Probleme nach McMinn, knacken und quietschen im Gelenk
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
204. Eintrag von am 15.02.2005
Probleme nach McMinn, knacken und quietschen im Gelenk
0 am 27.10.04 wurde ich an der linken Hüfte operiert. Implantiert wurde die Operflächenprothese vom Typ Durom. Die Operation sowie die anschl. Reha verliefen Problemlos. Bis zur 8.Woche nach der Operation gab es keinerlei Beschwerden. Ich war überglücklich, keine Schmerzen, zunehmende Bewegungsfreiheit, usw. Krankengymnastik und Muskelaufbautraining zeigten gute Fortschritte. Nach 8 Wochen, genau am 30.12.04, fing mein neues Gelenk an zu knacken und zu quietschen. Mit dem knacken - das sich überwiegend beim anziehen (Belastung auf linkem Bein) bemerkbar macht - kann ich noch leben. Das quietschen allerdings, ist mittlerweile so laut (wie eine altes ungeöltes Scharnier), dass sich die Leute nach mir umdrehen. Im Büro - ich arbeite wieder seit 1.Februar – und im Privaten Umfeld komme ich mir schon verspottet vor. Langsam verfalle ich in Depressionen. Ich traue mich kaum noch unter die Leute. An Bewegungsmangel kann es nicht liegen. Ich gehe in der Woche 3 – 4 mal ins Fitness-Studio (Laufband, Cross-Trainer, Ergometer, Beinpresse) und achte auch sonst auf viel Bewegung. Ich bin – wenn man von kleinen Muskelverspannungen im linken Oberschenkel absieht - wieder Schmerzfrei. Meine Muskelsubstanz ist lt. Orthopäde sehr gut. Ich kann mir mittlerweile wieder ohne Hilfsmittel die Strümpfe anziehen und die Schuhe schnüren. Auch die Füsse waschen unter der Dusche klappt wieder gut. Ich fühle mich auch sonst sehr gut. Wenn, ja wenn das beschriebene quietschen nicht wäre. Mein Orthopäde kann sich auch keinen Reim darauf machen und hat mich verständlicherweise an den Operateur verwiesen. Leider fand hier bisher – bedingt durch Urlaub des Professors – nur ein Telefongespräch statt (Termin folgt ende Februar). Er meinte, dass dies bei diesem Hüftgelenk noch nicht vorgekommen sei. Was mir natürlich nicht gerade grosse Hoffnung macht. Ich sehe schon eine erneute OP auf mich zukommen. Die ich allerdings auch vorziehen würde, sollte das quietschen nicht in absehbarer Zeit verschwinden. Ich zerbreche mir permanent den Kopf auf die Frage: Was passiert eigentlich in meinem künstlichen Gelenk? Nach meinen Informationen bestehen beide Komponenten des Hüftoberflächenersatz-Systems aus Metall (Kobaltchrom?). Demzufolge kann doch nur ein quietschen zustande kommen, wenn beide Teile aufeinander reiben!? Was passiert wenn die Geräusche, sagen wir mal in 6 Monaten, abnehmen. Haben sich dann beide Komponenten aufeinander „eingeschliffen“ ?? Wie sieht es dann mit dem Abrieb aus? Alle diese Fragen machen mich langsam verrückt. Sind meine Bedenken grundlos? Hat jemand von euch die gleichen Erfahrungen gemacht? Oder bin ich wirklich die berühmte Ausnahme von der Regel? Und die wichtigste Frage: Gibt es Hoffnungen bzw. Möglichkeiten ohne OP (Austausch des Gelenkes)?? Bitte teilt mir eure Erfahrungen mit.
Vielen Dank
A.
2. Antwort
von am 28.02.2005
A., ich habe im Oktober 03 eine McMinn Typ BHR eingesetzt bekommen. Alles verlief gut, nur nach ca. 3 Monaten fing das Gelenk zu knarzen an. Ich denkte nicht ganz so laut wie bei dir. Aber der Physio konnte es hören und ich natürlich auch. Es irritierte mich sehr. Ich war dann beim Operateur, aber der konnte sich auch keinen Reim drauf machen. Er meinte, öffnen und nachschauen wäre ja auch unnötig, vor allem da ich alles machen konnte, total ohne Schmerzen. Auch der Chefarzt der Klinik war ratlos, dieses laute Geräusch war noch bei keinem aufgetreten. Es könnte sein, das der Gleitfilm, der sich normal entwickelt bei mir nicht da ist, aber da könnte man auch nichts machen. Ich fuhr nach Hause und dachte, muss es halt hinnehmen. Dafür hab ich ja keine Schmerzen mehr. Aber nach ca. einem Jahr nach der OP verstummte mein künstliches Gelenk und hat sich bis jetzt nicht mehr zu Wort gemeldet. Ich wünsche Dir, dass deine Hüfte auch ganz von alleine zu quietschen aufhört.
C.
1. Antwort
von am 15.02.2005
A.,
richtig ist, dass es eine Kobalt-Chrom-Legierung ist. Bei meiner OP vor 1,5 Wochen (McMinn) wurde in ein Oberflächenersatz der Fa. MMT, Typ BHR (Birmingham Hip Resurfacing) eingesetzt. Der Diameter aussen beträgt bei mir 60 mm und der Diameter der Kappe die auf dem Oberschenkelkopf sitzt 54 mm. So ist es auch in meinem Endoprothesenpass eingetragen, den ich von der Klinik erhielt. Laut Aussage der Ärzte ist es so, dass sich zwischen diesen beiden Teilen eine Flüssigkeitsschicht (da wo bei gesunden Gelenken der Knorpel sitzt) bildet und es daher nicht quietschen sollte. Vielleicht ist es also bei dir so, dass dieser Flüssigkeitsfilm bei dir nicht mehr gegeben ist und die beiden Metallteile direkt aufeinander treffen. Nur so könnte ich mir deine Beschreibung erklären. Du solltest auf jeden Fall den Operationsarzt befragen.