Als chronischer Schmerzpatient eingestuft



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  31. Eintrag von am 05.02.2008 - Anzahl gelesen : 115  
  Als chronischer Schmerzpatient eingestuft  
  0Meine Arthrosen rechtfertigen die Schmerzen nicht, sagen die Ärtzte,deshalb mache ich nun eine sogenannte Schmerztherapie. Ich bekomme Antidepressiva um das Schmerzentrum zu blockieren,und um meine Stimmung aufzuhellen. Mit einigen meiner Schmerzen kämpfe ich nun seit fast 20 Jahren, mit anderen seit etwa einem dreiviertel Jahr. Man spricht mir ab unterscheiden zu können, wann ich Muskelschmerzen habe oder wann ich Arthroseschmerzen habe. Ich könne das nicht unterscheiden. Punkt. Ich bin allerdings der Meinung ich könne das. Hat irgendjemand Erfahrung damit? Ich habe Rhizarthrose beidseitig, wobei ich in der linken Hand mehr Schmerzen habe als rechts. Coxarthrose beginnend, rechtsseitig Kniearthrose, die Füsse die mir weh tun will keiner mehr untersuchen. Ich komme mir langsam vor als sei ich ein überdrehter Spinner. Ausser den geschilderten habe ich noch weitere Probleme: Carpaltunnelsyndrom beidseitig, und beidseitig eingeklemmte Nerven in den Ellebogen. Das ist unangenehm weil mir im Ruhezustand die Hände und die Arme einschlafen. Das ist widerum auf die Dauer auch recht schmerzhaft, weil es eine Zeit dauert die Gliedmassen wieder beweglich zu machen. Ausserdem wacht man nachts immer auf weil es nun einmal weh tut bis in die Schultern. Das ganze trotz starken Schmerzmittel täglich, mittlerweile. Nun ja, es wäre hilfreich wenn mir jemand über seine Erfahrungen in diesem Bereich etwas sagen könnte. Arnold  
  4. Antwort von am 20.02.2008  
  Arnold !

Ich weiss wie das ist in eine Schublade gesteckt zu werden. Habe es im letzten Jahr hautnah bei meiner Mutter erlebt. Anstatt sie ernst zu nehmen und ihre Probleme anzugehen wurden ihr Krankheiten angehängt die sie gar nicht hat. Ihr grösstes Problem war die Medikamentenunverträglichkeit durch die sie ein offenes Bein bekam und als Diabetiker ist das so eine Geschichte. Da ich das gleiche Problem habe, stiess ich meine Mutter darauf an das beim nächsten Arztbesuch anzusprechen. Wieder nur wurde sie belächelt. Auch ihre anderen Schmerzen (die von den Arthrosen) wurden stets übergeangen. Erst als sie wegen der Unverträglichkeiten zusammenbrach und einer ihrer Zehen fast dabei drauf ging, kam sie ins Krankenhaus. Dort erzählte ich aber auch alles und endlich kam was ins rollen. Ich wollte aber auch wirklich das jetzt alles auf den Tisch kommt. Heute, fast ein Jahr danach, geht es ihr wesentlich besser als all die Jahre zuvor. Naja, von den Schmerzen mal ganz abgesehen. Da aber geht sie zur Schmerztherapie und mit den Schmerztropfen zusammen klappt das ganz gut.
Lass Dir nichts gefallen und schon gar nicht irgendwo hin abstempeln. Mach den Mund auf und verkrieche Dich nicht. Um so schlimmer wird es. Ich selber wurde auch erst durch so eine Erfahrung zum Kämpfer und ziehe meine Mutter jetzt mit. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen dass Du das schaffst.

von E.
 
  3. Antwort von am 06.02.2008  
  Arnold,
das klingt alles schon sehr niedergeschlagen und erschöpft und ehrlich gesagt fällt mir auch nicht wirklich etwas ein, womit ich dir Mut machen könnte. Chronische Schmerzen über einen so langen Zeitraum wie du sie hast, können einen ganz schön mürbe machen und einen dann auch in eine tiefe Depression bringen.
Aber ich möchte mich trotzdem auch dem anschliessen, was C. schon gesagt hat. Man muss daran arbeiten, dass das Leben nicht von Krankheit und Schmerz beherrscht wird und dass man trotz allem noch etwas Abwechslung mit Dingen findet, die einem Freude machen. Wichtig finde ich es, sich nicht vollkommen von allem abzukapseln, sondern etwas mit lieben Menschen zu machen. Mitunter vergisst man dann manchmal Schmerz und Krankheit.
Ich wünsche dir bessere Tage als du sie im Moment hast. , D.
 
  2. Antwort von am 05.02.2008  
  Arnold!
Deine Visitenkarte wirkt recht deprimiert und total gefrustet.
Du meinst, dass Deine Ärzte Dich als Hypochonder sehen...und merkst in der Überschrift an, dass Du als chron. Schmerzpatient 'eingestuft' wirst. Das ist doch eigentlich eine ganz klare Aussage und eher eine Bestätigung Deiner Schmerzen. Wenn die Ärzte Deine angegebenen Schmerzen nicht ernst nehmen würden oder nachvollziehen könnten, dann würden sie Dir nicht so starke Schmerzmittel+Antidepressiva verschreiben.
Leider ist es wirklich so: Schmerzen verursachen einen Teufelskreis und jeder hat eine andere Schmerzschwelle, deshalb darf keiner deshalb als Hypochonder angesehen werden. Selbst psychosomatische Schmerzen, die ja körperlich nicht nachzuweisen sind, haben eine Ursache, sonst würde sie der Kranke nicht empfinden.
Und durch chronische Schmerzen bekommt man naturgemäss erstmal eine traurige Grundstimmung. Diese verstärkt dann wieder die Schmerzen, zusätzliche Verspannungen treten auf. Deshalb werden in der Schmerztherapie auch häufig Psychopharmaka eingesetzt, um diesen Teufelskreis zu unterbinden.
Du schreibst so traurig, dass du keine Hobbies mehr hast. Wenn Du hier im Forum Berichte durchliest, wirst Du merken, dass es ganz viele sehr stark betroffene Mitglieder gibt, die aber versuchen noch das beste daraus zu machen. Und man kann es auch...
Ich habe schon in jungen Jahren an verschiedenen Gelenken mehr oder weniger starke Arthrose . Inzwischen sind so ziemlich alle Gelenke befallen. Ich gehe nicht mehr zum Orthopäden (ausser wenn eine OP nicht zu vermeiden ist), denn es bringt nichts. Man ärgert sich über lange Wartezeiten und kurze Behandlungsdauer. Viele der Gerätemaschinerie hilft eher dem Geldbeutel des Arztes als dem Patienten.
Also habe ich versucht meine Grundeinstellung zu ändern, denn ich möchte mein Leben trotz der Schmerzen nicht von der Krankheit beherrschen lassen.
Wie auch B. Dir schreibt, versuche etwas nettes zu machen und Dich abzulenken. Wenn Du Dich mit 'gesunden' Menschen überfordert fühlst, gibt es genug Möglichkeiten, zum Beispiel Rückenschule, Aquafitness etc. um Dich mit Gleichbetroffenen zu treffen und glaube mir, die Geselligkeit und das Verständnis untereinander wird Dich ablenken.
Auch hier im Forum wirst Du Verständnis finden, aber es soll nicht den Kontakt im täglichen Leben ersetzen.
Wir freuen uns, wenn Du uns bald wieder schreibst und 'Kopf hoch'!
von C.
 
  1. Antwort von am 05.02.2008  
  Arnold, auch ich bin bei einem Nervenarzt in Behandlung. Die Nerven leiten ja den Schmerz weiter. So dass man wirklich manchmal nicht erkennen kann, wo dieser Schmerz herkommt. Auch ich nehme deswegen Antidepressiva. Und habe mein Leben auch entsprechend umgestellt. Dies solltest Du auch machen. Manchmal sind es schon kleine Dinge, welche einem helfen. Dann ist es auch wichtig, dass man nicht immer an dem Schmerz denkt und sich ablenkt mit anderen Dingen (wie zum Beispiel: Hobby, Yoga, Schwimmen...) Bei den Füssen zum Beispiel, solltest Du vielleicht einmal zum Fussorthopäden gehen. entsprechend würde ich mal Dein Schuhwerk untersuchen. Zum Beispiel trage ich nur noch Schuhe mit Fussbett. Es gibt noch so viele Dinge Arnold. Ich würde Dir raten, mal hier in diesem wunderbaren Forum etwas herum zu lesen. Andere Beiträge geben schon sehr gute Tipps. Wie zum Beispiel der Abspeck-Club, um nur ein Thema zu nennen. Gern kannst Du mich auch persönlich anschreiben, wenn Du noch spezielleren Rat brauchst. Mit freundlichen n, Jörg.  




ForumNr : 501-3800-Schmerztherapie - Erfahrungsaustausch : Schmerztherapie - 146
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 21.02.2008 05:14:55
MaschinenArthrose : X31Y20080221051455Z31 - V146


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