- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
237. Eintrag von am 08.09.2006 - Anzahl gelesen : 70
Erfahrungsbericht - erste Knieprothese mit 40
0 nach sehr langer Vorgeschichte habe ich recht schnell eine Knieprothese erhalten. Es handelt sich um einen Oberflächenersatz links, (ganze-keine Schlittenprothese). Ich war 12 Tage im Krankenhaus, dann 3 Wochen in der Reha. Ich habe mich in beiden Einrichtungen gut aufgehoben gefühlt - das Schlimmste war die Angst vor dem Eingriff. Bin jetzt fast 2 Wochen wieder zuhaus, dh 6 Wochen nach OP. Jetzt hätte ich gern gewusst wie es anderen Leuten mit so einer Knieprothese im Alltag geht. Folgende Fragen habe ich: 1.Wie lange wurden Schmerzmittel gebraucht? Ich habe nach reichlichem Gebrauch (verordneter Coctail in KH und Reha=19 Tabletten am Tag) eigenständig alles abgesetzt bis auf 2 St. ,damit ich lockerer meine Übungen machen kann und besser schlafe.
2.Hatte vor der Op gute Beugung aber 20 % Streckungsdefizit bin in Schonhaltung gegangen,nach innen geknickt! Dabei hat nach 6 Monaten die Wadenmuskulatur gestreikt, das hat mich zur Entscheidung gebracht,Schmerzen waren nicht mehr so stark. Jetzt 6 Wochen nach Op noch 5 Grad streckdefizit,damit kann ich gehen ohne hinken. Frage: ich kann bis jetzt nur ca.95 Grad beugen, übe und übe z.Z. keine Fortschritte. Was kann ich tun? Ansonsten bekomme ich natürlich noch KG 2x /Woche da sind sie zufrieden mit mir, sagen wäre ja noch frisch, was aussen gut aussieht (habe ca.40 cm lange Narbe) wäre ja innen noch eine Wunde. Es ist immer noch sehr geschwollen. Gehen kann ich schon ganz gut ohne Krücken - ohne humpeln. Draussen auf ebenen, auch langen Wegen sehr gut. Nachts wenn man mal aufs Klöchen muss, da brauch ich Krücken, da ist das Bein wieder eingeknickt. Also kurz: Alles was ich mir am Tage 'erarbeitet ' habe ist am nächsten Morgen erstmal futsch. Was tun? Ich freue mich über eure Erfahrungen. Ich bin jetzt grad mal 40 Jahre alt, Köchin von Beruf und werde alles dafür tun um schnell wieder arbeitsfit zu werden. Mir hat man gesagt, es würde 3 Monate dauern. Wie ist das bei Euch?
Petra
3. Antwort
von am 11.09.2006
Petra, meine Knie TEP habe ich seit Anfang Dezember 05 und hatte bisher keine Probleme damit. Ich war 59 Jahre alt und habe trotz Polyarthritis bis dahin noch fleissig Alpinsport betrieben, was ich jetzt leider nicht mehr ausführen werde, da mein neues Kniegelenk noch lange halten soll. Nach 14 Tagen Krankenhausaufenthalt war ich anschliessend 3 Wochen in der Reha und hatte dann 2x in der Woche Krankengymnastik und Lymphdrainage. Meine Beugung geht nicht mehr als 100-110° aber ich kann draussen in der Natur gut damit Fahrrad fahren. Zuhause trainiere ich auf einem Ergometer und kann danach viel besser mein Knie bewegen, da es sehr wichtig für die Muskeln und Sehnen ist. Ausserdem gehe ich 1x in der Woche zur Wassergymnastik. Dass du nach einem Monat schon ohne Gehhilfen gehen darfst, verstehe ich nicht ganz. In und nach der Reha durfte ich im Haus zwar ohne Gehhilfen gehen aber draussen nur mit (insgesamt 4 Monate). Ich denke, das war für den Heilungsprozess sehr gut, denn ich hatte kein geschwollenes Knie und auch keine Schmerzen. In meiner Rheuma-Wassergymnastikgruppe ist ein Herr, der seine Gehhilfen nach der Reha in die Ecke stellte. Er hat jetzt ständig Schmerzen und humpelt dementsprechend. Drei Damen in der Gruppe, die wie ich schon eine Knie TEP erhalten haben, kommen sehr gut damit zurecht. Vielleicht gibt es dir etwas Mut und hilft dir weiter. von D.
2. Antwort
von am 09.09.2006
B., vielen Dank für Deine schnelle Antwort und Deine Mühe. für den Tipp mit den Thrombosestrümpfen aber ich trage richtige Kompressionsstrümpfe(gegen Venenschwäche) jeden Tag, nur nachts nicht. Deshalb schwillt mein Bein auch 'nur'nachts so an. Ich traue mich nicht, diese Strümpfe auch noch nachts zu tragen, hab das Gefühl an die Narbe müsste auch mal 'Luft' `ran. Tagsüber geben mir diese Strümpe sehr viel Stabilität. Nach Reha-Sport habe ich den Rehaarzt bei Abschluss gefragt und zugesagt bekommen, jedoch war es ein anderes Bundesland und aus Ausfüllen / Besorgen der passenden Formulare dauert jetzt schon 2 1/2 Wochen - hab schon 4 mal mit Arzt telefoniert - manchmal muss man halt nerven. Ich bin zu ängstlich, was die Stabilität dieser Prothese anbelangt, ich lese hier von Infektionen und Lockerungen und kaum merke ich was von meinem Knie denke ich das etwas nicht in Ordnung ist. Muss sich ändern. An alle, mal was zum Mut machen: Meine Mutter (60 J) hat vor ca. einem Jahr eine Knieprothese bekommen. Sie ist sehr zufrieden, kann alles und macht alles (hat mit meinem Vater schon nächtelang getanzt, was sehr schön zu sehen ist. Sie ist mein gutes Vorbild, hatte aber auch nur kurze Vorgeschichte nicht gehumpelt, kein Muskelverlust etc. was wohl bedeutet MAN SOLLTE NICHT ZU LANGE WARTEN. Dir weiterhin gute Besserung und Petra
1. Antwort
von am 09.09.2006
Petra,
ich habe mein Knie TEP am 25.4.06 im alter von 31 Jahren bekommen. Bin sehr zufrieden damit. Ich lag 14 Tage im Krankenhaus, da hab ich schmerzmittel bekommen, in der Reha bekam ich schon keine mehr. Meine Reha fand vom 17.5.06 bis 3.6.06 statt. Ich bin mit einer Beugung von 90 bis 95 Grad entlassen worden und hatte ein leichtes Streckdefizit. Nach der Reha bekam ich zwei mal die Woche KG insgesamt 4 Rezepte a 6 Einheiten und zwei mal die Woche rehasport mit 50 Einheiten. Ich hab immer gedacht das ich nie über 95 Grad kommen werde, aber da hab ich mich getäuscht, bin jetzt auf 120 bis 125 Grad Beugung, es war sehr harte und teilweise auch schmerzhafte arbeit, weil meine Muskeln extrem verkürzt wahren teilweise auch noch sind, weil das Knie vorher steif war. Das das Knie noch geschwollen ist ist normal, das kann bis zu einem Jahr dauern. Meins ist auch noch geschwollen. Tipp: versuche es mit einem Trombosestrumpf über Nacht das hilft mir sehr gut, es ist morgens dünner. Zum kühlen Quarkwickel, das mach ich selber auch noch es zieht Hitze raus und lässt das Knie abschwellen. Öfter mal hochlegen.
Frag mal bei Deiner Krankenkasse wegen Reha Sport nach, das kann Dir dann Dein Arzt verschreiben die Kasse genehmigt das, dann kannst du weiterhin unter therapeutischer Aufsicht an Geräten Trainieren und hast, wenn es das bei Euch gibt, auch Wassergymnastik.
Was das Arbeiten betrifft kann ich Dir leider nicht weiter helfen ich bekomme volle Erwerbsminderungsrente.