Langanhaltende Schmerzen nach Hüft-TEP - eine seltene Diagnose



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  1644. Eintrag von am 01.02.2019 - Anzahl gelesen : 126  
  Langanhaltende Schmerzen nach Hüft-TEP - eine seltene Diagnose  
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ich möchte heute meine Erfahrung über langanhaltende und therapieresistente Schmerzen nach Hüft-TEP-OP berichten und hoffe, dass der eine oder andere mit den gleichen Problemen nicht so lange warten muss wie ich, bis die Diagnose steht.

Ich bekam im Sommer 2014 meine zweite Hüft-TEP auf der linken Seite. Ich kannte also schon die Situation und merkte sehr schnell, dass etwas nicht stimmte. Am 1. Tag der Reha merkte ich, dass ich im Liegen mein Bein keinen Zentimeter hochheben konnte. Die Beweglichkeit war im Laufen und bei der Krankengymnastik gut, ich gehörte zu einen der Fittesten in der Hüft-Gruppe. Aber auch, als ich zu Hause war, merkte ich, dass nach längerem Gehen, ich mein Bein nicht mehr anheben konnte, ich konnte z.B. nach 1 Stunde gehen nicht mehr nach Hause fahren, weil ich kaum noch mein Bein zur Kupplung hochbekam, vor lauter Schmerzen. Eine Stunde gehen war das Maximum, danach fing ich an mit Humpeln.
Mein Orthopäde meinte, das dauerd alles noch, mein Operateur schickte mich wieder nach Hause, das wird sich alles noch geben.

Als Krankenschwester in der Wiedereingliederung nach einem Jahr hatte ich solche Schmerzen, dass mein Arzt die Wiedereingliederung abbrach. Ich ging von einem zum anderen Arzt, wurde mit CT und Neenuntersuchung, mit Knochenszyntigraphie und was noch alles abgespeist. Alles war o.k., die Hüfte sass gut, keine Entzündungswerte, aber Schmerzen.
Auch die intensive Reha, in die ich von der Rentenkasse aus musste, brachte keinen Erfolg, irgendwas manuelles sei nicht in Ordung, sagte die Physio.
So ging ein Jahr ums andere vorbei.
Bis ich selbstständig eine Klinik fand, die Arthroskopien an der Hüfte macht. Dort habe ich mich vorgestellt. Und er Oberarzt hat mich erstmals sehr ernst genommen, hatte von Anfang an einen Verdacht: Iliopsoasimpingement nach Hüft-TEP. Eine seltene Diagnose, vor allem bei ehemaligen Hüft-Dysplasiepatienten, bei denen das Becken eh anders steht.
Der Oberarzt machte dann eine Infiltration in die Sehne, wenn ich schmerzfrei bin, sagte er, ist das ein Zeichen des Impingements.
Tatsächlich war ich 3 Std. schmerzfrei.
Er sagte mir dann, dass ich die Sehne durch eine Arhroskoie anschneiden lassen kann, damit zwischen Sehne und Pfanne wieder mehr Luft ist und die Bewegung besser geht. Die schmezhaften reibungen weg sind.
Als ich meinen Ärzten erzählte, dass die Klinik meine Sehne anschneiden möchte, waren alle entsetzt! Man schneidet doch keine Sehne an! Die könnte ja reissen! 2 weitere Jahre habe ich dann gewartet, hatte Schmerzen und eine deutliche Bewegunsgeinschränkung.
Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und habe mich gegen den Rat der Ärzte wieder in dieser Klinik vorgestellt.
Ich liess mir die Sehne anschneiden. Zuvor entferneten sie bei der Arthroskopie sämtliche Vernarbungen und Entzündungen, was nicht wenig war nach 4,5 Jahren. Danach haben sie die Iliopsoassehne 2 mal eingekeilt.
Und siehe da, ich konnte mein Bein wieder bewegen, ich kann wieder länger als 1 Stunde gehen, im Liegen bekomme ich mein Bein senkrecht nach oben und das alles ohne Schmerzen.

Wenn ihr ähnliche Probleme habt, könnt ihr euch gerne an mich wenden. Ich kann euch einige Tipps geben. Manche Kliniken wollen die Pfanne bei der
gleichen Diagnose austauschen, aber das ist ein grosser Eingriff, der nicht sein muss. Wichtig ist, eine gute Klinik zu erwischen, die sich auf Hüft-Arthroskopien spezialisiert haben.

Wie gesagt, ihr könnt euch ruhig mit mir in Verbindung setzen. Es ist eine seltene Diagnose, aber vor allem bei jüngeren TEP Patienten kommt es schon mal vor.

an euch alle

A.
 
  3. Antwort von am 18.06.2019  
  C.,
ich habe inzw. recht viel Ahnung, was die gekürzte Psoassehne angeht. Hab 2,5 Jahre damit verbracht. Und ich denke, dein Operateur hat Recht.
Seit 3/19 sind es erst 3 Monate. Nach einer Hüft-TEP auch minimalinvasiv operiert, kann bis zu einem Jahr Probleme machen, meist bedingt durch eine Schonhaltung oder Irritation der Muskulatur. Dir würde ich empfehlen, sehr viel mit Dehnung zu machen, auch noch über eine Physiotherapie. Vor einem Jahr hat bei mir kein Arzt sich irgendwelche Gedanken gemacht.
Ich habe eine Bekannte aus dem Forum, die auch die Symptome hatte, aber keine Beinheberschwäche. Sie musste noch zu einer intensiven Physiotherapie vor der OP der Psoassehne und siehe da, die Schmerzen waren weg und sie musste nicht mehr operiert werden.
Bei ihr ist die OP 1,5 Jahre her. Also 3 Monate ist wirklich keine Zeit, übe dich in Geduld und trainiere deine Muskulatur, auch wenn du Schmerzen hast, mit viel Dehnung.
Wünsche dir viel Erfolg und dass es dir bald besser geht.
A.
 
  2. Antwort von am 17.06.2019  
  A.,
Ich habe seid meiner Op 19 MÄrz 2019, Hüft Tep -Methode, zunehmende Schmerzen in der Mitte der Leiste.Meine Gehstrecke ist erheblich verkürzt...mein Operateur möchte das ich noch einen weiteren Monat warte um dann, bei keiner Besserung, ebenfalls die Psoassehne zu trennen. Beinheber ist soweit ok. Ich nehme immer noch ca. 75-100mg/die.
 
  1. Antwort von am 04.02.2019  
  A.,

Vielen Dank für Deine Ausführungen, schön, dass dein Leidensweg zu Ende ist !
 




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Stand : 18.06.2019 08:24:04
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