Oberschenkelhalsbruch bei McMinn



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  395. Eintrag von am 09.03.2006 - Anzahl gelesen : 64  
  Oberschenkelhalsbruch bei McMinn  
  0 liebe Hüftler,
hinsichtlich meiner McMinn, die ich im April bekommem soll und auch unbedingt wollte, beschleichen mich doch arge Zweifel ob die McMinn das Optimale für mich ist wegen der Tatsache, dass mein Femurhals nicht ganz im normalen Winkelbereich steht. Der Operateur meinte, dass es nicht einfach werden würde, obendrein ist eine Zyste am Femurkopf erkennbar. Wegen der ungünstigen Winkelstellung des Femurhalses befürchte ich ein drastisch erhöhtes Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch aus folgendem Grund: normalerweise sollte der Kappenstift in der Mitte des Femurhalses verlaufen. Als Ingenieur habe ich mal gelernt, dass in der mittleren Faser eines Tragwerkes (in diesem Falle der Knochen) bei Belastung die Spannungen minimal oder null sind im äusseren Bereich bzw. an der Oberfläche am grössten. Verläuft der Kappenstift in der Mittellinie, wird daher die Tragfähigkeit des Knochens am wenigsten gestört (= geringstmögliches Risiko für einen Bruch). Wegen der ungünstigen Winkelstellung wird nun der Kappenstift mehr oder weniger schräg im Femurhals verlaufen. Dadurch wird zwangsweise der Verlauf der Spannungen im Knochen gestört und führt an gewissen Stellen zu Spannungsüberhöhungen bzw. Spitzen. Die Folge davon: deutlich erhöhte Gefahr für einen Oberschenkelhalsbruch. Soweit meine Überlegungen dazu. - Also lieber keine McMinn?

Wer von Euch hat Erfahrung mit McMinn bei nicht 'normgerechter' Stellung des Femurhalses?

Im voraus ,
A.
 
  4. Antwort von am 10.03.2006  
  A.

habe nach einer Umstellungosteotomie 1978 einen zu steilen Halswinkel.in Wien hat deshalb ein Operateur die Mc.Minn abgelehnt. in Schärding aber wurde diese Operation durchgeführt im Juli 05. Bis jetzt mit sehr gutem Erfolg.-musste nicht mehr aufpassen als die anderen Operierten mit normalem Hüftwinkel. (der Wiener Operateur hätte nur die andere Hüfte- gemacht wo der Winkel nicht so steil ist trotz Umstellung.)
Auch ich bin froh wegen der grossen Köpfe- die Beweglichkeit ist fast wie vor der Op.
Viele Grüsssse
E.
 
  3. Antwort von am 09.03.2006  
  Hi A.,

warum bei mir keine McMinn? Nun, durch eine unfallbedingte Hüftkopfnekrose war mein rechter Hüftkopf völlig zerstört. Da war einfach keine Kopfprothese mehr möglich. Ein Bild habe ich in meinem Profil eingestellt.
Habe nun im Januar eine Schaftprothese mit Keramik/Keramikpaarung in 28 mm bekommen. Das Teil habe ich bereits richtig lieb gewonnen ;-)
Soweit ich das bis hierher beurteilen kann, werde ich auch alles damit machen können. Auch die Beweglichkeit wird völlig ausreichen. In den letzten 8 Wochen ging meine Genesung stufenweise rasend schnell aufwärts. Daher mein Optimismus.

Ich wünsche dir viel Erfolg.
B.
 
  2. Antwort von am 09.03.2006  
  B., herzlichen Dank. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass im Falle eines Bruches die Pfanne an Ort und Stelle bleibt und nur ein Schaft mit grossem Kopf eingesetzt wird. Das ist relativ tröstlich, denn auf den grossen Kopf lege ich auch grossen Wert wegen der geringeren Luxationsgefahr und der von Dir erwähnten grösseren Beweglichkeit. Ausserdem habe ich bei diversen Recherchen im net gefunden, dass der grosse Kopf mit Metall/Metall-Paarung mit die geringsten Abriebraten hat. -- Wenn ich fragen darf, warum hat es bei Dir nicht mit einer McMinn geklappt?

, A.
 
  1. Antwort von am 09.03.2006  
  A.,

... mal so von Ingenieur zu Ingenieur ;-)
Ja, Deine Überlegungen sind sicher richtig. Konsequent weitergedacht müsste aber auch bei einer Schaftprothese das Gleiche gelten. Diese sind aber auch nicht immer 'mittig' eingebaut. Darüber hinaus sollten die Elastizitätsmodule der Prothesentypen mit denen der betroffenen Knochenregionen korrespondieren. - Tun sie aber nicht. So jedenfalls wurde mir meine entsprechende Frage von einem Orthopäden beantwortet.
Fakt ist einfach, dass Prothesen in Knochen trotzdem eine enorme Stabilität haben. Hier möchte ich nun aufhören zu technisch orientiert zu denken ;-)

An Deiner Stelle würde ich mich über das McMinnangebot freuen. Letztendlich trifft der Operateur während der OP die letzte Entscheidung.
Sollte wirklich eine Schenkelhalsfraktur eintreten, so ist nichts verloren. Als Rückzugsmöglichkeit bietet McMinn eine konventionelle Schaftprothese an. Die hat dann den Vorteil, dass die grosse McMinn Reibpaarung erhalten bleibt. Angeblich führt das zu der erhöhten Beweglichkeit, die McMinn eigen ist.
Natürlich ist da, wo viel Licht ist, auch Schatten. So benötigt die McMinn Pfanne auch mehr Platz, d.h. es muss mehr am Becken herumgearbeitet werden. Habe hier aber noch nicht von Komplikationen gehört.

B., der kürzlich eine Standardprothese bekommen hat und gerne McMinn gehabt hätte :-)
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenk-Prothese - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenk-Prothese - 100
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Stand : 11.03.2006 12:13:14
MaschinenArthrose : X395Y20060311121314Z395 - V100


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