Keine Möglichkeit für Reha nach Hüft-TEP



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  384. Eintrag von am 13.02.2006 - Anzahl gelesen : 75  
  Keine Möglichkeit für Reha nach Hüft-TEP  
  0,

mein Vater wurde am 31.01. operiert und bekam eine Hüft-TEP, zementiert. Die OP wurde durchgeführt in einem Krankenhaus 300 km von unserem Wohnort entfernt, der Physiotherapeut dort hat meinem Vater 4 Grundübungen zur Muskelstaerkung gezeigt, die wir zu Hause mit ihm machen. Da die hiesige staatliche Krankenversicherung eine Reha nicht bezahlt und Reha-Kliniken bei uns noch nicht sehr verbreitet sind, müssen wir KG zu Hause machen. Hinzu kommt, dass es in unserem Wohnort keinen Physiotherapeuten gibt, der Hausbesuche macht, es gibt nur einen im Krankenhaus. Da mein Vater übergewichtig ist (100 Kg bei 1,70 m) hat uns der operierende Arzt eingeblaeut, die Belastung des Beines nicht zu übertreiben und es langsam angehen zu lassen. Somit traut sich mein Vater nicht, 4 Stufen von seinem Haus in den Garten zu gehen um zum Therapeuten zu fahren.Meine Frage: die 4 Grundbewegungen sind im Bett oder sitzend - Knie anwinkeln und strecken, Bein auf das Bett pressen, seitlich abspreizen und Bein hochheben. Bis auf das Bein hochheben schafft er alle Übungen, was können wir noch tun, gibt es Hilfsmittel, die wir jetzt schon einsetzen sollen, oder haben wir es zu eilig? Er laeuft mit 2 Krücken, sitzt zu den Mahlzeiten und Zeitung lesen. Ab wann könnte er schwimmen gehen, waere ein Fitnessstudio zu empfehlen, wenn ja, ab wann? Ausserdem hat er seit der OP einen sehr trockenen Mund, kann das eine Nebenwirkung der Medikamente sein, die er nach der OP bekam - Antibiotika, Magenschoner, Blutverdünner.

Ich jetzt schon für eure Antworten.
Herzliche aus der Türkei / Oya

 
  1. Antwort von am 16.02.2006  
  Oya,
die OP ist ja gerade mal 2 Wochen her. Da kann noch niemand Bäume ausreissen. Aber trotzdem, Bewegung ist, schon wegen der Thrombosegefahr, extrem wichtig.
Ich meine, Du solltest Deinen Vater schon überreden, zum Therapeuten zu fahren. 4 Stufen sind kein unüberwindliches Hindernis - ich wohne in der 3. Etage - 53 Stufen ;-) - und bin nach beiden Hüft-OPs in der zweiten Woche täglich mindestens 1x runter (und natürlich wieder rauf). Also, 4 Stufen sind keine Überlastung!
Mit dem Schwimmen sollte man schon warten, bis die OP-Wunde richtig verheilt ist. Dann kann man Wassergymnastik machen und mit Rückenschwimmen oder Crawlen anfangen. Auf keinen Fall Brustschwimmen, wegen der Luxationsgefahr.
Fitnessstudio ist auf jeden Fall empfehlenswert. In der frühen Phase nach der OP allerdings zu Anfang nur Ergometerfahren mit geringer Belastung (es geht nur um die Bewegung). Ab der 3-4 Woche nach der OP dann auch leichtes Muskelaufbautraining was allmählich get werden kann. Aber da kann Dir ein Therapeut (schon deswegen solltet Ihr ihn aufsuchen) sehr viel besser raten, weil er dann ja Deinen Vater vor sich sieht.
Der trockene Mund ist sicherlich eine Folge der OP, weniger der Medikamente als der Narkose. Da hilft nur viel trinken - aber das soll man ja sowieso.
Ich wünsche Deinem Vater gute Besserung und beglückwünsche ihn zu der tollen Tochter, die sich so um ihn kümmert.
B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenk-Prothese - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenk-Prothese - 099
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 18.02.2006 16:27:43
MaschinenArthrose : X384Y20060218162743Z384 - V099


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