- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
276. Eintrag von am 28.01.2007 - Anzahl gelesen : 21
Nun doch Knie-TEP mit 35 Jahren
0Leider war nun eine TEP doch unumgänglich. Ich bekam bereits mit 9 Monate als Säugling Arthrose auf Grund einer Vereiterung im Kniegelenk. Bereits mit Mitte 20 rieten mir Ärzte zu einer Prothese, doch ich versuchte mich noch einige Jahre hinzuretten, was mir auch gelang - unter grossen Schmerzen und mit Einbüssen eines grossen Teils meiner Lebensqualität. Nachdem ich mich im Frühjahr letzten Jahres zu einer TEP durchgerungen hatte, ging ich mit diesem Entschluss in die von mir ausgewählte Spezialklinik. Dort riet man mir auf Grund des Röntgenbildes nicht generell ab von einer solchen OP, doch überredete mich der , zunächst eine Kniespiegelung durchführen zu lassen, evtl. könne man mit Ersatzknorpel noch einen kleinen Erfolg erzielen, die Erfolgsaussichten bei Unter-40-jährigen wären relativ gut. Ich gab nur sehr ungern nach, aber ich verliess mich auf die Erfahrung des s, so dachte ich. Ende Juni war die Kniespiegelung - ambulant. Ich musste bis Anfang September warten, bis ich einen Termin zur Nachuntersuchung bekam, und das von Seiten der Klinik auch mehr oder weniger widerwillig, da man mich permanent zu meinem Orthopäden vor Ort schicken wollte. Da jedoch keinen Befund ausgestellt wurde und werden sollte, sah ich wenig Sinn darin, zum Orthopäden zu gehen, da ja nur die Ärzte dieser Klinik wussten, wie mein Knie innen aussah. Der Erfolg blieb natürlich aus, vielmehr verschlechterte sich der Zustand des Knies um Einiges. Inzwischen ging ich nun schon an Gehstützen. Vorallem morgens und abens war es mir unmöglich, mich ohne diese zu bewegen. Ich konnte nur noch wenige Minuten (15 - 20 Min.) am Stück und dann auch nur sehr langsam, sozusagen im Schneckentempo, gehen. Bei der Untersuchung sagte man mir, dass leider das Anbohren nicht wie geplant durchgeführt werden konnte, da ich bereits Arthrose 5. Grades auf sehr grosse Flächen habe und der geringe Rest war Abnutzung 4. Grades. Man habe nur Verklebungen entfernt, desweiteren könne man nun nur noch zu einer TEP raten. Bis Mitte Dezember wartete ich auf meinen Termin - in dieser Zeit ging ich durchgehend an Gehstützen und hatte während der ganzen Zeit grosse Probleme mit der Streckung. Ich hatte bis dahin mein Streckdefizit auf etwa 10 Grad reduzieren können.
Während der zwölf Tage bis zu meiner Entlassung aus dem Krankenhaus, versuchte man auf Biegen und Brechen (ich vermute, dass es den Ärzten nur auf ihre Statistik ankam), dass ich auf meine 0 Grad Streckung komme, was leider nicht gelang. Indem mir die Ärzte die Pistole auf die Brust setzten (natürlich im übertragenen Sinn), liess ich mich wider besseren Wissens auf eine Narkosemobilisation ein (nach der Kniespiegelung mein zweiter Fehler). Obwohl das Bein bei der OP voll beweglich war - bei Bewusstsein war das Streckdefizit wieder da - wurde am 9. Tag nach der OP eine Narkose-Mobilisation durchgeführt. Wie erwartet konnte das Bein bewegt werden. Die Schmerzen in den kommenden Tagen waren mehr als heftig, trotz starker Medikation und Schmerzkatheter. Der Zustand verschlechterte sich erst einmal - ebenso wie die Streckung und Beugung. Zwei Tage später wurde ich entlassen (ein Tag vor Heiligabend) - auf eigenen Wunsch, d. h. man riet mir ab und ich musste ein Formular unterschreiben (vorher machten die Ärzte die Entlassung von der Narkose-Mobilisation abhängig, die ich ja dann doch noch ungern durchführen liess). Leider liessen die Ärzte während der Behandlung den präoperativen Zustand meines Knies vollig ausser Acht - das Knie war bereits schon immer (schon seit 34 Jahren!) stark geschädigt. Bei der Entlassung hatte ich 30 Grad Streckung und 60 Grad Beugung. Man prophezeite mir noch, wenn ich nicht innerhalb von 10 Tagen auf 0 Grad Streckung käme, könnten sie mir nicht versprechen, dass es noch was werden würde, und wenn dann nur unter grössten Mühen und Schmerzen.
Inzwischen hatte ich 4 Wochen Reha (seit nach den sn), die Beugung ist bestenfalls bei knapp 80 Grad, die Streckung ist immer noch bei nur 25, bestensfalls 20 Grad. Das ist mein grösstes Problem, abgesehen von den Schmerzen. Das Gehen ist sehr schwierig mit einem so stark gebeugten Knie.
In der Reha-Klinik habe ich von einem Fall gehört, bei dem die Beugung etwa ein dreiviertel Jahr gedauert hat. Aber hatte jemand mit der Streckung ähnliche Probleme? Wie lange kann so etwas dauern und bekommt man das Knie wieder gerade? Eine Narkose-Mobilisation werde ich keinesfalls mehr durchführen lassen. Ich habe auch schon von der Möglichkeit einer Sehenverlängerung gehört (hatte ich bereits selbst schon mit 11 Jahren). In die Klinik möchte ich nur sehr ungern gehen, auch nicht zum Beratungsgespräch. In der Reha sagt man mir immer, ich müsse Geduld haben und mit einer sehr langen Genesung rechnen, man könne keine Prognose abgeben.
Schöne A.
1. Antwort
von am 28.01.2007
A.,
ich hatte am 9.12.96 eine ACT und mir geht es seitdem auch nicht so besonders. Müssen jetzt am Mittwoch nochmal reinschauen was da los ist. Naja und die Narkosemobilisation wollen die auch machen. Soll auch den Katheder bekommen. Habe nach deiner Aussagen jetzt zeimlich Angst davor. Denn wie du schriebst, hattest du trotzdem sehr starke Schmerzen. Ich weiss auch nicht was richtig und falsch ist, denn bin ja auch erst 36 und zu jung für ein neues Knie. Aber immer diese ganzen Operationen bringen doch auch nicht viel wenn es doch nicht vorwärts geht. Das beste Beispiel ist die 70jährige Omi die mit mir auf einem Zimmer lag. Neues Knie und läuft wieder rum wie ein junges Kind. Nicht so wie ich, seh im laufen gegen ihr, ganz schön alt aus. Naja drücke Dir trotz alledem die Daumen, dass es bei dir auch endlich eine schmerzfreie Zeit wird.