Versteifung als letzter Ausweg bei Arthrofibrose



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  10. Eintrag von am 06.07.2006 - Anzahl gelesen : 135  
  Versteifung als letzter Ausweg bei Arthrofibrose  
  0Ich habe seit 2001 eine sehr schwere, schmerzhafte Arthrofibrose im re. Knie. Angefangen hat mein Leidensweg schon im Kindesalter, da meine Kniegelenke von Geburt an nicht richtig ausgebildet sind und die Kniescheibe nicht vernünftig in ihrer vorgesehenen Bahn verläuft. Daher nutzen sich meine Kniescheiben extrem ab und ich habe mit 32 Jahren nun in beiden Knien eine retropatellararthrose. Li. Knie IV Grades, rechtes Knie V Grades mit Ulcusbildung. 1995 wurde im re.Knie die Kniescheibe medialisiert, 2001 eine Knochen-Knorpel-Transplantation vorgenommen. Von da an gings Bergab! Es bildete sich relativ schnell eine sehr sehr schwere, generalisierte Arthrofibrose im gesamten Kniegelenk. Bis jetzt wurde das re. Knie über 20 mal operiert. Artrolysen gemacht, Bestrahlt, die Quadrizepssehne durch eine Plastik verlängert usw. Aber nichts half. Mein Bewegungsausmass beträgt nur noch ca.20-25 Grad in der Beugung und ich habe ein Streckdefiziet von 15 Grad. Immer wieder bildete sich dieses Bindegewebe in kürzester Zeit. Ohne hochdosiertes Morphin schaffe ich nichts ! Mit aber auch nicht, da die Schmerzen nicht in den Griff zu kriegen sind. Nun hat mir ein Prof. empfohlen das Knie versteifen zu lassen. Ich aber kann mich mit dem Gen überhaupt nicht anfreunden. Wobei mir meine Schmerz- und Physiotherapeuten auch davon abraten, weil mir KEINER eine Schmerzfreiheit danach garantiert. Wenn also irgendjemand Erfahrungen mit Retropatellararthrose, lat.Relaese und vorallem in diesem Zusammenhang mit der Arthrodese hat ... bitte schreibt mir. Ich weiss nämlich nicht, was ich machen soll!  
  3. Antwort von am 30.09.2006  
  A.,
wie hast Du Dich entschieden? Bei mir steht nun eigentlich nicht mehr zur Debatte, dass ich eine Alterntive habe. Bei mir wird es nun wohl die Arthrodese werden.
Einerseits habe ich Bedenken, andererseits sehe ich es als Chance. Aber meine Gefühle fahren gerade Berg und Tal.
Ich wünsche Dir nach wie vor alles Gute!
C.
 
  2. Antwort von am 17.08.2006  
  Liebe A.,
ich kann Dich gut verstehen - dass Du nicht weisst, was für eine Entscheidung Du treffen sollst. Und vor allem sehe ich das gleiche Problem wie Du: Wer garantiert, dass Du nach der Arthrodese keine oder zumindest weniger Schmerzen hast? Denn ich denke, die Schmerzen kommen bei Dir von der Arthrofibrose, oder?
Ich kann Dir natürlich auch nicht wirklich raten. Leider muss man immer selbst enscheiden. Aber ich will Dir meine Gen mitteilen. Sicher ist ein Aspekt der: Kannst Du mit diesen Schmerzen weiter 'zurechtkommen'. Du schreibst halt, dass Dir auch Morphin nicht wirklich hilft. Wenn Du das mit NEIN beantwortest, dann denke ich, gibt sich die Antwort selbst ... Denn - kann es noch schlechter werden (schmerzmässig)?

Bei mir sind die Schmerzen zwar auch ausgeprägt, aber ich komme mit zurande. Wenn ICH jetzt vor der Entscheidung stünde: Versteifen oder nicht (und diese Entscheidung werde ich in zwei Monaten treffen müssen - das habe ich jetzt auch erfahren), dann stehe ich im Moment auf der Seite: NEIN. Ich würde erst dann zu einer Arthrodese ja sagen, wenn ich wüsste, dass kein neues Kniegelenk mehr implantiert werden kann (z. B. aus verankerungstechnischen Gründen im Knochen). Ansonsten sage ich mir: Eine Arthrodese ist nicht mehr rückgängig zu machen und ich will mir die Chance auf ein bisschen Beweglichkeit (bzw. auf den medizinischen Fortschritt in vielleicht 5 Jahren) nicht nehmen lassen, sofern es nicht sein muss. Wenn es sein MUSS, dann muss ich es akzeptieren. Und sei es, dass man sich während der OP umorientieren muss von einer geplanten neuen Knie-TEP auf doch Arthrodese.

Sicher spielt auch Dein junges Alter eine grosse Rolle bei der jetzt anstehenden Entscheidung. Seit Du den Artikel hier geschrieben hast, sind einige Wochen vergangen. Wie hast Du entschieden? Wie sieht es jetzt bei Dir aus? Vielleicht magst Du es mitteilen. Ich wünsch' Dir alles Gute und hoffe, dass Du zu einem für Dich akzeptablen Ergebnis kommst.
Herzliche
C.
 
  1. Antwort von am 07.07.2006  
  A.,
ich leide oder litt unter sehr starker Arthrofibrose. Nach nunmehr 17 Ops mit TEP-Wechsel habe ich mich vor etwa 16 Monaten zur Arthrodese entschlossen. Es war alles entsetzlich mit Spongiosaplastik und viel Metall (2 gr. Platten und 23 Schrauben) und vielen furchtbaren Schmerzen. Trotzdem war die Entscheidung richtig und ich bereue es nicht. Ich habe damals einfach meine alte Mecronschiene wieder angezogen und die Schmerzen waren zu 80 % weg. Ich bekam dann in der Klinik noch einen fixateur externe für ein paar Wochen. Danach dann die Versteifung.
Wenn jetzt in 2 Monaten der Schrott rauskommt, (eigentlich müsste ich 24 Monate warten bis der Knochen einigermassen fest ist nach Spongiosaplastik, aber die meisten Schmerzen, die ich jetzt noch habe, kommen vom Metall und meiner Unverträglichkeit) werde ich so in einem halben Jahr Schmerzen haben, die ich akzeptieren und aushalten kann. Von Schmerzfreiheit darf und kann ich nach meiner Odyssée meines halben Lebens nicht ausgehen. Lies einfach meine Visitenkarte!
von B.
 




ForumNr : 501-3800-Kniegelenksversteifung - Erfahrungsaustausch : Kniegelenksversteifung - 105
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Stand : 07.10.2006 10:34:44
MaschinenArthrose : X10Y20061007103444Z10 - V105


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