- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
320. Eintrag von am 05.08.2008 - Anzahl gelesen : 173
Musiker mit Heberden-Arthrose
0 - ich spiele seit ewig Gitarre, seit 1965 professionell. Im letzten Jahr hat sich mein kleiner Finger der linke Hand mit Heberden-Arthrose gemeldet. Sieht aus wie die Finger meiner Mutter. Also wahrscheinlich vererbt... Zur Zeit geht es noch einigermassen, obwohl ich beobachte, wie ich den Einsatz des kleinen Fingers zu meiden versuche. Wenn der Schmerz stärker wird, werde ich wahrscheinlich operieren lassen (Gelenk steifschalten) Ich denke, damit werde ich gut zurecht kommen. Hat jemand von Euch Erfahrung?
7. Antwort
von am 01.02.2009
Ihr Musiker, Ich bin Barpianist seit Beginn meines Vorruhestandes und habe ebenfalls Arthrose im Mittelgelenk des Mittel- und Ring-Fingers der linken Hand. Glücklicherweise nur da, wo ich die Akkorde greifen muss. Der Facharzt meint: 'Weiterspielen so lange es geht und dann vielleicht versteifen, sofern die Fingergrundgelenke noch nicht betroffen sind'. Mit Diät essen und trinken! (wegen den erhöhten Harnsäure-Werten) habe ich bis jetzt etwas 'geschlampt'. Konnte aber aus vielen Erfahrungsberichten feststellen, dass Fisch besser ist als Fleisch. Aber, hat jemand von Euch schon mal ein fränkisches Schäufele (gebratene Schweineschulter) gegessen und dazu eine Halbe Bier getrunken? Ok, was soll's. Muss man eben leiden. Kühlen bei heissen schmerzenden Gelenken; Wärme, wenn es durch Kälte weh tut (z.B. Fangokneten) und Wechselbäder (mit kaltem Wasser aufhören). Wenn es nach dem Klavierspielen weh tut, helfe ich mir ein bisschen mit Franzbranntwein (natürlich auf die schmerzenden Gelenke!) oder Kältepackungen. Hoffen wir, dass es auch mal möglich sein wird, Gelenkknorpel wieder aufzubauen. Mit freundlichen n, H.
6. Antwort
von am 03.01.2009
, hatte vor ca. 4 Jahren auch starke Schmerzen beim Gitarrespielen im Endgelenk des kleinen Fingers. (linke Hand). Das Gelenk war richtig verdickt und sehr empfindlich bei Berührung. Ausserdem war es meistens ganz heiss und rot durch die ständige Entzündung. Ich habe das Glied röntgen lassen und der Arzt bestätigte mir Heberdenarthrose. Da könne man nichts machen, das sei eben altersbedingt, sagte er mir. Damit wollte ich mich aber nicht abfinden. Habe das Gelenk mehrmals täglich unter heissem Wasser mit einer Bürste massiert, danach mit kaltem Wasser gekühlt. Dazu machte ich während meinen Autofahrten (ca. 1,5 Std/Tag) ständig Bewegungsübungen (unbelastet) Bezüglich Ernährung habe ich die Wasserzufuhr bewusst erhöht, ein Litergefäss mit Wasser steht immer griffbereit. Jetzt sind seither ca. 4 Jahre vergangen. Seit ca. einem Jahr spüre ich so gut wie keinen Schmerz mehr in diesem Finger und die Knötchen haben sich merklich zurückgebildet. Ich kann auch wieder schmerzfrei Gitarre spielen was mich ganz glücklich macht. Lediglich nach schwerer körperlicher Arbeit spüre ich am Tag danach wieder einen leichten Schmerz. Dem begegne ich sofort wieder mit Wechselbädern und Massagen. Damit kann ich leben.
5. Antwort
von am 30.11.2008
Rob, C., auch ich konnte feststellen, seitdem ich kein Schweinefleisch, Zucker, Weizenmehl und Milchprodukte mehr esse, sind die Gelenkschmerzen in den Fingern weniger geworden. Dazu gehört eine regelmässige Bewegung meiner Finger.
Ich leite hier im Forum den Arbeitskreis für Ernährung und Gewicht und kann berichten, dass schon sehr viele unserer Mitglieder, seitdem sie auf die Nahrungsmittel - auf die sie mit Schmerzen reagieren - verzichten, in den Gelenken fast schmerzfrei sind. Wir haben alle eine Ernährungsumstellung mit Erfolg gemacht und ernähren uns ca. 60-70% basisch. Aber da nicht jede von uns auf die gleichen Nahrungsmittel mit Schmerzen reagiert, sollte man entweder einen täglichen Ernährungsplan schreiben, mit Angabe wann Schmerzen aufgetreten sind, oder sich auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen lassen.
Vor einem Monat habe ich mich testen lassen und habe erfahren, dass ich auch noch auf Soja und Pfefferminze eine Unverträglichkeit habe. Wenn ich meine Vorgaben einhalte bin ich fast schmerzfrei. Ausserdem ist das wichtigste für uns die Bewegung.
Ich wünsche Euch, dass ihr noch lange Zeit musizieren könnt. Ich wünsche euch eine frohe Eure F. Leiterin des Abspeck-Clubs
4. Antwort
von am 29.11.2008
C., D., auch ich ernähre mich so gesund wie möglich, verzichte auf Schwein und Rind, nur ab und zu Pute oder Huhn, viel Fisch, viel Rohkost Gemüse, Obst etc. Und Bewegung. Ich merke, wie die Schmerzen nachlassen wenn ich versuche ganz normal zu spielen. Dadurch habe ich bei Live-Auftritte kaum Schwierigkeiten. Es sind die Zeiten wenn ich nicht spiele, dass die Schmerzen (ganz standalonee-, aber genau im betroffenen Gelenk, wie Kopfweh) da sind. Also, die beste Therapie scheint wirklich Bewegung zu sein: üben, üben, üben. Ausserdem: Django Reinhardt spielte die göttlichste Sachen mit nur zwei (und ein halb) Fingern... , Rob
3. Antwort
von am 28.11.2008
A., C.! Bin leidenschaftliche Klavierspielerin und habe auch seit einiger Zeit Probleme mit den Fingerendgelenken. Ärzte haben mir versichert, dass ich auf alle Fälle weiter üben soll, denn Bewegung der Finger sei das A und O. Darüberhinaus habe ich meine Ernährung umgestellt. Ich bemühe mich, viel Obst und Gemüse zu essen und versuche, möglichst kein Schweinefleisch mehr zu essen, wenig Eier und etwa zweimal die Woche Fisch oder Geflügelfleisch. Ich treibe wieder mehr Sport und kann sagen, dass es mir besser geht. Es hat sich zumindest nicht verschlimmert. D.
2. Antwort
von am 31.08.2008
A.! Mir geht es ähnlich wie Dir: meine Mutter und Grossmutter hatten auch schon Heberden, aber wie! Die Oma konnte mit ihren Händen zuletzt gar nichts mehr machen. Ich habe mir aber nie vorgestellt, dass ich das auch bekommen würde, also bin ich unbesorgt Pianistin geworden. Hab Klavier und Geige studiert, spiele und unterrichte sehr gern, auch nach vielen Jahren. Seit 1,5 Jahren hat mich die Arthrose mehr oder weniger im Griff. Der Arzt meint: unbedingt weiterhin viel spielen, weil die viele Bewegung ohne zu starke Belastung nur gut sein kann. Mache ich auch. Ausserdem unbedingt warmhalten (Handschuhe in beinahe jeder Jahreszeit), Rapsbäder (heisse Rapssamen kneten, sehr angenehm!) und fast kein Fleisch essen (nur Fisch und Geflügel, aber wenig). Säurebildner meiden, Muskelkater meiden, nicht schwer tragen... alles, was grundsätzlich bei Gelenkerkrankungen empfohlen wird. Ich nehme täglich Chondroitin, Glucosamin und Vitamin E ein und kann seit mehreren Monaten keine weitere Verschlimmerung feststellen. Gelenkversteifung kommt für mich nicht in Frage, ich kann keinen Finger entbehren und mit versteiftem Finger nicht spielen. Bei der Gitarre geht es ja eigentlich auch nicht, oder allenfalls mit dem kleinen? Normalerweise werden bei Heberden aber nach und nach alle Finger betroffen. Bei mir hat es in Zeigefingern und Daumen angefangen. Ohne beweglichen Daumen kann ich leider gar nicht mehr spielen, so bin ich mehr als motiviert, Diät und alle erreichbaren Empfehlungen auszuprobieren und durchzuhalten. Es beschäftigt mich aber schon jeden Tag. Solltest Du speziell für unsere Arthrose-Form brauchbare Empfehlungen bekommen, wäre ich für Hinweise sehr dankbar. Auch ich möchte noch viele Jahre weitermachen! Angeblich können Pianisten ja spielen, bis sie tot umfallen, und genau das hatte ich auch vor...(bin 45, also vielleicht nochmal 40???). und allzeit klingende Saiten C.
1. Antwort
von am 05.08.2008
A.! Da ist gerade für einen Berufsmusiker besonders bitter, wenn die Fingergelenke anfangen sich zu verändern. Wenn Du rechts in der'Struktur. Wissenssammlung' auf die 'Prothesen-Fingergelenke' gehst, könnte Dich der Bericht Nr. 311 evtl. interessieren. Auch die Umfragen zu dem Thema sind informativ. Ich drücke dir den Daumen, dass sich für Deinen Finger die richtige Lösung findet und Du noch viele Jahre Gitarre spielen kannst! B.
