Chondropathia Patellae Grad 2 bds und viele Arztmeinungen - was jetzt?



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  2908. Eintrag von am 17.06.2020 - Anzahl gelesen : 83  
  Chondropathia Patellae Grad 2 bds und viele Arztmeinungen - was jetzt?  
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erstmal ein freundliches in die Runde - ich bin neu hier und habe die Hoffnung, nach einem kleinen Ärztemaon vielleicht hier etwas schlauer zu werden. Kurz zu mir: Ich bin 33 Jahre, 1,79m gross und derzeit 68kg schwer (vor der Diagnose noch 77, das hat mir ziemlich zugesetzt).

Nachdem ich im Skiurlaub im Februar 2020 als Anfänger (also volle Kniebelastung...) war, hatte ich im März eine Entzündung im rechten Knie. Daraufhin MRT und durch das starke Knacken/Schnappen im linken Knie kurz darauf auch eins links.

Befund: Milde Patellydysplasie, schwach ausgeprägte Trochlea und Knorpelschaden Grad 2 hinter beiden Kniescheiben. Also Chondropathia Patellae Grad 2.

Zum jetzigen Zeitpunk (Mitte Juni) ist mein rechtes Knie im Wesentlichen ok, beim Linken 'schnappt' aber nach längerer Pause die Kniescheibe bei Streckung. Wirklich gruselig - bei Streckung geht alles gut bis ca. 10-15° vor vollständiger Streckung, dann blockiert es etwas, und wenn ich durchstrecke 'springt' die Kniescheibe hoch, man sieht das auch auch von aussen. Problem ist nur, dass das immer weg ist bis ich beim Arzt bin, deshalb hat es noch keiner richtig ernst genommen.

Ich habe meine Knie auf dieser Basis, mit den MRTs bewaffnet, von insgesamt 5 Ärzten anschauen lassen, kurze Zusammenfassung:

Arzt 1: Retropatellararthrose, aber das kann man gut managen, am besten erstmal Hyaluronsäure. Auch die Aussage, dass das jeder zweite über 25 hat. Kernaussage: 'Was Sie haben ist nicht ungewöhnlich, Ihre Beschwerden schon.'

Arzt 2: 'Sie haben gesunde Knie, geni Sie ihr Leben.' (ist eindeutig nicht so!)

Arzt 3 (): Stimmt Befund zu, kann man zwar Arthrose nennen, aber er wäre eher bei Arzt 2 dass es im Wesentlichen OK ist. Wenn er jetzt 100 Leute von der Strasse reinholt, hätte das ein Drittel von denen auch.

Arzt 4: Stimmt Befund zu, Arthrose würde er es ab Grad 3 nennen. Evtl. ach Weichteilproblem - erstmal konseative Therapie für 3 MOnate, wenn nichts hilft spritzen wir mal Kortison. Wenn das Schnappen links dan aufhört, wissen wir dass es ein Weichteilproblem ist, z.B. Plica.

Arzt 5: Alles angeschaut und laut eigener Aussage nichts besorgniserregendes gefunden. Als er dann zum SChluss wissen wollte, was die anderen Ärzte gesagt haben, habe ich ihm davon erzählt, dass es eine Chondropathia Patellae Grad 2 sein soll. Dann hat er gesagt dass er da zustimmen würde, das sei in meinem Alter aber nicht ungewöhnlich und nicht so dramatisch. Hyaluron könnte man probieren, das helfe in Fällen wie meinen teils sehr gut - er wüsste auch nicht genau warum (war da sehr ehrlich), wahrscheinlich weil noch viel Knorpel da ist.

Entsprechend bin ich nach wie vor stark verunsichert =(.

Vielleicht kann jemand hier etwas dazu sagen? Ganz allgemein, aber konkret interessiert mich natürlich auch folgendes brennend:

1) Ist eine CP Grad 2 wirklich so häufig und mit 33 nicht selten? Das haben praktisch 3 Ärzte gesagt, ich kenne aber kaum jemanden mit Knieproblemen.
2) Ist das schon Arthrose? Die Prognose einer Chondropathia Patellae scheint mir ja recht gut, Retropatellararthrose nicht.
3) Wie ist hier wahrscheinlich die Prognose?
4) ...und final, wie muss ich mein Leben anpassen? Bin Gelegenheitssportler (Wandern, Fahrrad), Fechten werde ich in jedem Falle aufgeben. Alles aber nicht extrem.

Ich weiss, das sind viele Fragen - aber bin für jede KLeinigkeit dankbar!

Vielen Dank schonmal vorab &
A.
 
  4. Antwort von am 05.07.2020  
  '... darf ich nochmal fragen wie sich die Schmerzen bei Dir geäussert haben?'

Ist immer schwierig zu beantworten. Zunächst ist festzuhalten, dass Schmerz uns dazu anhält, zu schonen. Ohne wären meine sämtlichen unteren Gelenke schon lange Schrott. Typisch bei der c.p. ist der Druck beim Sitzen mit gebeugtem Knie. Ich erinnere mich noch an die heftigen Folgen einer Fahrt mit Rad auf einen der steilen Hügel hier vor mehr als 30 Jahren. Da war es eher schneidend, reissend. Sonst eher druckempfindlich am Rand der Kniescheibe, evtl. bei Sehnenansätzen, und darunter. Typisch die Klopfempfindlichkeit. Ich glaube, der Schmerz stammte nicht wie oft sonst auch von der Entzündung, in welchem Fall mit Antirheumatikum leicht zu bekämpfen.

'was an Sport hast du gemacht und ging das wieder wie vorher?'

Alles. Später wurde ich für lange Perioden durch die Hüftarthrose beeinträchtigt, die aber gemäss Röntgen von letzthin verschwunden scheint. Das extremste war noch Hochgebirgsskitourenlaufen. Kniescheibenbeschwerden links traten nach Radfahrwiegetritt 20 Jahre später auf.

Durch den Sport wird auch das Muskelpaket um das Knie wieder stark, was seine Leistungsfähigkeit zusätzlich t.

Ich besitze ein Büchlein über diese Problematik, und in einem der enbeiträge steht 'mehrere Jahre'. Bei mir dauerte es zwei Jahre. Also Geduld. Ich würde nicht zuviel machen.

 
  3. Antwort von am 29.06.2020  
  Vielen Dank für Eure Antworten, B. und C.!

C., darf ich nochmal fragen wie sich die Schmerzen bei Dir geäussert haben? Ich habe eigentlich täglich Beschwerden, leichte bis mittlere Schmerzen, manchmal auch nur ein Kribbeln um die Kniescheiben. Hinter der Kniesheibe ist auf jeden Fall auch ein sehr deutliches Reiben zu spüren.

Und wenn Du schreibst Rückkehr zu vollem Sport nachher, was an Sport hast du gemacht und ging das wieder wie vorher?

Ich warte jetzt nochmal bis Ende August, mache meine Stärkungs-/Dehnungsübungen und bleibe in Bewegung (Schwimmen ist nicht meins, daher Radfahren und Spazieren/Walken). Wenn bis Ende August keine Besserung auftritt habe ich bereits 6 Monate Beschwerden gehabt und versuche es mal mit Hyaluron.
 
  2. Antwort von am 26.06.2020  
  Es ist alles typisch, vor allem das Alter. Die meisten Chondropathien bleiben sympttomlos, deshalb die Aussage ' ich kenne aber kaum jemanden mit Knieproblemen.'

Bei mir traten die Beschwerden beidseits, die 2 Jahre dauerten, nach einem Marsch von einer Höhe herab. Eher glaube ich, dass die Knorpelkrankheit durch das lange Sitzen im Büro eigentlich verursacht wurden. Denn der Kniescheibenknorpel ist der dickste, und somit anfällig auf fehlende Durchwalkung, welche ihn zu ernähren hilft.

Ich bin nicht sicher, ob spezielles Training zwecks Stärkung des Muskels 'vastus medialis' geholfen hatte. Auf jeden Fall Rückkehr zu vollem Sport nachher, bis 20 Jahre später leichte Beschwerden wieder auftauchten.

Empfehlung: Radfahren und Schwimmen (ausg. Brust-). Das entlastet und/oder stärkt die Muskeln um das Knie, besonders vastus m.
 
  1. Antwort von am 21.06.2020  
  A.,
ob eine Chondropathie in deinem Alter häufiger vorkommt kann ich dir leider nicht beantworten. Ich hatte mit 30 aber eine ähnliche Diagnose wie du jetzt.
Aus einer Chondropathie/Chondromalazie kann eine Arthrose entstehen.
Wichtig ist Muskelaufbau und Bewegung im Allgemeinen. Die Muskeln stabilisieren dein Kniegelenk und Schmerzen werden weniger.
Bei Hyaluronsäure spalten sich die Meinungen. Ich habe es 2x machen lassen, allerdings mit Chrondromalazie Grad 4. Beim ersten Mal war ich begeistert, leider hielt die Wirkung nur ein halbes Jahr. Beim zweiten Mal hat es mir nichts gebracht.

B.
 




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Stand : 05.07.2020 17:34:37
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