- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
298. Eintrag von am 18.03.2007 - Anzahl gelesen : 100
13 Wochen nach TEP: Streckdefizit bestenfalls 20°
0 meine TEP ist nun schon 13 Wochen her, doch ich bekomme mein Knie maximal auf 20° Steckung und 80° Beugung. Ein Arzt sagt, dass das an den verkürzten Sehnen und Muskeln liegt und dass man das mit viel Üben und noch mehr Geduld wieder hinbekommt, ein anderer Arzt sagt, dass möglichst schnell operiert werden sollte, um die Verklebungen zu lösen, also wieder Spiegelung mit Narkosemobilisation. Und wenn es Verklebungen sind, ist es dann Arthrofibrose?
(Eine Narkosemobilisation hatte ich bereits 8 Tage nach der TEP-OP, ohne jeden Erfolg, d. h. während der Narkose ging es zu bewegen, sobald ich wieder wach ging gar nichts mehr, trotz Schmerzkatheder und starker Schmerzmittel. Die Ärzte konnten mir daraufhin auch keinen Rat mehr geben und entliessen mich vor aus dem Krankenhaus).
Wenn man so unterschiedliche Ratschläge von den Ärzten zu hören bekommt, was soll man da glauben? Operieren oder lieber mit OP noch warten und es selbst versuchen mit noch intensiveren Dehungsübungen und Schiene in der Nacht (die habe ich seit 2 Tagen).
Schöne A.
4. Antwort
von am 30.03.2007
A., wenn man Verwachsungen hat, denkt man in der heutigen Zeit (weil die Diagnose inzwischen doch immer wieder auftritt) sicherlich auch an Arthrofibrose. Doch nicht jede Verwachsung ist glücklicherweise auch Arthrofibrose. Natürlich ist es unbefriedigend, wenn man nach dieser Zeit noch keine zufriedenstellende Streckung oder Beugung hat. Einer Narkosemobilisation stehe ich selbst sehr skeptisch gegenüber. Genauso Übungen, die doch mit ziemlich viel 'Gewalt' ausgeübt werden. Dass die Muskulatur sich nach der OP wieder bemerkbar gemacht hat, indem Du wieder eine schlechtere Beweglichkeit hattest, ist normal. In der Narkose ist ja alles muskuläre ausgeschaltet. Aber Schmerz (bei der KG z. B.) ist ein Bewegungskiller. Deshalb wird heutzutage auch meistens gut gegen die Schmerzen gearbeitet, d. h. sinnvolle Schmerzmedikamente gegeben, damit dieser Teufelskreis nicht beginnt.
Krankengymnastik ist sehr wichtig, aber über den Schmerzpunkt hinaus zu arbeiten ist in der heutigen Zeit eigentlich nicht mehr gängig. Bis zum Schmerzpunkt ja. Dehnübungen sind sowieso gut.
Ich habe bei meiner ersten Prothese über ein Jahr Probleme gehabt mit der Beugung und habe dies mit viel Geduld überstanden. Auch wenn mein damaliges Ergebnis (Beugung ca. 90 Grad) nicht berauschend war: Ich habe es irgendwann akeptiert und konnte damit auch alles tun (sogar Fahrradfahren mit einer speziellen Pedale).
Sollten bei Dir die Verwachsungen gelöst werden, ist dies sicher eine offene Arthrolyse. Das wird meistens am offenen Gelenk durchgeführt. Eine Arthroskopie ist da meist nicht ausreichend.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Geduld! Es grüsst Dich E.
3. Antwort
von am 26.03.2007
Danke für eure Antworten. Bei mir war es auch so ähnlich: Bei der Narkose-Mob ging es und als ich wieder bei Bewusstsein war, war jeder Erfolg wieder weit weg. Und dann die Schmerzen ... und ich musste auch wieder von vorne anfangen.
Mein Therapeut meint, dass die ganze Muskulatur des Knie schon völlig unbewusst und von alleine 'festhält' und es stabilisieren will (ich konnte mein Knie ja noch nie 'normal' bewegen, da es schon immer sehr stark arthrosegeschädigt war). Es ist alles vollkommen verhärtet.
Wenn - bei dir, B. - allerdings Verklebungen entfernt wurden, wie wäre das gegangen ohne OP? Geht es auch ohne? Mein Arzt drängt ziemlich darauf, weil er meint, ich hätte Verklebungen, die sich mit der Zeit verhärten.
Ich habe ja nun diese Schiene, die ich nachts ums Bein lege, so dass ich das Knie nicht mehr so weit anbeuge. Meistens geht es einigermassen mit den Schmerzen (manchmal muss ich sie auch abnehmen) und mein Bein ist am nächsten Morgen nicht mehr bei 35° Streckung, sondern erheblich besser (etwa 25°). Dann mache ich oft mit einer zweiten Person Dehnübungen. Dabei liege ich dem Bauch, das Bein liegt frei und wird hinuntergedrückt und so gehalten. Oder ich lege Gewichtsmanschetten um, dass es sich etwas aushängt (aber diese Übung mache ich nur im Notfall, wenn mir sonst keiner behilflich sein kann). Die Gewichtsmanschetten sind auch recht gut für Muskelaufbauübungen, wenn man den Unterschenkel nach oben streckt (wenn man sitzt). Danach ist die Streckung erheblich besser (messen konnte ich noch nicht, da das immer zu Hause war). Deshalb würde ich lieber keine Spiegelung machen lassen, weil ich hoffe, dass es so wieder in Ordnung kommt, auch wenn es länger dauern sollte.
Welche Übungen haltet ihr für besonders sinnvoll?
Schöne
A.
2. Antwort
von am 25.03.2007
B. hat unbedingt recht! Mein Bettnachbar in der Klinik hatte das Gleiche erlebt. Gewalt bringt gar nichts. Nur üben, üben,ü---, In der Reha stellte ich fest, dass die Patienten, die nach der Operation eine Weile daheim waren, mehr Schwierigkeiten bei den Streckungen hatten, als die Patienten die 5 Tage nach der Operation schon viele Übungen machen mussten/durften! , C.
1. Antwort
von am 19.03.2007
A., mir geht es ähnlich wie dir. Meine Knie-Tep ist jetzt 7 Monate her.Ich habe auch ein Streckdefizit von 15-20 GRad.Meine Beugung beträgt maximal 90 Grad unter schmerzen schaffe ich auch 100 Grad. Ich bekomme immer noch Krankengymnastik zweimal die Woche, erste Erfolge sind sichtbar, ich fahre wieder Fahrrad, mit dem Laufen klappt es auch besser, nur manchmal knicke ich einfach weg, wegen der fehlenden Muskulatur. Nur Treppensteigen klappt noch nicht so. Ich hatte auch eine Narkosemobilisation wo die Chirugen auf 120 Grad dehnen konnten. Nach Der Op. war ich wieder bei 80 Grad trotz Schmerzmittel. Ich konnte nach dem Eingriff auch wieder schlechter laufen, es war nur mit Krücken möglich. Etliche Verwachsungen wurden entfernt.
Ich würde es nie wieder machen, auch mein Therapeut aus der Krankengymnastik meinte das mehr kaputt gemacht worden ist wie vorher. Als heisst es weiter üben, üben üben. Ich hoffe ich kann auch bald wieder arbeiten gehen bin ja erst 42 Jahre alt. Dir wünsche ich alles Liebe und Gute und auch bei dir heisst es Geduld haben und üben, üben, üben. B.