Sichere Diagnose?



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  32. Eintrag von am 26.11.2006 - Anzahl gelesen : 53  
  Sichere Diagnose?  
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vor etwa sechs Jahren tauchten bei mir zunächst Rückenschmerzen und Schmerzen in den Kniegelenken auf. Da in meiner Familie rheumatische Erkrankungen wie Morb. Bechterew, Polyarthtritis u. ä. verbreitet waren, suchte ich diverse Ärzte auf (Orthopäden, Internisten, FA f. Geriatrie), die mir jedoch allesamt immer wieder sagten, dass sie keine Erkrankung feststellen konnten. Entsprechend resignierend nahm ich die Schmerzen hin und versuchte, mit möglichst wenig Schmerzmitteln, da sowieso keines richtig hilft, und mehr Bewegung etwas entgegen zu wirken.

Nachdem im Laufe der letzten Jahre noch stärkere Schmerzen in der Schulter, Hüfte, Hand- und Fingergelenken, Sprung- und Zehengelenken hinzukamen und das Ganze langsam aber sicher mein Privatleben derart beeinflusste, dass ich immer mehr zu einem Couchpotatoe mutierte, ging ich doch nochmal zu einem Rheumatologen. Diesen bat ich um eine möglichst umfassende Blutuntersuchung, so dass mögliche Grunderkrankungen ausgeschlossen werden konnten. Entsprechend wurde anschliessend eine Mehrphasenskellettszintigrafie durchgeführt.

Jetzt teilte mir der Rheumatologe mit, dass die Phasen und die Art der Anreicherung der Isotope am Skellett eindeutig ergeben habe, dass ich keine Polyarthritis habe, sondern Arthrose in allen meinen schmerzenden Gelenken und dass dies für mein Alter recht ungewöhnlich sei.

Zuständig wären Orthopäden, die jedoch in den meisten Fällen ausser Spritzen wenig unternehmen würden.

Zunächst verbuche ich es als positiv, dass ich offensichtlich nichts habe, was mich um die Ecke bringt :-)
Dennoch mache ich mir einige Gedanken darüber, ob die Szintigrafie ausreicht, um tatsächlich von Arthrose zu sprechen.

Ausserdem brauche ich unbedingt ein paar Infos darüber, wie ich ein weiteres Fortschreiten möglichst vermeiden kann, da sich mir zurzeit einige interessante berufliche Möglichkeiten eröffnen, die aber allesamt mit mehr Stress, längeren Arbeitszeiten und mehr Verantwortung verbunden sind und ich ja nicht weiss, wieviel davon meine jetzige Situation nicht weiter verschlechtert.

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp? Vor allem: Soll ich unter den vom Rheumatologen genannten Vorzeichen zum Orthopäden gehen oder nicht? Eine Schmerz- und Bewegungstherapie kann ich letztlich auch mit meinem Hausarzt absprechen, der zusätzlich Naturheilkunde und Sportmedizin betreibt.
 
  2. Antwort von am 23.12.2006  
  , das was Du schreibst, könnte fast von mir kommen; nur dass ich nochmals 5 Jahre jünger bin, mein 30ger ist erst nächsten Sommer. Meine Familie ist sowohl mit Rheuma, als auch mit Arthrose vorbelastet, daher bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, mich mal genauer durchchecken zu lassen. Ergebnis: Arthrose in den Fingergelenken, Handgelenken, Schultern, der LWS, den Hüften und den Knien. Füsse und Ellbogen sind okay, das ist doch super, oder? Die Diagnosestellung, wie Du sie beschreibst ist sicherlich ausreichend und klar. Rheumawerte, Borreliose usw. habt ihr wahrscheinlich im Bluttest gecheckt. Ich bin auch gerade auf der Suche nach Ideen, um ein weiteres Fortschreiten zumindest zu verlangsamen (stoppen ist wohl nicht möglich). Besonders, da ich im Job körperlich gefordert bin und immer nur grinsen kann, wenn es heisst, bitte nicht überlasten. Was in unseren jungen Jahren sicherlich hilft (viel besser, als bei Älteren) sind diese ganzen Knorpel-Aufbau-Präperate;. Sagt zumindest meine Tante, die ist Allgemein- und Sportmedizinerin. Das ist mein Glück, denn innerhalb der Familie guckt ein Arzt dann sicherlich doch etwas genauer hin. Zu einem Orthopäden würde ich nur gehen, wenn Du einen findest, dem Du echt vertraust. Ansonsten ist Dein Hausarzt, der Dich kennt und der ja auch noch Sportmediziner ist, ganz sicher die beste Adresse. Da wir fast das gleiche haben und noch dazu beide recht jung sind fände ich es klasse, wenn wir uns hin und wieder austauschen könnten; was so hilft und was nicht... Ich würde mich über eine Antwort freuen. LG, Veronika  
  1. Antwort von am 29.11.2006  
  ,
ein Skelettszintigramm ist auf jeden Fall nicht schlecht, wenn Du wie zum Beispiel bei Rheuma, entzündliche Gelenkveränderungen feststellen lassen möchtest. Die Anreicherungen zeigen Dir dann genau, wo sich die Entzündung abspielt. Natürlich könntest Du auch alle Knöchelchen extra röntgen lassen aber wer tut das schon und so hat man einen guten Überblick. Wenn an einem Gelenk besondere Probleme auftreten, wird ja im allgemeinen auch geröngt. Wenn Du bei einem Sportmediziner in Behandlung bist, wird er sicher auch die nötigen Therapien verordnen. Bei einer Polyarthrose als Grundsatz gilt: regelmässige Bewegung, aber keine Überlastung! Du solltest Dir Krankengymnstik verordenen lassen um später auch für Dich die Übungen zu lernen, die Deinen Gelenken gut tun. Natürlich ist es schwer alle Gelenke dabei zu berücksichtigen, aber ich habe bei mir festgestellt (ich habe auch eine Polyarthrose), dass die Schmerzen auch schubweise kommen und nicht immer alle Gelenke zur gleichen Zeit betroffen sind. Rad fahren und Aquafitness sind nicht nur gut für die Gelenke, sie bauen auch Stress ab, was für Dich vielleicht nicht schlecht wäre. Auch Muskelaufbau in einem Sportcenter ist sehr empfehlenswert, weil es vielseitig ist und alle Bereiche erfasst. Dabei ist nur wichtig, in Deinem Fall: nicht zu hohe Gewichte, lieber häufige Wiederholungen! Längere Arbeitszeiten, wie sie bei Dir geplant sind, sind natürlich oft ein Hemmschuh, wenn es darum geht den Schweinehund zu überwinden und noch etwas aktives zu machen. Mehr Verantwortung ist häufig auch mit mehr Druck verbunden, da ist es schon wichtig, dass Du nicht ständig mit Schmerzen herumläufst. Ich habe meine Ernährung ein bisschen umgestellt und zum Beispiel auf Schweinefleich verzichtet, viel Obst und Gemüse ist wichtig, nicht zu viel Zucker, was ja oft schwerfällt. Ich habe längere Zeit die Nahrungsergänzungsmittel Glucosamin und Chondroitin genommen.Ich meine, dass sie auch ein bisschen geholfen haben. Wenn es mal arg zwackt, fahre ich ganz gut damit mal für einige Tage (nicht länger) entzündungshemmende Medikamente zu nehmen, die der Arzt verschreiben muss. Meine Polyarthrose besteht auch schon einige Jahrzehnte, aber ich finde, man kann lernen damit zu leben ohne auf vieles verzichten zu müssen, wenn man sie erstmal akzeptiert hat. Ich wünsche Dir, dass Du lich und auch beruflich den richtigen Weg findest.
B.
 




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Stand : 25.12.2006 15:13:24
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