Pro und Kontra - minimal invasive Hüft-TEP



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  462. Eintrag von am 11.08.2006 - Anzahl gelesen : 150  
  Pro und Kontra - minimal invasive Hüft-TEP  
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wer hat Erfahrung mit einer minimal-invasiven Hüft-TEP? Es betrifft meine zweite Hüfte. Die 1. wurde vor 3 Jahren normal operiert. Wäre dankbar zu erfahren, was dafür oder dagegen spricht.
 
  5. Antwort von am 09.09.2006  
  ,
ich bekam am 7.8. eine Hüft- TEP minimalinvasiv und bin damit sehr zufrieden. Das Wichtige bei dieser OP Methode ist, dass die Muskeln nicht durchtrennt, sondern mit besonderen Haken festgelegt werden, so dass das OP-Feld gut einsehbar ist. Nach der OP hatte ich keinerlei Schmerzen, lediglich einen leichten Muskelkater. Der Schnitt musste etwas verlängert werden, weil ich die neue Pfanne zementiert bekam, der restliche Teil muss so einwachsen. Zur Zeit befinde ich mich in ambulanter Reha und hoffe, dass ich in 2 Wochen ohne Gehhilfen wieder laufen kann. Es sieht alles sehr gut aus.
F.
 
  4. Antwort von am 13.08.2006  
  , ich habe im September 2004 und im Januar 2005 meine beiden herkömmlichen Hüft-TEP's mit 'normaler' Operationstechnik erhalten, d.h. nicht minimal-invasiv. Dennoch sind meine Narben nur ca. 10 cm lang. Ich habe in den Rehas Hüft-Tepler gesehen, deren Narbe über 20 cm lang waren , so dass ich - ohne es vorher zu wissen - doch ganz zufrieden mit meinen kleineren Narben war. Aber letztendlich schliesse ich mich den Ausführungen von D. an. Viel wichtiger bei der OP ist, dass ich dem Operateur zu 100% vertrauen kann und dieser die für mich optimalste OP durchführt. Mir waren bei den OPs die Narbenlängen egal. Zudem sieht heute kein Aussenstehender mehr meine Narben, weil sie sehr gut verheilt sind und der Operateur offensichtlich auch nach aussen gute Arbeit geleistet hat. Ich würde nicht so ssehr auf die OP-Technik sondern vielmehr auf die Fachkompetenz des Arztes achten.

Ich wünsche Dir alles Gute
E.
 
  3. Antwort von am 12.08.2006  
  , von einem Arzt hörte ich vor Jahren mal den Ausspruch: grosser Operateur grosser Schnitt, kleiner Operateur kleiner Schnitt. Das klingt zwar sehr drastisch, soll jedoch in Wirklichkeit nur darauf hinweisen, dass ein Operateur, um sehr gute (und schnelle) Arbeit zu leisten auch gewissen 'Platz' braucht. Bevor ich meine McMinn bekam, habe ich mich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt und bin zu folgendem, sehr subjektivem Ergebnis gekommen: Das Wichtigste für mich ist, dass ich eine optimal 'eingebaute' Prothese bekomme. Die Chance, das zu bekommen ist mit Sicherheit grösser, wenn der Operateur optimale Arbeitsbe- dingungen hat und dazu gehört unter anderem auch ein 'Zugang', der eine ausreichende Grösse besitzt. Wenn ich mir vorstelle, dass die Pfanne einer McMinn einen Aussendurch- messer von 56 mm hat und der Operateur nur einen Schnitt von ca. 80 mm zur Verfügung hat, dann kann ich mir ausmalen, wie sehr das Gewebe gedehnt werden muss, um ordentlich arbeiten zu können. Aus diesen Überlegungen heraus war es mir dann verhältnismässig unwichtig, wie gross mein Schnitt sein würde (Frauen haben da natürlich eine deutlich andere Sichtweise). Dass ich mit meinen Überlegungen nicht ganz falsch gelegen habe, zeigt mein OP-Erfolg, der mit Sicherheit auf das Konto des Operateurs geht: Obwohl die Ausgangslage für eine McMinn denkbar schlecht bei mir war, habe ich dennoch eine bekommen, allerdings mit einem überdurchschnittlich grossen Schnitt. Trotzdem war der Blutverlust so gering, dass ich mein mit dem Cellsaver aufgefangenes und aufbereitetes Blut nicht wieder zugeführt bekommen musste und meine Wieder- herstellung verlief so extrem schnell (ohne stationäre Reha), dass alle Krankengymnasten, denen ich unter die Hände kam nur den Kopf geschüttelt haben. Wie Du siehst, muss ein langer Schnitt nicht unbedingt von Nachteil sein (wenn man von der späteren Optik mal absieht), und ein sehr kurzer Schnitt ist nach meiner Meinung nicht unbeingt förderlich für einen möglichst optimalen OP-Erfolg. Das allerwichtigste scheint mir immer noch ein Operateur mit möglichst viel Erfahrung und hervorragenden handwerklichen Fähigkeiten zu sein. Darauf sollte man als 'Hüftler' den grössten Wert legen. , D.
 
  2. Antwort von am 11.08.2006  
  ,

ich habe vor genau einem Jahr eine Kurzschaftprothese mit minimalinvasivem Zugang bekommen und bin damit sehr zufrieden. Allerdings dauert am Anfang der Heilungsprozess etwas länger, da das Gewebe bei der OP sehr stark gedehnt werden muss. Aber jetzt funktionieren die Muskeln wieder einwandfrei, da der Schnitt bzw. Zugang in der Leiste zwischen den beiden grossen Oberschenkelmuskeln liegt und kein Nerv oder Muskel beschädigt wurde.
Auch von der Optik her gefällt mir eine 8-9 cm grosse Narbe in der Leiste besser, als diese Riesennarben am äusseren Oberschenkel.
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich wieder dafür entscheiden.


C.
 
  1. Antwort von am 11.08.2006  
  ,
eigene Erfahrungen habe ich nicht. Als ich im Januar operiert wurde, ging mein Chirurg allerdings kurz auf das Thema ein.
Ich versuche mal zu rekapitulieren:
Er selber führt diese Methode nicht durch weil es letztendlich nur den äusseren Hautschnitt betrifft (so habe ich seine Ausführungen verstanden). Dahinter muss konventionell gearbeitet werden, wobei der kleine Hautschnitt für die freie Sicht und das Arbeiten eher hinderlich ist. Das Risiko hierbei etwas zu übersehen oder nicht das Optimum herauszuholen seie hier nicht zu unterschätzen.
Patienten forderten allerdings zunehmend aus kosmetischen Gründen diese Operationsmethode.

Mir war es seinerzeit egal. Mit dem kosmetischen Manko eines herkömmlichen Schnittes kann ich sehr gut leben. Vorher habe ich daran keinen Gen verloren.
Mein OP-Ergebnis ist den Umständen entsprechend hervorragend und das zählt für mich. Ein klein wenig bin ich sogar stolz auf meine Narbe. - Stolz mit meiner schweren Verletzung wieder nahezu der Alte zu sein und es z.B. im Schwimmbad auch optisch zu zeigen.

B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenk-Prothese - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenk-Prothese - 105
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 10.09.2006 11:03:22
MaschinenArthrose : X462Y20060910110322Z462 - V105


Arthrose





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