Entscheidungshilfe - Hüftumstellung ja oder nein?



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  87. Eintrag von am 19.03.2007 - Anzahl gelesen : 144  
  Entscheidungshilfe - Hüftumstellung ja oder nein?  
  0! Ich bin 40 Jahre alt und weiss seit ca. 19 Jahren das ich rechts eine Hüftdyslasie habe. Links ist diese minimal. Aufgefallen ist dies damals weil sich die rechte Seite entzündet hatte. Nach langen Therapien wie Stangerbäder und Thermalbäder wurde ich für viele Jahre schmerzfrei. Vor gut 1 1/2 bin ich eine Treppe runter gefallen und genau auf die rechte Seite. Laut einem Röntgenbefund hatte ich am Hüftgelenk nur eine Prellung davon erlitten, doch die Schmerzen hörten nicht auf. Mein Arzt behandelte mich auf einer Schleimbeutelentzündung, mit Spritzen, Salbe und vielem Kühlen. Eine kleine Linderung fand statt, doch so ganz gingen die Beschwerden nicht weg. Die Schmerzen kamen mal mehr, mal weniger, bis ich kaum noch laufen konnte. Ein Orthopäde schickte mich zum MRT, dieser erste Befund ergab dass ich eine schwere Entzündung im rechten Hüftgelenk hatte, Arthrose und ich mich mit dem Gedanken einer neuen Hüfte anfreunden sollte. Nach einem weiteren Gespräch mit dem Orthopäden sowie meinem Hausarzt riet man mir zu einer sofortigen Hüftumstellung. Nach deren Meinung führt da für mich kein Weg vorbei, obwohl bisher weder Stangerbäder, Thermalbäder oder Krankengymnastik ausprobiert wurde. Um eine weitere Meinung zu hören habe ich zwar im April einen Termin bei einem anderen Ortopäden, doch ich weiss nicht wie ich mich entscheiden soll!

Meine Schmerzen sind auszuhalten, dank Tabetten oder Tropfen. Der Hauptschmerz sitzt im Oberschenkel, nicht im Hüftgelenk. Können das Ausstrahlungen sein? Oder ist es doch eine Schleimbeutelentzündung? Wenn ich heiss bade und das rechte Bein bewege, bin ich schmerzfrei!

Was soll ich nur machen? OP? Durchhalten und Therapien versuchen? Hat jemand Erfahrung mit so eienr Situation und kann mir jemand einen Rat geben?
Danke
 
  5. Antwort von am 21.05.2007  
  A., eine Entscheidung kann dir sicher niemand abnehmen, aber ich kann dir vielleicht von meinen Erfahrungen berichten.Ich habe auch bds. Hüftdysplasie und wurde auf der li. Seite 3x umgestellt. Im Alter von 11, 28 und 30 Jahren. Die Arthrose war jedoch schon zu weit und so erhielt ich 1998 eine TEP li.Im September 2005 begann dann auch meine re. Seite Zicken zu machen. Zunäxhst wurde wieder alles mögliche konservativ versucht. Im Juni 2006 dann eine Arthroskopie mit Nekrosenentfernung und Knorpelglättung und -anbohrung. Im April nun habe ich mir das Becken 3-fach umstellen lassen, in der Hofnung, dass ich die TEP damit um einige Jahre hinausschieben kann. Ich fühle mich mit 42 Jahren einfach noch zu jung für 2 künstliche Gelenke, da man diese ja auch nicht beliebig oft wechseln kann. Ich würde eine gelenkerhaltende OP immer erst einmal einer gelenkersetzenden OP vorziehen. Natürlich vorausgesetzt, dass diese noch möglich ist, da die Voraussetzung dafür eine nocht nicht so stark ausgeprägte Arthrose ist. Aber deine Ärzte haben dir ja zu dieser OP geraten, dann denke ich, dass sie ja auch noch möglich ist. Aber wie gesagt, die Entscheidung musst du für dich alleine treffen. Ich hoffe du findest den richtigen Weg für dich. Falls du noch Fragen hast, kannst du mich gerne noch einmal kontaktieren. Ich könnte dir dann auch Adressen von Kliniken geben, in denen diese OP durchgeführt wird. Es ist eine recht komplizierte und grosse OP, die nur von, das ist meine Meinung, Spezialisten durchgeführt werden sollte. Vielleicht magst du ja auch erst einmal zu einer Vorstellung in eine dieser Kliniken gehen um dir noch eine weitere Meinung einzuholen. Das wäre ja auch nicht verkehrt. Melde dich einfach, wenn du magst. Alles Liebe F.  
  4. Antwort von am 17.05.2007  
  Leute,

mich würde mal interessieren, was ihr meint, wenn ihr von einer 'Umstellung' redet. Mir wurde vor kurzem zu einem Hüftersatz geraten. Die angeborene Hüftdysplasie -beidseitig- hat mir die letzten 50 Jahre keine grössere Probleme bereitet. Jetzt allerdings kommt der 'Findungsprozess'in Gang. Ach ja,was ist ein 'Tep'? Vielleicht eine Teilersatzprothese? Wäre nett, wenn sich jemand dazu äussert.

Danke,
 
  3. Antwort von am 20.04.2007  
  A., ob ja oder Nein zur OP hängt ja immer von vielen Umständen ab aber aus meiner Sicht ist eine Umstellungs- OP dann ratsam, wenn der Knorpel noch nicht zu weit geschädigt ist, man noch nicht zu alt dafür ist, und man den Hüftersatz auf jeden Fall ein paar Jahre hinauszögern will. Das Anraten zu einer sofortigen Umstellung macht Sinn, denn wenn zu der schmerzenden, stärker belasteten Hüfte noch Entzündungen hinzukommen erscheint mir eine langfristige Heilung durch Krankengymnastik und Bäder für unwahrscheinlich. Ich habe eine Hüftdysplasie am linken Bein, bin 45, habe seit anderthalb Jahren Schmerzen, die sich nach jeder unvorsichtigen Gymnastik (auch nach dem Schwimmen) oftmals noch verstärken. Ich möchte jetzt abklären lassen, ob eine Knorpelglättung oder eine Umstellung in Frage kommt, denn ein Gelenkersatz ist mir einfach zu früh. Natürlich bedarf es nach einer Umstellung einer gewissen Schonzeit, viel eigenen Arrangements und langfristiger physiotherapeutischer Betreuung aber wenn ein Arzt dazu rät, würde ich es wahrscheinlich nutzen. Alles wird gut! D.  
  2. Antwort von am 07.04.2007  
  A., bei mir (links angeborene Hüftdysplasie) wurde eine Umstellungsoperation vor rund 28 Jahren durchgeführt. Eine Beinverkürzung von ca 1 1/2 cm musste ich zwar in Kauf nehmen, hatte aber 15 Jahre gar keine Schmerzen mehr. Danach ging es allerdings in Schüben wieder los und die letzten 5 Jahre waren regelmässig Beschwerden da. Jetzt habe ich seit Januar eine Hüft-TEP. Mir wurde aber auch gesagt, dass eine so lange schmerzfreie Zeit überhaupt nicht selbstverständlich ist. Da ist es schwer zuzuraten! Bei mir waren die Schmerzen immer in der Leiste am schlimmsten und zogen bis zum Knie runter. Für Dich viel Glück, egal wofür Du Dich entscheidest. C.  
  1. Antwort von am 20.03.2007  
  A.,
es ist schwer, Dir bei der Entscheidung zu helfen, da jeder Fall anders ist - und auch die Meinungen der Ärzte fallen oft ganz unterschiedlich aus. Mir wurde von einer Hüftumstellung abgeraten, weil sich die Ärzte davon bei meiner beids. Hüftdysplasie nicht viel versprochen haben und es unsicher war, ob ich damit eine TEP-OP für einen längeren Zeitraum hinaus schieben könnte. So wurde ich vor 2 Jahren an beiden Hüften mit einer TEP 'ausgestattet'. Ich kenne aber auch viele Leidensgenossen, die durch eine Umstellung Jahre gewonnen haben, bis sie eine TEP benötigt haben. Ich würde mir an Deiner Stelle eine 2. Fachmeinung einholen. Bzgl. der Schmerzen: Diese treten nicht zwangsläufig nur im Hüftgelenk auf, sondern können im Oberschenkel, in der Leiste und vielfach im unteren Lendenbereich auftreten, weil man bei Schmerzen automatisch in eine Schonhaltung geht und somit andere Muskelpartien in Mitleidenschaft gezogen werden.


B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenksdysplasie - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenksdysplasie - 136
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 21.05.2007 15:24:22
MaschinenArthrose : X87Y20070521152422Z87 - V136


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