viele Jahre besteht und nur sehr langsam voranschreitet.
Ich habe in deiner Visitenkarte nicht Dein Alter entdeckt. Man sagt oft, dass neben einer genetischen Veranlagung häufig hormonelle Gründe für die Knötchen an den Fingern eine Rolle spielen.Wenn Rheuma und auch Gicht ausgeschlossen sind,wird es sich wohl um eine Arthose handeln.
Bei mir ist es immer so, dass die Knötchen an den Fingergelenken schubweise verstärkt anschwellen und warm und gerötet sind. Ich habe also durchaus auch 'gute Tage'.
Bei Kälte und Überanstrengungen reagieren die Finger natürlich mit einer Reizung. Das ist bei der Erkrankung normal. Das heisst, dass Du tatsächlich Deine' handwerkliche Leidenschaft' überprüfen musst, ob Du ein bisschen zurücksteckst oder öfter Pausen einlegst.Sonst wirst Du immer wieder Probleme bekommen.
Ich nehme auch möglichst keine Schmerzmittel, aber gegen eine gelegentliche Einnahme eines entzündungshemmenden Medikaments für einige Tage ist nichts einzuwenden, weil es die akute Entzündung wegnimmt.Falls Du Morgensteifigkeit hast, kannst Du die Hände im warmen Wasser ein wenig durchbewegen.Du hast dann keine Anlaufschwierigkeiten.
Cortison ist ein Nebennierenrindenhormon, dass die Entzündung für eine gewisse Zeit aus dem Gelenk herausnimmt , aber nicht auf Dauer heilt.Man soll es auch nicht zu oft gespritzt bekommen.Da gibt es dann doch Nebenwirkungen.
Du schreibst schon ganz richtig, dass übermässiger Schweinefleischgenuss und zu viel Zucker auch nicht so gut sind für die Gelenke. Trinken solltets Du auf jeden Fall ausreichend, der Gelenkknorpel will auch ausreichen mit Flüssigkeit versorgt werden.Nahrungsergänzungsmittel wie oder Chondroitin neben Vit.E helfen einigen aus dem Forum ganz gut. Es lohnt sich das mal auszuprobieren.Es dauert allerdings ein paar Wochen, bis sie helfen.
Was eine evtl. Übersäuerung betrifft, damit habe ich nicht so viel Erfahrung, aber Du könntest '' mal anschreiben.Sie kennt sich damit aus.
Noch etwas, Du solltest Dich auch von der Angst befreien, dass andere grosse Gelenke auch betroffen werden. Das kann sein, aber muss nicht sein. Das siehts Du auch daran, dass viele Forumsmitglieder 'nur' Fingergelenksarthrose haben.
Ich hoffe, dass ich Dir ein bisschen helfen konnte und Dich herzlich-C.
 
  1. Antwort von am 04.02.2006  
  liebe A.,

Erst einmal ein Herzliches Willkommen hier im Forum, schön das Du nun dabei bist.

Ich kann Dir zu Deinem Krankheitsbild leider nicht viel sagen, ich bin anders betroffen,aber ich weiss es gibt hier viele Mitglieder die ähnliche Beschwerden wie Du Sie hast haben und ich bin mir sicher, Du wirst noch viele antworten auf Deine vielen Fragen bekommen.
Ich wünsche Dir erst einmal von ganzen Herzen alles Liebe, und 'schön das Du dabei ' bist.

B.
 




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Stand : 05.02.2006 09:41:04
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