Knie-Teilprothese im Alter von über 80 Jahre



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  260. Eintrag von am 11.12.2006 - Anzahl gelesen : 61  
  Knie-Teilprothese im Alter von über 80 Jahre  
  0Meine Mutter (83) hat sich jetzt zu einer Knie-OP entschlossen (voraussichtlich Teilprothese). Sie ist zwar relativ schmerzfrei. Jedoch längere Strecken laufen (500 m) oder Treppen steigen ist nur unter Schmerzen möglich. Gleiches gilt auch für längere Zeit auf den Beinen sein. Sie möchte allerdings noch gerne Erfahrungen von Patienten in Ihrem Alter hören. Insbesondere, wie lange es dauert, bis sie wieder halbwegs mobil ist. Ausserdem stellt sich ihr noch die Frage, ob Sie anschliessend in eine Tagesklinik geht oder in eine Reha. Wer hat Erfahrung damit?  
  4. Antwort von am 16.12.2006  
  Iris,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Ich habe dieses Jahr bereits eine Schlitten-Prothese und eine Voll-Prothese hinter mir. In der jeweils anschliessenden stationären Reha (die ich auch Deiner Mutter nur dringend empfehlen würde, keine ambulante) lernte ich viele ältere Patienten kennen, mit Knie-Implantaten. Und ich konnte feststellen, dass die älteren Patienten viel schneller wieder fit waren, als die jüngeren. Speziell in Bezug auf die Beweglichkeit. Da konnten viele 4 Wochen nach der OP schon auf dem Ergometer üben und ich kam noch nicht einmal auf 50° Beugung.
An jeder guten Klinik gibt es heute sehr gut ausgebildete Schmerztherapeuten, die speziell für jeden Patienten die richtige Dosierung der Schmerzmedikamente zusammenstellt. Das heisst, niemand muss sich nach der Knie-OP mit starken Schmerzen plagen.
Ich wurde in in den Dr.Horst--Kliniken operiert und kann diese Klinik nur empfehlen.
Sowohl die Vor- als auch die Nachsorge waren optimal. Man ist dort sehr gut aufgehoben.
Es sollte jedoch bei Deiner Mutter wirklich sicher sein, dass das verbleibende eigene Gelenk noch in einem sehr guten Zustand ist und tatsächlich 'nur' eine Schlitten-Prothese in Frage kommt, oder nicht doch gleich eine Voll-Prothese.
Ich hoffe, Dir mit diesem Beitrag ein wenig geholfen zu haben und wünsche Deiner Mutter alles erdenklich gute und dass sie die richtige Entscheidung trifft.
Mit besten n
Gabi
 
  3. Antwort von am 14.12.2006  
  Herzlichen Dank für Eure Antworten.
Meine Mutter hat jetzt auch noch plötzlich einen neuen Orthopäden bekommen. Mit dem möchte sie Anfang Januar die Problematik noch einmal besprechen. Ich denke jedoch, dass Eure Beiträge sie zumindesten im Fall einer OP für eine stationäre Reha überzeugt haben. Am Montag hatte sie jemanden kennengelernt, die nach der OP grössere Schmerzen als vorher hatte bzw. hat und auch sehr in der Bewegung eingeschränkt ist. Gestern hat sie zufällig jemanden mit einer völlig gegenteiligen Aussage getroffen (schlechte Neuigkeiten sprechen sich schneller rum). Da ihr aber nach dem versuchten Einkaufsbummel die Knie sehr weh taten, geht im Moment ihre persönliche Waage doch wieder in Richtung OP.

Iris
 
  2. Antwort von am 12.12.2006  
  A.,
also ich bin zwar nicht im Alter Deiner Mutter, aber ich denke, ein bisschen was kann ich Dir schreiben:

Sollte Deine Mutter mit über 80 lediglich eine Teilprothese erhalten ist das natürlich erfreulich. Aber auch bei einer Vollprothese ist der Unterschied mit dem Laufen nicht sehr gross. Ich habe beides gehabt: Teilprothese (bzw. Schlittenprothese) und Vollprothese jetzt. Ist Deine Mutter noch mobil, dann denke ich, ist es kein grosser Unterschied zwischen älteren Patienten und jüngeren Patienten. Zumindest der Ablauf ist eigentlich gleich. Meistens ist man ca. 10-14 Tage in der Klinik, bevor es zur Reha geht. Meistens macht man es von der Beugmöglichkeit des operierten Kniegelenks abhängig, wie lange man bleibt und von der Wundheilung. Wichtig ist: Dass die Wunde wirklich zu ist. Bewegungsbäder in einer Reha mit nicht ganz geschlossener Naht sind absolut nicht empfehlenswert (habe ich bei einer Mitpatientin erlebt). Aber das hat absoluten Seltenheitswert.

Eine Reha ist stressfreier als eine Tagesklinik-Reha. Man kann sich auch zwischendurch mal auf dem Zimme ausruhen. Auch hat man in einer Reha oft doch eher den Arzt als Ansprechpartner, wenn etwas nicht so gut läuft oder wenn man unsicher ist. Auch in einer Tages-Reha sind Ärzte da, doch man ist dort im Prinzip nur, um mehrere Stunden sein Programm, mit mehr oder weniger ansprechbaren Physiotherapeuten, abzuspulen.

Ich denke, für ältere Leute, ist dies nicht unbedingt gut. Je nachdem ob die Prothese zementiert ist oder nicht kann man nach der OP teilbelasten (nicht zementiert) oder auch schon vollbelasten (zementiert). Am Anfang trotzdem - für die Sicherheit - mit Gehstützen. Beim Zementieren hat man dann natürlich den Vorteil, dass man auch mal kurz die Gehstützen weglegen kann, wenn man selbst was wegtragen möchte (Kleidung, Geschirr etc.). Ich schreibe dass, weil ich vermute, dass Du auch wissen möchtes, wie selbständig jemand ist, wenn er diese OP hinter sich gebracht hat. Das kann man natürlich nicht pauschal sagen. Es ist ein Eingriff und man muss ich - egal ob jung oder alt - davon erholen.
Alles Gute für Deine Mutter und
C.
 
  1. Antwort von am 12.12.2006  
  A.,
meines Erachtens steht einer OP Deiner Mutter nichts im Wege, wenn sie ansonsten noch eingermassen fit ist und die OP, die immer ein Risiko beinhaltet, von den Ärzten hinsichtlich des Allgemeinzustandes befürwortet werden kann. Ich habe nach meinen beiden Hüft-OPs mehrere ältere Patienten mit Knie-TEP kennen gelernt und in den Rehas auch beobachten können, dass sie genauso schnell wieder fit waren wie die anderen. Wichtig ist m.E. vor allem, dass Deine Mutter nach der OP auch selbst etwas zu ihrer Genesung beiträgt , indem sie z.B. selbst Krankengymnastik macht etc. Durchschnittlich muss man mit 10-12 Wochen rechnen, bis sie wieder mobil ist. Aber auch in der vorangegangenen Zeit kann sie durch aus mit Gehhilfen schon wieder halbwegs mobil sein. Zu dieser Frage wird Dir aber keiner eine klare Aussage machen können, weil jeder Fall anders ist. Ich würde Deiner Mutter zu einer stationären Reha raten, weil sie dort versorgt wird und sich zusätzlich zu den gezielten Anwendungen für die Knie-TEP auch allgmein von der OP erholen kann.

Ich hoffe, dass sich noch Knie-Patienten bei Dir melden und hoffe, dass ich Dir dennoch ein wenig weiter helfen konnte. Deiner Mutter wünsche ich alles Gute und eine möglichst schmerzarme Zeit
B.
 




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Stand : 17.12.2006 15:44:29
MaschinenArthrose : X260Y20061217154429Z260 - V126


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