Hüftdysplasie mit Beinfehlstellung



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  90. Eintrag von am 04.07.2007 - Anzahl gelesen : 58  
  Hüftdysplasie mit Beinfehlstellung  
  0Meine Tochter wird in ein paar Tagen 17 Jahre alt und vor einem halben Jahr hat unser Orthopäde bei ihr eine beidseitige Hüftdysplasie mit Beinfehlstellung diagnostiziert. Wir waren bei zwei verschiedenen Spezialisten. Der Eine meinte, sie solle sich schonen und sich im Sport zurücknehmen, um ein künstliches Hüftgelenk so lange wie möglich rauszuzögern oder aber man könnte auch in Ihrem Alter die Hüftpfanne vergrössern. Der Andere wollte nur die Fehlstellung der Beine korrigieren, dann würde sich der Gelenkkopf automatisch besser in die Pfanne einfügen. Wir wollten zum damaligen Zeitpunkt von einer Op nichts wissen, aber die Beschwerden nehmen immer schneller zu. Nach Spaziergängen oder längerem Stehen sind die Schmerzen am stärksten. Wer hat ähnliches Krankheitsbild und kann Erfahrungen mit mir austauschen?  
  3. Antwort von am 10.07.2007  
  Liebe A.,
auch ich hatte von Geburt an eine Dysplasie mit Beinfehlstellung. Als Kind war ich dann 1 Jahr im Spreizgips, war bis zur Pupertät ein sehr sportliches Kind. Dann, auch etwa mit 17 Jahren begannen die Beschwerden, die immer stärker wurden. Auch mir wurde immer gesagt: Zu jung! Allerdings gab es damals die Methode, die bei mir jetzt angewandt wurde, noch gar nicht. So habe ich mich über 20 Jahre , oft mehr schlecht als recht durchgeschlagen. Aber ein Mädchen mit 17 Jahren kann und will nicht immer nur zurückstecken. Ich musste immer hinter den anderen 'herhumpeln', konnte nie mit dem Tempo und der Weglänge der anderen mithalten. Echte Freunde akzeptieren das zwar, aber man selbst ist immer unzufrieden damit. Kein junger Mensch, der so etwas nicht mitgemacht hat, kann dies nachvollziehen! Mit 40 Jahren wurde mir dann eine 'komplett neu konstruierte Hüfte' gemacht. Nicht einmal die Ärzte glaubten an einen 100 %igen Erfolg. Und allen zum Trotz geht es mir super! Klar sind da kleine 'Zwickerlein', aber ich merke, es wird von Woche zu Woche besser. Vor der Op war es anders rum, jede Woche ging´s mir etwas schlechter. Heute fühle ich mich mit 42 Jahren jünger als je zuvor, kann Dinge tun, die ich nie konnte. Sucht Euch einen Spezialisten, der auf junge Patienten spezialisiert ist. Selbst eine Entscheidung treffen ist sowieso nicht möglich, dazu fehlt einfach die Erfahrung, aber ein guter Othopäde kann das. Wenn ich zurückdenke, dann bedauere ich es, dass ich Jahre meiner Jugend praktisch verschenkt habe, weil ich immer Schmerzen hatte. Gebt Eurer Tochter die Möglichkeit, ihre Jugend heute zu geniessen, nicht erst wie ich mit 40 !!!
Wenn Du noch irgendetwas wissen möchtest, schreib mir auf meine Infobox. Ich helfe Euch gerne mit positiven Erfahrungen weiter.
auch an Deine Tochter, von D.
 
  2. Antwort von am 09.07.2007  
  A.,
auch ich habe eine angeborene Dysplasie beidseitig. Heute bin ich 49 Jahre alt und habe 7 Hüft-OP hinter mir. Mit 21 wurde bei mir beidseitig ein Chriari gemacht und anschliessend die rechte Seite noch umgestellt. Dann habe ich mich 25 Jahre mehr schlecht als recht durchs Leben geschlagen, mit ständig steigenden Schmerzen und abnehmender Beweglichkeit. Die Ärzte sagten immer zu mir zu jung für eine Hüft TEP. Aber im letzten Jahr habe ich dann auf eingenen Wunsch 2 neue Hüften bekommen und bin seither ein anderer Mensch, endlich schmerzfrei. Sicher muss bei deiner Tochter etwas geschehen um die Schmerzen einzudämmen und ihre Bewegungsfähigkeit zu erhalten. Vielleicht wäre für sie die McMinn-Methode interessant. Ihr könntet hier im Forum nachforschen wo in eurer Nähe diese Methode erfolgreich angewendet wird und lasst euch dann dort beraten. Solltet ihr weitere Fragen haben könnt ihr euch gerne an meine Infobox wenden. Ich wünsche euch eine schöne Zeit.

C.
 
  1. Antwort von am 04.07.2007  
  A.,
ich habe auch eine angeborene Hüftdysplasie mit einer Luxation des Hüftkopfes. Bei mir wurde als Kleinkind der Hüftkopf durch eine Behandlung wieder in die Pfanne eingefügt. Er lag dann zwar weiter oben und der Spalt zwischen Pfanne und Kopf war geringer als normal aber ich habe fast 35 Jahre keine Probleme damit gehabt. Sport habe ich allerdings die meiste Zeit nicht mitgemacht. Also ich würde ihr auf alle Fälle raten, sich vom Schulsport befreien zu lassen und lasst unbedingt die Beinfehlstellung korrigieren. Denn durch die Fehlstellung werden die Muskeln und Sehnen falsch belastet und auch das Hüftgelenk. Es kann gut sein dass durch die Korrektur der Hüftkopf nachher besser in der Pfanne liegt. Das würde auch schon eine Arthrose hinauszögern und vielleicht sogar verhindern. Bei einer Dysplasie muss es nicht zwangsläufig zu einer Arthrose und Hüftprothese kommen. Mich wundert nur, dass die Dysplasie nicht schon bei den Untersuchungen als Kleinkind festgestellt wurde. Denn da hätte man es noch viel leichter korrigieren können.

Ich wünsche euch jedenfalls viel Kraft und hoffe, dass die Behandlung für die ihr euch entscheiden werdet auch zum gewünschten Erfolg führt.

Grüssle
B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenksdysplasie - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenksdysplasie - 136
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 10.07.2007 16:53:19
MaschinenArthrose : X90Y20070710165319Z90 - V136


Arthrose





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