Welche Narkose bei Hüft TEP?



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  1395. Eintrag von am 13.07.2019 - Anzahl gelesen : 70  
  Welche Narkose bei Hüft TEP?  
  0 meine Mutter ist 74 und bekommt Anfang August ihre erste Hüft OP ( Methode). Sie ist dementsprechend sehr aufgeregt und hat Angst vor der OP, ausserdem leidet sie unter Bluthochdruck und einer Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto). Beim Narkosegespräch hat der Arzt eine Spinalanästhesie vorgeschlagen. Wir sind verunsichert, wäre eine Vollnarkose nicht geeigneter? Die Hausärztin tendiert eher zu Vollnarkose.

Meine Fragen: welche Erfahrungen wurden mit Spinalanästhesie bei einer TEP gemacht? Wieviel bekommt man von der OP mit?

Bei älteren Patienten (Literatur ab 60 Jahre) kann es bei einer Vollnarkose zu demenzähnlichen Zuständen und Halluzinationen kommen, die sich bis zu Monate nach der OP bessern können, gibt es auch hier Erfahrungsberichte?

Wir freuen uns auf Antworten.
 
  5. Antwort von am 20.08.2019  
  Ein herzliches Dankeschön auch von meiner Mutter an E., D., C. und B. für die aufmunternden und netten Beiträge auf meine Frage. Gerne möchte ich kurz schildern wie es meiner Mutter erging.
Spinalanästhesie bei Hüft TEP ist heutzutage scheinbar schon Normalität. Meine Mutter wollte ursprünglich ein Schlafmittel zur Spinalanästhesie, damit sie nichts mitbekommt. Die Anästhesisten haben ihr dann eine neue Brille mit Kopfhörern vorgestellt, mit der man während des Eingriffs Filme anschauen kann. Aus mir unbekannten Gründen hat sie sich für die Brille und einen Charlie Chaplin Film entschieden, ist aber zwischendrin immer wieder in einen leichten Schlaf gefallen, so dass ich denke, dass sie noch ein Beruhigungs- oder leichtes Schlafmittel bekommen hat. Von der Hüft TEP sagt sie, hat sie garnichts mitbekommen. 3 Stunden nach OP habe ich sie auf der Intensivstation besucht. Sie war fröhlich, fit, keine Übit, keine Kopfschmerzen und keine Schmerzen, lediglich die Beine waren von der Spinalanästhesie noch etwas taub. Am anderen Tag durfte sie bereits unter Vollbelastung des operierten Beines mit Gehhilfen, die lediglich der Sicherheit und Stabilität dienen, in Begleitung auf Toilette. Der Klinikaufenthalt dauerte 7 Tage, die Physiotherapeuten haben täglich Gehübungen inklusive Treppensteigen mit ihr geübt. Gleich im Anschluss ist sie in eine Rehaklinik gekommen und läuft jetzt bereits nach der ersten Woche kurze Strecken ohne Gehhilfen. Nach wie vor hat sie kaum Schmerzen, sie berichtet, dass anfangs der Oberschenkel am operierten Bein wie vor der OP immer wieder gebrannt hatte, das hat sich inzwischen gelegt. Das operierte Bein ist ca. 1,5 cm länger, was anscheinend damit zusammenhängt, dass der Prothesenschaft sich im Oberschenkel noch setzen muss, das dauert eine Weile. Diese Zeit überbrückt sie mit einer Einlage im Schuh auf der nicht operierten Seite. Die Narbe ist ca. 10 cm lang und vorne mittig auf Leistenhöhe. Insgesamt ist sie sehr zufrieden mit dem Ergebnis und ich bin begeistert, wie schnell sie trotz des grossen Eingriffs wieder mobil geworden ist. Die Methode hat mich überzeugt. Ich wünsche allen, denen eine OP bevorsteht alles Gute und Zuversicht.

LGA.
 
  4. Antwort von am 20.07.2019  
  A.

die Spinalanästhesie hat gegenüber der Vollnarkose den grossen Vorteil, dass keine Übit auftritt, der Nachteil ist allerdings, dass sie nicht so präzise von der Wirkungsdauer berechenbar ist wie eine Vollnarkose, die dann evtl. eine kürzere Wirkdauer hat. Auch muss darauf geachtet werden, nach der Spinalanästhesie eine Zeitlang flach zu liegen um Kopfschmerzen zu vermeiden.
Ich würde dem Rat des Anästhesisten folgen, was er für Deine Mutter empfiehlt beruht auf Erfahrungswerten und auf den Untersuchungen, die er bei Deiner Mutter vorgenommen hat. Er wird die richtige Schmerzausschaltungsmethode für Deine Mutter auf jeden Fall bewerkstelligen.
Angst ist hierbei auf keinen Fall angesagt, wenn sich Deine Mutter zu dem Eingriff entschlossen hat dann soll sie sich vertrauensvoll ergeben und das Ziel vor Augen haben, ein gutes Operationsergebnis zu erhalten. Andere Gedanken sollte sie möglichst ignorieren. Selbstverständlich ist jeder Eingriff ein Risiko, aber der Eingriff wird sorgfältig geplant und mit allergrösster Kompetenz, Fachwissen und Leidenschaft des Operateurs durchgeführt und zu einem bestmöglichen Ergebnis führen. Darauf soll man einfach vertrauen wenn man die Entscheidung zu einem solchen Eingriff getroffen hat.
Hadern macht keinen Sinn, immer positiv und mit Blick auf den Operationserfolg, die Schmerzfreiheit und die bessere Beweglichkeit, kurz die bessere Lebensqualität blicken und sich darauf focussieren.
Ich drücke ganz fest die Daumen und wünsche Deiner Mutter den bestmöglichen OP-Erfolg und gute Gedanken, dass es ihr gelingt, angstfrei und zuversichtlich in den Eingriff zu gehen und gestärkt und mit neuer Lebensqualität da herauszukommen.

Ganz vielen
E.
 
  3. Antwort von am 18.07.2019  
  A.,
ich habe zwei künstliche Hüftgelenke und hatte beides Mal eine Spinalanästhesie. Bei der ersten TEP habe ich ein Schlafmittel dazu genommen und überhaupt nichts von dem Eingriff mitbekommen. Bei der zweiten dachte ich es geht auch ohne selbiges. Davon würde ich zukünftig eher Abstand nehmen, denn es wird doch kräftig gehämmert u.a. - das habe ich in dem Fall auch mitbekommen. Wäre jetzt vielleicht eher nichts für ängstliche Seelen. Ich würde - wenn möglich - bei einer OP eine Spinalanästhesie immer einer Vollnarkose vorziehen.
Alles Gute für deine Mutter.
, D.
 
  2. Antwort von am 17.07.2019  
  A.,
mein Vater (77 Jahre) hatte dieses Jahr eine Wechsel-OP (Austausch künstliches Hüftgelenk) bei Vollnarkose und hat sie gut vertragen. Tendiere persönlich eher zur Vollnarkose, da man diese Heutzutage sehr gut dosieren kann - es kann ja doch mal länger dauern.
Ich wünsche Euch alles Gute. Ihr werdet die richtige Entscheidung treffen, bei der Ihr ein gutes Gefühl habt.
, C.
 
  1. Antwort von am 14.07.2019  
  Pupy912
Habe demnächst auch eine OP vor mir. Rechts künstliches Kniegelenk. Ich möchte eine Spinalanästhesie.
Das deine Mutter Angst hat verstehe ich sehr gut.
Leider musste die Knie OP wegen eines Herzklappen defekt letztes Jahr verschoben werden.
Die Herz OP sollte 3 Stunden dauern, Es wurden 6 Stunden.
(Vollnarkose.) Ich bin 6 Jahre jünger als deine Mutter.
Das von den Halluzinationen sowie Demenzähnlichen Zuständen kann ich absolut nicht bestätigen.
Im Jahr 1975 Knie OP rechts, mit Vollnarkose. Damals hatte ich Probleme danach mit Datum und Tel Nummern zu behalten. Da hat sich sicher einiges gebessert punkto Narkosen.
Ich wünsche Deiner Mutter alles gute für die bevorstehende OP. Man darf sich nicht verrückt machen vor der Angst. So nehmen wie es kommt. Und es kommt sicher gut.
lg. B.

 




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