Handgelenksathrose und arbeiten?



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  268. Eintrag von am 14.01.2019 - Anzahl gelesen : 15  
  Handgelenksathrose und arbeiten?  
  0,

ich bin der A., 25 Jahre jung und gelernter Einzelhandelskaufmann.
Durch einen Fahrradunfall in Winterberg am 03.06.2018 habe ich beide Handgelenke gebrochen. Ich hatte einen Helikopterflug und wurde komplett abgeschossen. Das linke Handgelenk wurde in erstmal komplett eingegipst und einen Tag später dann operiert. Rechts wurde nur eine Prellung erkannt. Wochen später und nach vielen Schmerzen ist das Handgelenk rechts falsch zusammengewachsen und hatte eine 40grad Schiefstellung. Das ganze wurde dann 2mal in Kempen operiert. Leider wurde beim ersten Mal eine Schraube falsch gesetzt. Bei der 2. OP rausgeholt. Leider ohne Besserung. Im November durfte es dann die BG Klinik in Duisburg versuchen.

Festgestellt wurde eine fortgeschrittene Athrose rechts. Das ist die Schreckensdiagnose gewesen. Am 05.01. hatte ich meinen ersten Arbeitstag zum Versuch. Alles verlief soweit gut. Montag, Dienstag und Donnerstag immer wieder mit Schmerzen durchgekämpft. Die Schmerzen waren immer mehr, dann mal rechts, einen Tag links und am Freitag bin ich dann mit Schwindel aufgewacht und mir zitterten die Gelenke. Also hat mich meine Mutter zum Arzt gefahren. Leider war es auch noch mein Geburtstag.

Jetzt soll ich zur Wiedereingliederung 3 Wochen arbeiten zu je 3,4 und dann 6 Stunden. Ich arbeite im Fahrradverkauf ( haha ) und muss auch Fahrräder verräumen und Zubehör verkaufen und verräumen. Soweit ok. Aber die Schmerzen bei jeder Bewegung sind unerträglich. Was macht ihr für Jobs, und gibt es die Möglichkeit, dass sich da noch etwas verbessert?

Vor dem Arbeitsversuch war alles in Ordnung, ich bin sogar schon mit dem Moped gefahren womit ich nicht gerechnet hätte, dass das geht. Aber 8 Stunden arbeiten ist echt heftig. Abends und Nachts Schmerzen, morgens beim aufwachen, eigentlich den ganzen Tag. Die eigentlich 'gute' linke Hand macht teilweise mehr Probleme wie rechts.

Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Ich kann mich ja nicht zudröhnen mit Schmerzmitteln. Mir wird teilweise schwindelig vor Schmerzen, das hatte ich schon am Donnerstag. Ich weiss nicht mehr weiter. Mein Job wird auch nicht mehr ewig sicher sein, und ich glaube kaum, dass es in der Saison irgendwie machbar ist. Die Masse der Bewegung macht das. Ich bin auf das Geld angewiesen, aber auch auf meine .

Die Frage ist immer: Was ist wichtiger, Geld oder ? Mir persönlich ist die wichtiger, aber ich brauche auch Geld um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Es muss was geschehen. Ein neuer Job im Vertrieb wäre eine Möglichkeit, doch wer stellt Leute mit Behinderung ein? GdB aktuell bei 20.

Stelle ich mich nur an, oder habt ihr auch so Probleme bei der Arbeit und Arbeitssuche?
 
  1. Antwort von am 20.01.2019  
  A.,

nach so vielen Operationen an deiner rechten Hand, ist es nicht möglich, bereits nach 2 Monaten wieder schmerzfrei zu sein und dann auch noch voll zu arbeiten.
Auch eine Operation an der Hand kann ohne weiteres ein Jahr benötigen, bis du wieder schmerzfrei bist.

Moped fahren solltest du die nächste Zeit unterlassen, die Belastung für dein Handgelenk ist noch viel zu gross. Logisch, dass dir jetzt dein linkes Handgelenk schmerzt, es muss ja auch viel vom rechten Handgelenk mit übernehmen, ausserdem wurde es ja auch operiert.

Versuche dass dich dein Arzt noch 1-2 Wochen krank schreibt, damit sich deine Handgelenke wieder beruhigen und dann beginnst du mit der Wiedereingliederung mit 3 Stunden usw. Wenn starke Schmerzen bei der Erhöhung der Arbeitsstunden auftreten, dann besprich das bitte mit deinem Arzt, damit die Zeit evtl. noch verlängert wird.

Du schreibst, dass dein Arbeitsplatz nicht sicher ist. Dann lass dich vom Arbeitsamt wegen einer Umschulung beraten.

Lass dich auch vom z.B. beraten, welche Rechte du bei einem GdB von 20 hast, so weit ich weiss, ist das noch keine Schwerbehinderung. Evtl. musst du das gar nicht angeben???

Die ist das wichtigste was wir haben. Darum achte auch darauf. Ideal wäre z.B. ein Verzicht auf das Rauchen, Alkohol trinken, zu viel Süsses und das reduzieren des tierischen Eiweisses.
Die o.g. fördern alle die Entzündungen in deinen Handgelenken.

Der Besuch bei einem Osteopathen/Gelenke wäre bestimmt sehr gut, ich hatte danach immer weniger Schmerzen.

Ich wünsche dir für deinen weiteren Weg alles Gute
von B.


 




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Stand : 20.01.2019 13:49:42
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