- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
133. Eintrag von am 19.08.2007 - Anzahl gelesen : 80
Hektik und rasche Abfertigung
0Gleich vorweg: nach mehr als 10 Jahren Arthroseschmerz im Sprunggelenk und verschiedentlichen konsultierten Orthopäden habe ich zu diesen Fachärzten eine sehr reservierte Einstellung. Ich hatte wiederholt das Gefühl, nur als 'Fall' anwesend zu sein, der nur auf die beiden verschlissenen Gelenkflächen reduziert ist. Das ganze Drumherum, die Schmerzsymptomatik, meine eigene Einstellung zu Schmerzen, meine beruflichen Sorgen - all dies war, so mein Gefühl, immer nur Nebensache. Auch die Vorstellung in der HD war sehr deprimierend: ewig lange Wartezeit trotz Termin und dann ging eine ganz junge Assistenzärztin über das Gelenk hinweg. Sie selbst hatte keine Meinung, durfte sich nur mit dem für mich im Verborgenen gebliebenen Ober- oder Chefarzt besprechen. Als Nachrichtenübermittlerin trat sie mir wieder gegenüber; keine Frage meinerseits konnte oder durfte sie mir beantworten. Immer nur stereotyp: das müssen wir versteifen, machen Sie am besten gleich einen Termin aus. Wartezeit ca. 3 Monate. Dies wollte und will ich nicht, bin deshalb auf eigenes Betreiben nach zu einem Fussspezialisten gefahren. Und siehe da - künstliches OSG ginge wohl doch. Allerdings erst, wenn die Schmerzen nicht mehr aushaltbar sind. Meine vielen Fragen wurden geduldig beantwortet - die weite Fahrt hatte sich für mich gelohnt.
Dies war vor zwei Jahren. Komisch: nach dieser Information ging es mir auch von den Schmerzen her lange Zeit sehr gut. Nunmehr sind sie wieder stärker, ich muss und werde sehen, wie ich weiter verfahre.
Zu den Orthopäden hier in der Gegend, auch wenn sie, wie einer von ihnen, Vorsitzende irgendwelcher Ärzteverbände sind, habe ich kein Vertrauen.
2. Antwort
von am 21.08.2007
A., Dein Bericht zeigt, dass es sich 'lohnt', mehrere Ärzte oder KH aufzusuchen, bis man dann endlich den Arzt gefunden hat, dem zu 100% vertrauen kann. Denn das ist m.E. sehr wichtig. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich besser mit meiner Arthrose umgehen konnte, wenn ich das Gefühl hatte, dass sich ein Arzt Zeit für mich und meine Fragen nimmt. Gerade bei chronischen Schmerzen spielt die Psyche m.E. keine unwesentliche Rolle - und das sollten sich mehr Ärzte vor Augen führen, anstatt Patienten wie 'durch laufende Posten' zu behandeln.
Ich wünsche Dir eine schmerzarme Zeit und für eine evtl. OP viel Erfolg und alles Gute. C.
1. Antwort
von am 20.08.2007
A.! Da hast du in den letzten Jahren viele schlechte Erfahrungen gemacht. Auch ich habe meine Erfahrungen gemacht in den 30 Jahren, die ich mit Arthrose zu tun habe. Aber es waren auch gute Erfahrungen dabei und die haben mich dann immer wieder positiv gestimmt. Es gab und gibt immernoch Ärzte, die bemüht sind zu helfen. Auch bei mir hat es lange gedauert, bis ich die richtige Klinik für meine Hüft-OP hatte, aber die Suche hat sich gelohnt. Diese Tatsache habe ich grösstenteils diesem Forum zu verdanken. Dir drücke ich die Daumen, dass deine Schmerzen erträglich bleiben und dass du, wenn nötig, in fachkundige Hilfe findest.