Entscheidungshilfe - mit 39 künstliches Hüftgelenk



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  456. Eintrag von am 24.07.2006 - Anzahl gelesen : 193  
  Entscheidungshilfe - mit 39 künstliches Hüftgelenk  
  0 vor ein paar Jahren hatte ich mit einem Mal sehr starke Schmerzen in der rechten Hüfte. Konnte mich nur millimeterweit bewegen. Der Arzt stellte fest das ich Arthrose habe. Ich bekam dann Strom und Eisbehandlung unter anderem. Es ging dann eine Zeit wieder gut. Nun habe ich schon seit ein paar Monaten immer wieder starke Schmerzen. Es ist scheinbar auch manchmal vom Wetter abhängig wie stark sie sind. Kann mir z.B. nur mit Schmerzen verbunden, Strümpfe überziehen und bin deswegen auch in Behandlung gewesen. Mein Orthopäde meinte dann, es wäre am besten das Hüftgelenk gegen ein Künstliches auszutauschen, da ich wegen der Schmerzen auch seelische Probleme bekommen habe. Nach Vorsprache im KH meinte der Arzt im KH, er würde aufgrund meines Alters von dieser OP abraten, da die Haltbarkeit der Prothesen etwa 30 Jahre beträgt und die Folge-OP´s gefährlicher seien. Er würde mir zu Krankengymnastik und Schmerzmittel raten. Da ich aber wegen einer möglichen Schmerzmittel-Abhängigkeit besorgt bin, kommt sowas nicht in Frage. Ich sprach bei meinem Orthopäden noch mal vor, der war sehr sauer über die Aussagen des KH-Arztes und meinte das Krankengymnastik keine Linderung sondern eine Verstärkung meiner Beschwerden bedeuten würde..und wegen der Schmerzmittel müsste ich dann ständig was schlucken.
Dann meinte er, nur ich alleine kann entscheiden was ich machen will wegen der OP. Ich sprach über die Angelegenheit mit meinem Hausarzt, dem ich sehr vertraue, und der meinte, die Argumente der KH-Ärzte seien lächerlich, denn niemand wüsste welche OP-Methoden es in 30 Jahren geben würde. Ausserdem könne es ja auch sein das die Prothese viel länger halten würde.

Nun weiss ich nicht was ich machen soll. Ich möchte gerne wieder schmerzfrei leben und mich entsprechend wieder bewegen können. Ausserdem möchte ich auch wieder arbeiten ohne dass ich Probleme mit der Hüfte habe. Zudem ich auch an Depressionen leide - wobei dieses ein Teilgrund für meine Depressionen ist. Bitte ... was würdet Ihr mir raten?
 
  9. Antwort von am 28.07.2006  
  A., ich wuerde mich sofort zu einer OP entschli, mein Mann hat 10 - 15 Jahre zu lange gewartet und die Lebensqualitaet ist seit dem er beide Hueftgelenke erneuert bekam, total gestiegen. Tanzen, war nicht mehr drin, am Strand im Sand laufen, war nicht mehr drin, Spazierengehen, nur ca. 100 m und heute? Er war 60 als er die erste Huefte operiert bekam und 64 als die zweite gemacht wurde, heute geht er beschwerdefrei und bereut jeden Tag, den er gewartet hat. Und glaub mir, Schmerzmittel helfen auch nicht auf Dauer. Alles Liebe J.
 
  8. Antwort von am 27.07.2006  
  chen klauer, ich bin 40 also fast so alt wie du, ich kann nachvollziehen wie es dir geht. Ich habe es machen lassen und nix bereut. Aufgrund deines jungen Alters würde ich zu einem McMinn-Gelenk raten, die sind ja extra für junge Leute (die noch aktiv sind) gedacht. Denn du musst bedenken, dass deine Muskeln sich verkürzen und die Arbeit mit der Zeit (nach der OP) immer schwerer wird. Ich muss nach 4 Monaten immernoch täglich Dehnungsübungen machen weil meine Muskeln derart verkürzt sind. Wäre mir das damals bewusst gewesen hätte ich die OP auch schon viel eher durchführen lassen. Leider ist man hinterher erst schlauer. Ja und wie gesagt, such dir ne Klinik die MCMinn einbaut, denn damit besteht die Problematik Wechsel und Alter nicht. Ich hoffe ich habe geholfen, wenn noch Fragen sind frag einfach. Anne
 
  7. Antwort von am 26.07.2006  
  A.,
ich habe auch beidseitige Hüftarthrose und quäle mich schon jahrelang mit den Schmerzen herum. Jetzt habe ich mich nach langem innerlichen Kampf dazu entschlossen mich nun doch für eine Hüft-OP zu entscheiden. Bei dieser Entscheidung haben mir auch die vielen positiven OPberichte, die ich in diesem Forum gelesen habe geholfen. Das Leben ist wirklich zu kurz um ständig die Schmerzen auszuhalten und auf viele Dinge verzichten zu müssen, die man nachher wieder problemlos machen kann.


von H.
 
  6. Antwort von am 25.07.2006  
  A., ich bin 48 und Bekomme im Oktober wegen einer Coxathrose eine Kurzschaftprothese in der in . Ich kann mich zwar noch einigermassen bewegen, aber die Schmerzen nehmen immer mehr zu, so das ich mich zu einer OP entschlossen habe. Ich würde an Deiner Stelle mal verschiedene Kliniken aufsuchen und mit Fachärtzten sprechen, der Krankenhausarzt war sicherlich keiner. Mir hat bislang jeder Arzt der meine Röntgenbilder gesehen hat zu einer OP geraten um längere Schmerzen zu vermeiden. Du lebst jetzt und in Deinem Alter willst Du auch was davon haben. G.
 
  5. Antwort von am 25.07.2006  
  A.,

ich schliesse mich den anderen Beiträgen an. Ich war zwar 10 Jahre älter als Du, als ich TEPs auf beiden Seiten erhalten habe, aber auch mit Ende 40 gehört man ja noch nicht zu den 'klassischen' TEP-Patienten, die irgendwann mit 75 und älter wegen altersbesdingtem Verschleiss eine TEP benötigen. Du lebst jetzt und willst Dich ja jetzt noch einigermassen normal bewegen. Die Aussage, dass Du noch zu jung für eine OP bist, kann auch nur von einem Arzt kommen, der sich gar nicht vorstellen kann, welche Einschränkungen und Schmerzen man hinnimmt, bevor man selbst für eine OP bereit ist. Das ist ja schliesslich kein Zahnarztbesuch. KG hilft da auch nur bedingt und für kurze Zeit. Wie die anderen schon schreiben, warte nicht zu lange, sonst hast Du nach der OP mehr Probleme, die Muskeln wieder aufzubauen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du einen Operateur findest, dem Du 100ig vertrauen kannst und der nicht solche seltsamen Bemerkungen macht. Vor 50 Jahren gab es noch keine OP-Möglichkeit bei Hüftarthrose. Wer weiss denn, wie sich die Medizin in den nächsten 10/20 Jahren auf diesem Gebiet weiter entwicklen wird ?

Ich wünsche Dir alles Gute
F.
 
  4. Antwort von am 24.07.2006  
  A.,
auch ich gehöre wie die anderen zu den Befürwortern einer OP. Meine TEP rechts ist jetzt 7 Wochen alt - nach endlosem Leiden - Schmerzen - Medikamenten - Magenproblemen und lang anhaltenden Heulphasen, weil nichts mehr ging. Ich bin 48 Jahre alt und würde aus heutiger Sicht nie mehr so lange warten und mich derart quälen. Auch mir wurde immer gesagt, warte, warten. Im Krankenhaus in wo ich operiert wurde sprach keiner mehr von Warten sondern von Lebensqualität. Über dieses Wort habe ich lange nachgedacht, ich wusste nicht mehr was es bedeutet. Heute bin ich zwar noch mit 2 Stöcken unterwegs, aber es geht mir gut. Ich betreibe fleissig Muskelaufbau und so geht es jeden Tag ein Stück bergauf. Was in 15 oder 20 Jahren ist, darüber mache ich mir keine Gen und das solltest du auch nicht. Ich wünsche dir viel Glück und alles alles Gute bis bald E.
 
  3. Antwort von am 24.07.2006  
  A.,

da Du ganz direkt um Rat fragst, will ich Dir gerne meine persönliche Meinung sagen: Ein Arzt, der rät, eine Hüft-OP mit Schmerzmitteln möglichst lange hinauszeben (wenn sonst keinerlei andere körperliche Symptome dagegensprechen) sollte seine Approbation abgeben. 'Hol' Dir so schnell wie möglich eine McMinn bzw. Kappenprothese und Du wirst wenige Monate danach wieder ganz normal durchs Leben gehen. Ich hoffe, es werden Dir viele Mitglieder antworten und bei Deiner Krankengeschichte wage ich die Behauptung im Voraus, dass kaum jemand dabei sein wird, der Dir von einer baldigen OP abrät.

Alles Gute,
D.
 
  2. Antwort von am 24.07.2006  
  A.,

ich bin zwar schon 8 Jahre älter als Du, aber mir sagte mein Orthopäde schon vor gut 10 Jahren, dass irgendwann eine OP unumgänglich sei. Und zwar hatte ich Coxarthrose nach Dysplasie. Im Laufe der Jahre wurden die Beschwerden immer häufiger und die Schmerzen irgendwann unerträglich. Verschiedene Ärtze sagten mir auch immer wieder, dass ich 'eigentlich' noch zu jung für ein künstliches Gelenk sei. Da blieb es nicht aus, dass die Abstände, in denen ich Schmerzmittel nahm, immer kürzer und auch die Dosis erhöht wurde.Trotz einem Magenmittel bekam ich eine Magenschleimhautentzündung. Erst, als es auch bei mir soweit war, dass ich mir die Strümpfe nicht mehr anziehen konnte und mir die Kniescheiben - vom hinknieen - etwas ramponiert habe, entschloss ich mich endgültig zu einer OP. Plötzlich waren sich auch sämtliche Ärzte einig, dass ich mit 'dem' Gelenk auf gar keinen Fall weiterleben könne. Mitte Mai bekam ich eine TEP. Das war eigentlich schon viel zu spät, denn jetzt dauert es mit dem Muskelaufbau bei mir länger als üblich. Eine Krankengymnastik jetzt könntest Du zur Stabilisierung (weiss nicht, ob das der richtige Ausdruck ist) der Muskeln noch machen. Ich kann Dir nur den Rat geben, nicht allzu lange mit einer OP zu warten. Meines Wissens nach ist das Erneuern in x Jahren nicht direkt gefährlich (nach Aussage meines Chirurgen), sondern dauert unter Umständen nur etwas länger als bei der 1. OP. Heute laufe ich (draussen noch mit Stock) ohne Schmerzen, und das ist einfach nur toll. Ich wünsche Dir viel Glück

C.
 
  1. Antwort von am 24.07.2006  
  A.,
ich bin sogar noch zwei Jahre juenger als du und habe vor knapp zwei Monaten ein kuenstliches Hueftgelenk erhalten. Ich konnte aufgrund meiner Hüftkopfnekrose, wobei der Hueftkopf schon voellig in sich zusammengebrochen war, keinen Schritt mehr tun. Zur Zeit gehe ich noch mit einem Stock aber es ist einfach herrlich endlich wieder ohne Schmerzen laufen zu koennen! Man geht eigentlich davon aus, dass kuenstliche Hueftgelenke 10-20 Jahre halten aber wie du schon sagtest...wer weiss was bis dahin ist. Vielleicht kannst Du ja auch eine McMinn Prothese erhalten, dann bleibt der Hueftkopf noch erhalten, was eine spaetere OP sehr vereinfachen wuerde. Falls sich eine OP nicht umgehen laesst wuerde ich nicht eine Sekunde zoegern,denn ich habe nur gute Erfahrungen gemacht!
Viel Glueck und liebe Gruesse

 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenk-Prothese - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenk-Prothese - 105
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 03.08.2006 15:25:05
MaschinenArthrose : X456Y20060803152505Z456 - V105


Arthrose





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