Kniespiegelung wann ?



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  366. Eintrag von am 30.04.2004  
  Kniespiegelung wann ?  
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WAEhrend einer Jogging-Runde (ca. 40 Minuten) begann nach etwa der halben Strecke das linke Knie zu schmerzen (brennen). Ich bin aber weitergelaufen und habe die Runde noch beendet. Am folgenden Tag stellte ich fest, das das Knie beim Treppensteigen (hoch und auch runter) deutlich vernehmbare KnirschgerAEusche von sich gab. Diese GerAEusche waren vorher nicht vorhanden. Es traten auch vereinzelt Knieschmerzen auf.
Ich habe einen Orthopäden aufgesucht und das Knie untersuchen lassen. Die röntgenaufnahmen liessen keinen offensichtlich Defekt erkennen. Das Knie lässt sich frei bewegen. Der Arzt vermutet, daß der Knorpel der Kniescheibe aufgeraut ist und dadurch die GerAEusche verursacht werden, ich soll die Sache weiter beobachten.

Es hat sich so entwickelt, das ich in der Zwischenzeit hAEufiger Schmerzen am Knie habe (, links, ober- und unterhalb der Kniescheibe, in der Kniekehle, Ziehen im Oberschenkel, Kribbeln im linken Fuss, bei aber auch ohne Belastung).

Klarheit darüber, was tatsAEchlich mit dem Knie los ist, bringt sicher erst eine Kniespiegelung. Hierzu habe ich leider die gegensAEtzlichsten Auffassungen gehOErt. Die einen sagen „bloss nicht solange man so noch einigermassen klar kommt“, andere sagen „so schnell wie möglich machen lassen, damit nicht noch mehr kaputt geht“.

Daher bin ich derzeit verunsichert, wie hier weiter vorzugehen ist. Leider habe ich auch etwas das Vertrauen in das Knie verloren (es knirscht immer so, das man denkt gleich reisst da was). Auf alle FAElle kann ich das Knie derzeit nicht mehr so belasten wie bisher und das wiederum belastet mich.

Mich würden Eure Erfahrungen diesbezUEglich interessieren. für den Fall das man sich für eine Kniespiegelung bzw. für eine Operation entscheiden sollte, gibt es da Empfehlungen, wo und vom wem man diese durchführen lassen sollte? (komme aus dem Raum /).

Vielen Dank im voraus,
 
  5. Antwort von am 01.05.2004  
  Namensvetter,
ich habe die bisherigen BeitRäGe mit Interesse gelesen. Aus meiner mittlerweile über dreissigjAEhrigen Arthroseerfahrung kann ich nur sagen, daß ich das beste Beispiel für versäumte Diagnose- und Therapiemassnahmen bin. Nun ist natUErlich nichts mehr abzuwenden. Erst nach 25 Jahren kam mal jemand darauf, meinem stAEndigen Wehklagen nachzugeben, dann gab es Kernspin, CT und Skelettszintigraphie (ich weiss gar nicht wie man das schreibt). Die Ergebnisse waren alle 'eindeutig' unklar, ausser daß ich mehr oder weniger in allen Gelenken Arthrose haben mUEsste. Also blieb nur noch die Arthroskopie. Nun ist alles klar. Aber zu spAEt. Ich soll mich auf Ersatzteile einstellen. Ich meine, eine Arthroskopie zu einem frUEheren Zeitpunkt hAEtte bei entsprechender Therapie noch etwas retten können. Insofern möchte ich B. wiederholen: 'Du brauchst eine klare und sichere Diagnose.......um dann zielgerichtet behandeln zu können.' Weisst Du nun, was Du machen musst? Ich fürchte, nicht.
Viel Spass noch bei der Gewinnung von Erkenntnissen und Einsichten.
und gute Besserung
F.

 
  4. Antwort von am 01.05.2004  
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die Symptome sind ja eindeutig - Knorpelschaden der Kniescheibe. Eine Kernspintomographie bringt wenig zusAEtzliche oder gar nUEtzliche Informationen da KnorpelschAEden nicht zuverlässig dargestellt werden. Eine Kniespiegelung wäre sicherlich zimlicher Unfug und wohl eher ein Weg die Probleme zu verschAErfen. Nach einer Arthroskopie ist die Muskulatur stark geschwächt - das verschlechtert die UEhrung der Kniescheibe erheblich und der Knorpelschaden freut sich darüber. Auch wird bei solchen Eingriffen oftmals der Knorpel geglAEttet - ein ziemlich zuverlässiges Verfahren gerade im Bereich der Kniescheibe den Schaden zu vergrösSern. Richte dich also auf den Schaden ein, denn du kannst eine Menge selbst tun. Enorm wichtig ist ein konsequentes Training der Oberschenkel-Muskulatur - insbesondere der innere Anteil des Quadrizeps (= vastus medialis). Hierdurch wird die führung der Kniescheibe stabilisiert und der Knorpel entlastet. Viel Bewegung ist gut für den Gelenkstoffwechsel. GUEnstig ist oftmals Radfahren mit leichtem Gang und recht hoher Trittfrequenz (der Sattel muss hoch genug stehen!). KoordinationsUEbungen (z.B. Einbeinstand) sind auch oft hilfreich. Vermeide starke Belastungen der Kniescheibe. Besonders langes Sitzen mit angewinkelten Beinen quAElt den Knorpel durch einen stAEndigen statischen Anpressdruck. Ich habe die gleichen Probleme, die vor 10 Jahren begannen und konnte zeitweise fast nicht mehr laufen. Alleine durch die genannten Massnahmen habe ich jetzt fast eine Beschwerdefreiheit erreicht - und es wird stetig besser. In dieser Zeit habe ich natUErlich von vielen Arthroskopien bei diesem Problem mitbekommen. Die Ergebnisse sind durch die Bank schlecht und teilweise verheerend, weil nicht selten eine OP-Spirale in Gang kommt. Es ist mir ein rätsel, warum nicht endlich mit diesem Unfug aufgehOErt wird. Anders sieht es natUErlich bei Meniskus- oder BAEnderschAEden aus.


 
  3. Antwort von am 01.05.2004  
  Eine Kniespiegelung ist nicht Ohne, ich würde davon abraten. Eine CT würde ich vorziehen, habe es leider umgekehrt gemacht,und es war eine Odyssee für mich. Beim CT wAEhre alles erkennbar gewesen, und ist mit keinerlei schmerzen und Risiken verbunden.

Mit freundlichem
Fred

 
  2. Antwort von am 30.04.2004  
  ,
ich möchte B. hundertprozentig zustimmen. Erst eine MRT hat auch in meinem Fall eine eindeutige und vom Orthopäden so nicht erwartete Diagnose ergeben, nAEmlich teilweiser Abriss des Innenmeniskus im hinteren Bereich und bereits starke KnorpelschAEdigungen. Ich habe auf dieser Untersuchung bestanden und würde Dir auch dringend dazu raten, denn nur so erhAEltst Du wirklich Klarheit.
Ich Wünsche Dir, daß Du die richtige Entscheidung triffst und im UEbrigen gute Besserung.
C.

 
  1. Antwort von am 30.04.2004  
  ,

in dem von dir beschriebenen Zustand solltest du meiner Meinung nach nicht länger verharren.
Wenn du dein Knie nicht mehr normal belasten kannst, besteht die Gefahr, daß du in eine (unbewusste) Schonhaltung kommst, was sich negativ auf deine Beinmuskulatur auswirkt (Diese Muskeln sind wichtig für die Stabilisierung des Kniegelenks).

Mit einer röntgenaufnahme kann man SchAEden und Verletzungen im Knie nur begrenzt feststellen.
Mit einer Kniespiegelung könnte man da zwar ganz sichergehen. Aber ein solcher Eingriff wird heutzutage eigentlich erst durchgeführt, wenn man vorher schon ziemlich sicher erwartet, daß dabei auch gleich behandelt wird (also z.B. gerissenen Meniskus in Ordnung bringen oder Knorpel glAEtten. Aber: Nicht jeder etwas angerauhte Knorpel muss sofort geglAEttet werden.)
Auch ist ja bei einer Arthroskopie (=Kniespiegelung) das Risiko einer Infektion niemals ganz sicher auszzuschliessen.
Ich finde, in deinem jetzigen Zustand sollte dein Arzt eine Kernspintomographie (=MRT) des Kniegelenks veranlassen.
Dies ist für rein diagnostische Zwecke heute meines Wissens die beste möglichkeit (liefert klare Ergebnisse bei vOElliger Risikofreiheit und Strahlungsfreiheit für den Patienten, vorausgesetzt, dieser kann 15-20 Minuten ruhig in der 'ROEhre' liegen - und selbst da gibts heute schon offene Geräte).
Du brauchst eine klare und sichere Diagnose, was mit deinem Kniegelenk nicht stimmt, um dann zielgerichtet behandeln zu können.

Alles Gute,
B.

 




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Stand : 02.05.2004 14:03:45
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