- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
555. Eintrag von am 17.02.2007 - Anzahl gelesen : 98
Mit 38 zu jung für eine neue Hüfte?
0 ich habe vor 2 Monaten die Diagnose Hüftdysplasie bekommen. Ein Arzt sagt eine neue Hüfte muss her, ein anderer sagt ich bin zu jung und muss erstmal versuchen mit Krankengymnastik die OP 1-2 Jahre aufzeben, weil ich sonst noch 2 Wechsel brauche. Würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen mit den Ärzten mitteilt, oder mir schreibt, wie ich dem 2. Arzt klarmache, das ich nicht mehr so lange mit der Op warten möchte. Danke im Voraus T
5. Antwort
von am 25.02.2007
T,
bin selbst 'noch' 38 Jahre und habe im Januar 2007 (vor 4 Wochen) eine Hybrid TEP (Diagnose: siehe Visitenkarte)erhalten.
Das Thema: ZU JUNG oder IN IHREM ALTER oder SIE SIND DOCH NOCH SO JUNG kann ich manchmal nicht mehr hören, denn das Problem ist nicht mein tatsächliches Alter sondern das 'Alter' meiner Hüfte: und diese ist laut MRT 60 Jahre 'jung'. Bei mir liegen zwischen der tatsächlichen Diagnose im Dezember 2006 und dem OP Termin ca. 6 Wochen, da mein Orthopäde und 'Mitoperateur' mir die Wahl liess, wie 'schnell' ich operiert werden will. In unserem Alter gibt es die Möglichkeit der Majo TEP, die bei mir leider etwas fehlgeschlagen ist und der Chefarzt und mein Orthopäde dann auf Hybrid TEP umwechseln mussten, aber danach sind wir wieder 'einsatzbereit'.
Da meine Zeit zwischen Diagnose und OP sehr kurz war, konnte und wollte ich meine Freunde nicht mehr über die bevorstehende OP informieren, da mir im wahrsten Sinne des Wortes 'die Luft ausging' als ich im Verwandtenkreis auf die gängige 'zu jung' Geschichte stiess. Ich kann dir nur raten, dir einen guten Orthophäden und Chirurgen zu suchen. Falls du Fragen hast, kannst du mir gerne in meine Infobox schreiben.
Vorab gute Besserung und warte nicht zu lang! Deine Hüfte ist nun mal nicht mehr 38 sondern ....
Dorthe
PS: Ich würde es jederzeit wieder tun (OP)!
4. Antwort
von am 21.02.2007
T, ich habe im zarten Alter von 33 Jahren eine TEP li. erhalten, da die Arthrose so weit fortgeschritten war, dass ich nicht mehr in der Lage war meinen Beruf als Altenpflegerin auszuüben, oder mein Leben einigermassen normal zu gestalten. Es war nur noch geprägt von Schmerzen und ständig habe ich mir überlegen müssen ob ich einen bestimmten Weg überhaupt auf mich nehmen kann oder lieber sitzen bleibe.Nach der TEP OP war ich ein neuer Mensch.Ich konnte nach der Genesung wieder laufen, radeln arbeiten und nach einer gewissen Zeit sogar wieder joggen.Ein tolles Gefühl. Nun hat sich vor ca. 1 1/2 Jahren auch meine re. Hüfte zu Wort gemeldet ( ich habe übrigens auch bds Hüftdysplasie). Die Schmerzen werden immer grösser und ich sehe mich wieder den gleichen Weg gehen wie damals. Die Arthrose ist jedoch noch nicht soweit fortgeschritten wie damals am li.Bein. Ich habe mich nun zu einer Triple-Osteotomie entschlossen. In dieser OP wird der Grad der Überdachung des Hüftkopfes vergrössert und somit der Druck auf diesen verringert, sodass die Arthrose nicht so schnell fortschreitet, die Schmerzen weniger werden und die Vorraussetzungen für eine evtl. später notwendige TEP wesentlich besser sind. Dies ist für mich eine gute Alternative zu einer sofortigen TEP und gibt mir wieder mehr Lebensqualität. Nur durch KG wäre bei mir nichts zu machen. Aber das liegt ja vielleicht auch bei jedem anders.Ich erhoffe mir durch die OP jedenfalls, dass ich die TEP um einige Jahre hinauszögern werde. Jetzt habe ich dich wahrscheinlich noch mehr verwirrt und du weisst garnicht mehr was du tun sollst. Meine Meinung ist aber einfach, dass gelenkerhaltende OP vor gelenkersetzende OP zu stellen ist. Denn eine TEP kann ja auch nicht ständig ausgewechselt werden und da ist es sicher besser einen späteren Zeitpunkt zu wählen, wenn es irgendwie machbar ist. Ich hoffe du findest eine für dich zufriedenstellende Lösung. Solltest du noch Fragen zur Triple-OP haben, würde ich dir diese gerne beantworten. Alles Liebe Inge
3. Antwort
von am 18.02.2007
T,
auch ich bin erst 39. Mein Arzt sagte am Anfang auch 'sie sind ja noch so jung...'. Natürlich versucht man immer erst mal die konventionellen Mittel. Doch was tun wenn keine deutliche Besserung eintritt? Mein Orthopäde hat mittlerweile eingesehen, dass das Alter keine Rolle mehr spielen darf. Ich habe ihm in einem längeren (von mir aufgedrücktem) Gespräch klar gemacht was meine Lebenserwartung ist, was ich alles tun möchte, welche Einschränkung ich habe und wie ich damit umgehe. Ich habe ihn auch gefragt ob er sich denn gerne die Socken und Schuhe von anderen anziehen lassen möchte (als Beispiel) oder ob er überlegt ob ihm der Weg zur Eisdiele zu weit ist.
Mittlerweile überlässt er mir die Entscheidung den Schritt zu einer OP einzugehen oder es weiterhin mit KGG, KG und ähnlichen Methoden weiterzumachen. Ich für mich sage ganz klar solange ich die täglichen Dinge ohne grössere Einschränkung und ohne ständigen Schmerzen machen kann mache ich so weiter. Sollte sich dies ändern gehe ich sofort den Schritt zur OP.
D.
2. Antwort
von am 18.02.2007
T,
schliesse mich den Ausführungen von B. an. Die OP zur TEP hängt nicht von der Diagnose ab, sondern wie stark Deine Schmerzen und die Einschränkungen sind, die Deine Lebensqualität herabsetzen. Versuch es mit KG und viel Sport eine OP rauszeben. Für eine TEP gibt es eigentlich keine Altersbegrenzung. Ich konnte mit täglicher KG die OP bis auf vergangenes Jahr schieben, wobei ich dann bereits die letzten Jahre schon regelmässig starke Schmerzmittel brauchte. Soweit solltest dann doch nicht kommen lassen!
Wünsche Dir alles Gute
1. Antwort
von am 18.02.2007
T, die Diagnose Hüftdysplasie sagt noch nichts darüber aus, wie weit die Coxarthrose fortgeschritten ist und - vor allem - wie stark Deine Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind. Ich habe seit Geburt beids. Hüftdysplasie und bin damit aufgewachsen, mit Schmerzen und mit Bewegungseinschränkungen zu leben. Erst mit 49 J. - als meine Lebensqualität wegen der zunehmenden Schmerzen so stark eingeschränkt war, dass ich mich kaum noch bewegen konnte, habe ich mich operieren lassen. Ich würde es heute nicht mehr so weit kommen lassen, aber dennoch versuchen, eine OP hinaus zu schieben, wenn es geht.
Hast Du fortwährende Schmerzen? Wie sieht Deine Beweglichkeit aus? Letztendlich entscheidest Du ganz alleine den Zeitpunkt der OP. Du wirst hier im Forum viele Beiträge von jüngeren Leidensgenossen finden, die eine Tep erhalten haben und danach wieder schmerzfrei waren und sich wieder normal bewegen konnten. Wenn Deine Schmerzen noch nicht so stark sind, würde ich auf jeden Fall versuchen, durch Krankengymnastik und geeigneten Sport (z.B. Aquafit, Rad fahren, Schmwimmen) den die OP noch aufzeben.
Falls Du noch konkrete Fragen hast, kannst Du mir gerne eine Mail in meine Info-Box schicken.