Arthroskopie/OP-suche Erfahrungsaustausch u/o Ratschläge



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  5. Eintrag von am 11.02.2003  
  Arthroskopie/OP-suche Erfahrungsaustausch u/o Ratschläge  
  0Das 'Drumrum' steht im meiner Visitenkarte: einfach meinen Namen anklicken.

Es gibt hier einige, die auch an Schulterarthrose leiden, aber aus ihren Visitenkarten kann ich keine genaueren Angaben entnehmen. Wer hat schon eine Arthroskopie/OP der Schulter hinter sich gebracht? Mit welchen Erfahrungen?

IRGENDWANN werde ich mit einem kUEnstlichen Gelenk rechnen mUEssen - aber dafür ist es noch zu frUEh (hoffe ich).

FALLS jemand der Meinung ist, mir noch ein paar gute Ratschläge zukommen lassen zu können, wärīs jetzt hOEchste Zeit, da der Eingriff für den 19.2. geplant ist.

Sollte sich das AEndern, lasse ich es Euch wissen.
Wenn es dabei bleiben sollte: Drückt mir bitte die Daumen, daß meine Entscheidung richtig war und alles gut verlAEuft.

an alle hier,
A.
 
  5. Antwort von am 09.09.2003  
  A.,
du hast wirklich tapfer und geduldig gekAEmpft. Ich Wünsche dir von Herzen weiterhin viel Erfolg... und das du bald wieder einen Beruf ausUEben kannst.

D.
 
  4. Antwort von am 09.09.2003  
  C., -Child und andere Schulter-Leidensgenossen,

als ich im Februar vor meiner Arthroskopie obige Anfrage stellte, hatte ich in meiner Visitenkarte noch einige Einzelheiten zu meiner Diagnose zu stehen – spAEter habe ich die rausgenommen.
Ich will eure Antworten zum Anlass nehmen, meine bisherigen Erfahrungen in Zusammenhang mit dem bei mir gemachten Eingriff mitzuteilen, auch wenn sich unsere Diagnosen in den Einzelheiten ziemlich unterscheiden dUErften.

Schulterbeschwerden hatte ich schon lange, heftiger und hAEufiger seit ca. Mitte der 80er Jahre, aber ich konnte relativ gut damit leben und arbeiten – ohne deswegen je krank zu sein oder Schmerzmittel zu benötigen (die Beschwerden waren Folge eines TrUEmmerbruchs in meiner Jugendzeit).

Ein MRT im Jahr 2000 zeigte, daß mein Schultergelenk nicht nur in den knOEchernen Anteilen erheblich geschAEdigt ist (davor nur ROE alle paar Jahre). Etwa 1 Jahr lang konnte ich dann immer mal wieder KG kriegen, was auch half. Aber irgendwann ging das wegen dem 'Budget' nicht mehr und ich wurde es müde, zu betteln oder immer wieder die AErzte zu wechseln.

HAEtte ich damals gewusst, was ich heute weiss, hAEtte ich mehr darauf gedrAEngt, oder, noch besser, frUEher einen Antrag auf eine medizinische Reha-Massnahme gestellt und dann zuhause konsequent die erlernten UEbungen gemacht.
Aber ich wusste damals noch nicht, wie komplex das Schultergelenk ist und welche SchAEdigungen verschiedenster Strukturen sich hinter dem Sammelbegriff 'Arthrose' verbergen können. Das Arthrose-Forum und Internet-Recherchen klärten mich hierüber weit mehr auf als irgendwelche AErzte (mit Ausnahme meines Operateurs).

Vor ca. einem Jahr wurde meine Beweglichkeit kontinuierlich schlechter. Anfang dieses Jahres konnte ich nicht mehr arbeiten und entschied mich daher, die Arthroskopie machen zu lassen.

Davor und danach liess ich mich von einer befreundeten Heilpraktikerin (mit umfassender Ausbildung in TCM) auch wOEchentlich ca. 90 Min. lang akupunktieren und trug zuletzt auch ein paar Wochen 'Dauernadeln' im Ohr.
Vor dem Eingriff glaubte ich, eine leichte Verbesserung der Beweglichkeit beobachten zu können, aber inwieweit mir die Akupunktur im weiteren Verlauf geholfen hat, kann ich leider gar nicht beurteilen. Ich hOErte damit im Juli auf, weil meine Freundin in Urlaub ging – und als sie wiederkam, hatte ich keine nennenswerten Schmerzen mehr.

Ein röntgenarzt, der kurz vor dem Eingriff mein CT befundete, hat mich ganz unglAEubig gefragt, ob da tatsAEchlich noch ein 'gelenkerhaltender Eingriff' geplant sei – so schlimm sahen die Bilder aus.

Die Arthroskopie (im Februar) war dann ein sehr umfassender Eingriff in Vollnarkose: Zweieinviertel Stunden lang hat der Chirurg mein Gelenk gesäubert, den Humeruskopf komplett abgeschliffen, Exophyten (Knochenwucherungen) und Teile der Synovia (Gelenkinnenhaut) abgetragen, die Bizepssehne aus ihren Verwachsungen gelOEst, ein loses Fragment entfernt...
Knorpel war schon gar nicht mehr vorhanden (der ist bei der Schulter wohl auch weniger das Problem als die vielen Muskeln und Sehnen, die das Gelenk führen).

Geplant war auch bei mir die Anlage eines Katheters zur postoperativen Schmerzstillung. Ich verzichtete aber darauf, weil meine Schmerzen nach dem Eingriff gar nicht so stark wurden. Die meisten Schmerzen hatte ich im Magen, von den hochdosierten Entzündungshemmern. Trotz Magenschutzmedikation vertrug ich offenbar weder noch , und Novaminsulfon als Tablette (4x1g) schien gar nichts zu bewirken.

Schon am OP-Tag wurde bei meiner KK eine Bewegungsschiene beantragt. Das wäre ein Kapitel für sich. Wer davon betroffen ist, kann sich gerne wegen näherer Einzelheiten mit mir in Verbindung setzen.
Kurzes Fazit: Ich habe sie mir auf eigene Rechnung bestellt und sehe jetzt, nach zweimaligem Widerspruch, auch kaum eine Chance, daß eine solche von den Kassen bewilligt wird, bevor eine momentan laufende Studie zu ihrer Wirksamkeit abgeschlossen ist. Die Kassen halten sich neuerdings an ein Grundsatzgutachten, aus dem hervorgeht, daß eben diese wissenschaftlich nicht hinreichend belegt ist.

Nach meinen Erfahrungen würde ich aber raten, bei Anwendung einer Schiene sicherzustellen, daß Ihr tatsAEchlich das Schultergelenk selbst, und nicht etwa das Schulterblatt von der Schiene bewegen lasst. Das kann nur eine Physiotherapeutin richtig beurteilen (selbst freut man sich ja, wenn man 'hOEher' kommt ;-) siehe Foto in meiner Visitenkarte).
Die BegrUEndung der Kasse, eine intensive KG-Behandlung sei besser als die Motorschiene, ist nicht vOEllig von der Hand zu weisen. Aber erstere hAEtte ich wohl gar nicht bekommen.

Ich war eine knappe Woche im KH. Danach bekam ich 3 mal wOEchentlich KG und benutzte die Schiene mehrmals täglich zuhause. Nach 2 Wochen dann eine 3,5- wOEchige ambulante Reha (von der BfA bezahlt). Auch da weiterhin Motorschiene, unter vielen anderen Anwendungen.

In der Reha konnte ich vor Schmerzen erstmal kaum an den UEbungen teilnehmen.
Die Zeiten für rücksprachen mit der AErztin musste ich mir oft 'erkAEmpfen', aber anders hAEtte ich nicht DIE Anwendungen bekommen können, die mir gut taten.

Ein MissverstAEndnis war wichtig, aufzuklären: Die Reha-AErztin hatte angenommen, ich hAEtte was gegen Schmerzmittel. Erst als sie verstand, daß ich nicht generell gegen Schmerzmittel bin, sondern die bisher (im KH) genommenen einfach nicht vertragen habe, gelang eine wirksame SchmerzbekAEmpfung mit einem zentral wirkenden Mittel:
Ich habe mit -Tropfen in ganz niedriger Dosierung (5 Tr.) begonnen und langsam auf 20 Tr. get. Erlaubt waren mir bis 4x20 Tr., aber mit 2x20 bin ich fast immer gut ausgekommen und habe, ausser einer Verstopfung, keine Nebenwirkungen wahrgenommen.

Erst in der 3. Reha-Woche hatte ich das Gefühl, eine Talsohle durchschritten zu haben. Die Schulterbeweglichkeit hatte sich zwar nur unwesentlich verbessert, aber meine Gesamtkondition. Zur SchmerzbekAEmpfung nahm ich weiter .

Darauf folgten 2 Monate zuhause, in denen ich 2/Wo KG bekam und selbstAEndig einige UEbungen machte, die mir aber schwer fielen: Das Gelenk schien keine richtige führung mehr zu haben und 'verhakte' sich oft.

Da sich nach der OP nur meine PAssIVE, aber nicht die AKTIVE Beweglichkeit verbessert hatte, befürchtete ich, daß NervschAEdigungen vorliegen könnten. Bevor ich weitere frustrierende UEbungen machte, liess ich dies vom Neurologen abklären. Das Ergebnis war ermutigend.
Daraufhin beantragte ich bei der Krankenkasse Reha-Sport, der mir schliesslich bewilligt wurde (diverse VerzOEgerungen durch vermeidbare Unklarheiten bzgl. der Kostenübernahme).

In dieser Zeit versuchte ich zunächst zu akzeptieren, daß ich wohl für den Rest meines Lebens kOErperlich behindert sein und Schmerzen haben würde. Meine Stimmung war oft recht depressiv. Selbst kleine kOErperliche Betätigungen waren von Schmerzen begleitet oder gefolgt, und meine Gesamtkondition wurde auch wieder schlechter.

Mitte Juni begann ich dann mit dem Reha-Sport: Einmal pro Woche 45 Min Bewegungsbad (in herrlich warmem Wasser) und einmal eine Art Fitness-Studio, in dem ich nach Anleitung von Sport-Therapeuten ein speziell auf meine BedUErfnisse zugeschnittenes Training an verschiedenen Geräten absolviere (ca. 90 min). Nicht ausschliesslich für die Schulter, sondern für den ganzen KOErper, da ich ja ansonsten durch die AU meinen KOErper nicht in gewohnter Weise beanspruche.
Daneben weiter 2x/Wo KG mit passiven BewegungsUEbungen.

GehOErt hatte ich von dieser möglichkeit wAEhrend der Reha, aber wäre ich nicht selbst initiativ geworden, hAEtte mir das wohl keiner verschrieben. Die 30 € Zuzahlung/Monat lohnen sich wirklich.

Anfangs folgten diesen ungewohnten Anstrengungen noch Schmerzen, aber seit ein paar Wochen sind diese so gering, daß ich auf Schmerzmedikation vOEllig verzichten kann!

Die Erfahrungen mit diversen UEbungen wAEhrend der gesamten Zeit würde ich folgendermassen zusammenfassen: Es gibt keine 'gUEnstigen' oder 'ungUEnstigen' UEbungen, die ich weiterempfehlen könnte, sondern diese mUEssen ganz individuell dem jeweiligen Zustand/Stadium angepasst werden. FachkrAEfte (Physios, Sport-Therapeuten) sind dabei auf meine rückmeldung angewiesen, denn nur ich kann meine Schmerzen wahrnehmen. SIE aber können beobachten, wo ich Fehler mache und mir Vorschläge für einen sinnvollen UEbungsaufbau machen.

für mich waren z.B. anfangs alle UEbungen, die 'freie' Bewegung verlangten, von Schmerzen gefolgt. Mein Gelenk brauchte führung, die ich nur bei der Nutzung diverser Geräte erlebte. Ganz toll, schon von Anfang an, fand ich das Bewegungsbad. Da wird der Arm vom Wasser getragen, und Agonisten und Antagonisten (entgegengesetzt wirkende Muskeln) werden immer gleichzeitig aktiviert.

Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer haben sich bei mir inzwischen ebenso wesentlich verbessert wie mein psycho-physischer Allgemeinzustand.

Manchmal bin ich so euphorisch, daß ich glaube, bald wieder arbeiten zu können. Aber nach zwei Stunden Schulteraktivität (z.B. Wohnung putzen) merke ich dann doch, daß ich noch nicht voll einsatzfähig bin.


Als ich mich für den Eingriff entschied, war mir nicht klar, wie langwierig der Genesungsprozess sein würde. Inzwischen weiss ich, daß ich Geduld haben und fleissig UEben muss. Irgendwann werde ich wohl ein kUEnstliches Gelenk brauchen, aber ich hoffe, daß das noch einige Jahre warten kann.

Vor und nach dem Eingriff war mir das Arthrose-Forum eine unschAEtzbare Hilfe. Lange Zeit habe ich fast alle BeitRäGe gelesen und einen Grossteil meiner Zeit mit Recherchen verbracht.
Obwohl ich Krankenschwester bin, habe ich erst in diesem Zusammenhang gelernt, wie viele Facetten 'Arthrose' haben kann – und wie hilflos wir Patienten uns in diesem Gesundheitswesen oft fühlen.
Den Austausch mit anderen Betroffenen fand ich sehr anregend und hilfreich, manche Ratschläge aber auch problematisch - dann habe ich meine EinwAEnde kundgetan.

Mittlerweile lese ich die BeitRäGe nur noch sporadisch, weil diese Krankheit jetzt glUEcklicherweise nicht mehr den Mittelpunkt meines Lebens darstellt.
Ich will meine Zeit kUEnftig vorrangig mit Vorbereitungen für einen neuen Beruf verbringen, den ich hoffentlich auch trotz der verbleibenden EinschrAEnkungen ausUEben kann.
Wenn ich, wie jetzt geschehen, in meiner mailbox eine Mitteilung vom Arthrose-Forum finde, werde ich darauf auch in Zukunft gerne reagieren.

Mit lieben n an alle Leidensgenossen,
A.

 
  3. Antwort von am 07.09.2003  
  A.,

ich hatte dieses Jahr auch eine Arthroskopie. Meine Erkrankung ist zwar nicht so ganz mit deiner vergleichbar. Hier

http://www.deutsches-arthrose-forum.de/portal/rel00a.prod/deutsches-arthrose-forum/stat/portal/main.html

hatte ich bereits auf das Posting von geantwortet.


D.
 
  2. Antwort von am 07.09.2003  
  A.,
komme gerade aus dem Krankenhaus. Ich sollte auch eine Arthroskopie in der rechten Schulter bekommen. Man hat es aber nicht machen können da die Muskeln und Sehen zu stark verklebt und verkUErzt sind. Ich habe einen Schmerzkateder bekommen, mein Arm wurde dann unter Narkose bewegt. Anschliessend wurd mein Arm unter Narkose gehalten und weiter per KG bewegt. Dann wurde das Schmerzmittel über den Kateder verringert. Das klappte nicht immer so richtig. Anschliessend musste der Kadeder raus und ich bekomme Schmerzmittel um den Arm weiter bewegen zu können. Ich kann den Arm jetzt zwar besser bewegen, habe aber viel mehr Schmerzen als vorher. Ich weiss nicht ob ich die Beweglichekeit halten kann. Ich UEbe tägliche fast jede Stunde. Bin bereits seit Januar diesen Jahres krankgeschrieben. Zur gleichen Zeit war eine andere Frau mit der gleichen Sache dort. Bei ihr war es nicht so schlimm. Sie konnte bereits nach einer Woche wieder gehen.

C.
 
  1. Antwort von am 11.02.2003  
  A.!
Ich selbst habe zwar keine Erfahrung mit Schultergelenksarthrose, doch eine gute Freundin von mir (wohnt in NRW). Bei ihr wurde am 23.01.03 eine Knopfloch-OP mit Knochenentgratung, säuberung des Gelenkes, Entfernung des Schleimbeutels und Straffung einer Sehne vorgenommen. Sie hat die OP ambulant machen lassen, doch das ist nicht ratsam. Seit letzter Woche macht sie nun KG und es geht jeden Tag ein bisschen besser. Es kann sein, das diese OP mehrmals durchgeführt werden muss. Doch irgendwann führt kein Weg an einem kUEnstlichen Gelenk vorbei. Leider bin ich auf diesem Gebiet ein Laie und kann dir nur berichten, was sie mir über Telefon erzählt. Falls du noch Fragen hast, schreib mir etwas in meine Mailbox.
Ich Wünsche dir vorab schon mal alles Gute für die OP!

B.
 




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