- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
577. Eintrag von am 02.06.2005 - Anzahl gelesen : 91
Minimal-invasive Hüftchirurgie
0Hi liebe Leidensgenossen/innen!
Bisher habe ich das Forum immer nur passiv mitverfolgt, jetzt werde ich mich endlich auch schriftlich verewigen ;-)
Tja, meine 'Leidensgeschichte' ist die: bin 27, seit der Geburt HD rechts, laut Röntgenbild wohl sogar Luxation (sagt einer...) und jetzt sieht das Ganze so besch.. aus, dass ich wohl auf kurz oder lang (eher kurz...) um eine TEP nicht rumkomme. Da ich ein sportlicher, sonst lebenslustiger Mensch bin, gefällt mir das alles natürlich gar nicht. Leider habe ich zudem gerade in meiner Kindheit sehr, sehr schlechte Erfahrungen mit Orthopäden gemacht - so schlecht, dass ich die Geschichte trotz Schmerzen fast 14 Jahre verdrängt habe. Seit letztem Jahr ging das nicht mehr - durch zuviel Belastung bekam ich fürchterliche Muskelschmerzen und ging nach einem Besuch beim Orthopäden zur Krankengymnstik. Fazit: seitdem habe ich immer und immer wieder stechende Leistenschmerzen :-( Die Muskleschmerzen sind natürlich auch noch da, klar... Jetzt habe ich mich endlich aufgerafft und bin zum Arzt, meine auch, in einer sehr kompetenten Praxis gelandet zu sein (war erst zweimal dort). Vorgestern bekam ich die erste Hyaloronsäureinjektion - darauf wurde es immer schelchter. Aber nach einer kann man wohl noch nix sagen. Habe an konservativen Methoden bis auf die Krankengymnastik noch gar nichts probiert... Heute habe ich nen Termin bei Prof.... Drückt mir die Daumen - einfach nur dafür, dass ich danach nicht mal wieder heulend zu hause sitze. Vielleicht schreibt ihr mir ja eure Erfahrungen - z.B. zu TEP in jungen Jahren etc... Oder aber Sport nach der OP...
Hat jemand schon nähere INfos zur minimal-invasiven Hüftchirurgie? Mir geht es dabei weniger um die Länge der Narbe, sondern darum, dass dabei - wenn ich das richtig verstanden haben - die Muklen längst nicht so in Mitleidenschaft gezogen werden, wie bei der herkömmliche OP-Methode.
derweil, A.
3. Antwort
von am 07.06.2005
A., Vor gut 2 Jahren bekam ich eine Kurzschaft-TEP mit der Erklärung, dass die Klinik nach minimal-invasiver OP-Methode operiert. Nach meiner Erfahrung ist aber bereits hier die Bandbreite dessen, was unter minimal-invasiv zu verstehen ist, recht gross und hängt natürlich sehr stark vom TEP-Modell ab. In meinem Fall sollte es heissen, dass die kleinere TEP einen kleineren Schnitt erlaubt und der Knochen nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wird, weil er nur einen kleineren Schaft aufnehmen muss. Die Assoziation: kleinerer Schnitt, geringerer Muskel- und Knochenverlust = schnellere Heilung ist – wie ich feststellen musste – zwar gedanklich schnell da, jedoch nicht immer richtig. Die verläuft wohl doch von Fall zu Fall noch immer sehr unterschiedlich und bei mir dauerte es eben länger. Nur muss ich dazu sagen, dass ich vor der OP wegen der starken Schmerzen bewegungsmässig fast auf einem Null-Level angekommen war und bis auf etwas Wassergymnastik nichts mehr machen konnte. Trotzdem vermittelte mir die Option auf minimal-invasive Methode gedanklich das bessere Gefühl. Das ist für eine OP-Entscheidung auch sehr wichtig. Ich wünsche Dir ein gutes Gefühl für Deine Entscheidung. , Elke
2. Antwort
von am 03.06.2005
A.,
ich möchte mich B. anschliessen, was die Vor- aber auch Nachteile der minimal-invasiven OP-Technik angeht. Allerdings weiss ich nicht genau, wo diese Technik anfängt - meine Narbe ist z.B. 15 cm lang, das empfinde ich nicht als besonders grosse Narbe (für diese OP).
Ich möchte Dir aber auch Mut machen, denn ich bin nur wenige Jahre älter als Du (31) und habe im Februar eine Kurzschaft-TEP links bekommen. Man möchte vorher gar nicht glauben, wie gut es einem hinterher tatsächlich geht. Ich kann alles machen und habe nicht das Gefühl, dass mich meine Hüfte einschränkt (vorher sehr wohl, die Lebensqualität nahm immer mehr ab). Auch Sport mache ich verschiedenen, alles geeignet und 'sanft' aber viel mehr als vorher: Fahrrad/Heimtrainer, Nordic Walking, Muskeltraining, Aquajogging. Und was so schön ist: ich kann wieder spazierengehen!
Hoffentlich ist Dein Termin heute zu Deiner Zufriedenheit verlaufen. Ich wünsche Dir alles Gute! ,
1. Antwort
von am 03.06.2005
A.,
ich bin zwar 'unwesentlich' älter als Du - zum Zeitpunkt der OP 53 (jetzt 55) Jahre, war aber auch immer recht sportlich. Deswegen hat mich die Diagnose Coxarthrose (2000) ziemlich hart getroffen. Aber nachdem die Beschwerden rasant schlimmer wurden, habe ich dann doch angefangen, mich mit einer OP anzufreunden und bin dann schliesslich, nach einer ziemlichen Odyssee über diverse Orthpäden auch bei Prof. gelandet. Dort habe ich dann vor zwei Jahren meine Hüfte runderneuern lassen (McMinn) und bin schon 6 Wochen nach der OP wieder rad- und 5 Monate danach skigefahren (Abfahrt). Mittlerweile spinnt auch meine andere Hüfte ganz schön rum und ich denke, dass sie im Laufe des nächsten Jahres 'fällig' wird. Aber nach den Erfahrungen, die ich gemacht habe, habe ich jetzt doch nicht mehr sooo grosse Angst vor einer neuen OP. Klar, passieren kann immer was, aber das Risiko muss man, glaube ich, eingehen. Was minimal-invasiv angeht - da gehen die Meinungen ziemlich auseinander. Fakt ist, dass der Operatuer schon sehen muss, was er tut und die Ersatzteile, die eingebaut werden, sind auch nicht ganz klein. Ich will damit sagen, dass bei einem kleinen Schnitt die Gefahr einfach grösser ist, dass unkontrolliert irgendwas gedehnt oder zerrissen wird. Auf der anderen Seite ist die Infektionsgefahr natürlich grösser, je grösser die Wunde ist. Ich würde die Entscheidung, dem Operateur überlassen - und meiner Meinung nach ist Prof ein sehr erfahrener Operateur. Ich wünsche Dir alles Gute und toi, toi, toi