Fortgeschrittene OSG-Arthrose - kommt nur eine Versteifung in Frage?



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  308. Eintrag von am 18.11.2006 - Anzahl gelesen : 247  
  Fortgeschrittene OSG-Arthrose - kommt nur eine Versteifung in Frage?  
  0 ich habe fortgeschrittene Arthrose im linken Sprunkgelenk, ein Knochenmarksödem und Zysten am Gelenksknochen. Eine Spiegelung mit Durchspülen kommt nicht mehr in Frage, da nach Auskunft meines Orthopäden bei mir zwecklos. Sowohl er, als der auch der Arzt, der mich vorher in dieser Praxis behandelt hat, als auch der Arzt, wo ich das CT habe machen lassen, sind der Meinung, es käme nur eine Versteifungs-OP in Frage. Ich möchte aber dieses nur als Letzes in Betracht ziehen, möchte auf jeden Fall ein künstliches Gelenk einsetzen lassen. Mein Orthopäde meinte, das ginge aufgrund meines 'jugendlichen' Alters (42 Jahre) nicht, das würde nicht halten! Wie gehe ich jetzt weiter vor, das kann´s doch nicht gewesen sein. Weiss jemand vielleicht eine Klinik, an die ich mich wenden kann? Bin für jeden Ratschlag dankbar.

Lieben
A.
 
  10. Antwort von am 12.02.2007  
  A.,
mein Sportunfall war 1979, auch ich hatte eigentlich keine wirklich beschwerdefreie Zeit. Bei mir heisst es seit 1985 Arthrose und die Orthopädin hat mir damals gleich gesagt, dass es nicht besser werden kann. Ich kann nur die Verschlechterung abbremsen indem ich das Gelenk so wenig wie möglich belaste. Seidem trage ich Schuhe mit Abrollhilfe. Die haben lange Zeit gut getan. Trotz Schonung (kein Rennen, kein Tragen) wurde die Arthrose allmählich schlechter, die Schmerzen kamen schneller, die Gehstrecke wurde kürzer, ich habe häufiger Schmerztabletten genommen. Das künstliche Sprunggelenk war lange Zeit nicht gut genug um für mich als Möglichkeit der Behandlung infrage zu kommen und ich habe mich nicht damit befasst.
Seit 4 Jahren trage ich massgefertigte Arthrodesestiefel wie sie in der Antwort Nr.9 beschrieben werden. Das hilft mir etwas. Und doch werden meine Beschwerden immer mehr und die Fähigkeiten immer weniger. Knorpel ist im Gelenk nicht mehr vorhanden, Knochen schrammt auf Knochen bei jedem Schritt.
Seit einem Jahr habe ich mich intensiver mit dem künstlichen Sprunggelenk beschäftigt. Ich habe meinen Fuss in Bad und in gezeigt, zuerst mit der Frage, ob meine Knochen überhaupt für ein künstliches Sprunggelenk geeignet sind. Die Antwort, die ich in diesen Kliniken erhalten habe ist kompetent, beide haben reichlich Erfahrung mit der OP und unserem Leiden. Beide habe mit zur OP, zur Sprunggelenksendoprothese, geraten und nun habe ich einen Termin für April in vereinbart. Ich bin zuversichtlich und hoffe auf weniger Schmerzen und bessere Beweglichkeit, längere Gehstrecke.
Ich wünsche Dir gutes Gelingen für Deinen Entscheidungsweg.
K.
 
  9. Antwort von am 12.02.2007  
  Hey A.,
will dir doch jetzt mal unbedingt meine Erfahrungen schildern. Ich bin weiblich, 40 Jahre alt, habe aufgrund eines Sportunfalles Arthrose IV.Grades im li OSG und diverse OPs in unterschiedlichen Kliniken hinter mir. Nachdem mich die Chirurgen 'aufgegeben haben' und nur noch Einsteifung oder eine EndoProthese empfohlen wurde, machte ich mich auf die Suche nach Alternativen. Hier mein Ergebnis: 1. ich trage orthopädische Massschuhe (die sehen gar nicht mal so schlecht aus. 1200,- € allerdings). Mit diesen Schuhen kann ich prima auch auf unebenen Wegen gehen, da sie li eine versteifte Platte o.s.ä. drin haben. 2. ich habe 1x wöchentlich eine Feldenkrais-Einzelsitzung. Die Feldenkraisarbeit hat es mir ermöglicht, dass ich wieder ohne Hinken (auch ohne orthopäd. Schuhe) gehen kann. Mein ganzer Körper wird ins Gehen integriert und hilft mit, die fehlende Beweglichkeit im OSG zu kompensieren. Eine fantastische, völlig schmerzfreie Methode. Kann ich nur jedem Arthrosegeplagtem empfehlen. 3. ich bin bei einem Anästhesisten in Behandlung und werde von ihm auf Schmerzmittel eingestellt. Mit den Nebenwirkungen kämpfe ich so 3-5 Tage und dann geht es ganz gut. Schmerzen habe ich inzwischen fast keine mehr. Allerdings muss ich die Medikamente (Opiate) auf Dauer nehmen. Zudem erhalte ich in möglichst kurzen Abständen (weniger als 1xpro Woche schaffe ich nicht, weil ich so weit fahren muss) eine Regional-Anästhesie. Dazu wird mir mein Bein am Knie abgebunden und hochdosierte Medikamente intravenös injiziert. Nach 30min wird die Bandage gelöst. Dies soll bewirken, dass die vermehrte Bildung von Rezeptoren im betroffenen Gelenk wieder zurückgefahren werden. Eine sehr einleuchtende Technik.
Das alles mit dem Erfolg: siehe da das letzte MRT hat gezeigt, dass meine Entzündungen WEG sind, Zysten in der Tibia haben sich zurückgebildet und die Knochenmarksödeme sind verschwunden. Ist das nicht ein Versuch für euch wert? Klar ist jeder Fall anders. Jedoch: gebt die Suche nicht auf. Ich bin eine leidenschaftliche Sportlerin und will auf alle Fälle irgendwann noch einmal ein klein wenig Sport treiben. (Meine Orthopäden haben mir schon vor 9 Jahren Sport verboten, woran ich mich erst seit 2 Jahren halte, weil es wirklich nicht mehr ging. Aber ich will wieder!)
Alles Gute allen Schmerzgeplagten
J.


Und als nächstes werde ich wieder intensiv meine Nahrungsergänzungen zu mir nehmen, um die Arthrose anzugehen.
 
  8. Antwort von am 18.01.2007  
  H.!
ich habe zwar nur gewisse Erfahrung mit Hüft- und Kniegelenken, aber - auch wenn die er Dir nicht weiterhelfen - ich würde noch eine dritte Meinung hören wollen. Versteift ist versteift, und ich kann gut verstehen, dass man in Deinem Alter nicht mit orthopäd. Schuhen auf Dauer leben mag.
Nur Mut!
I.
 
  7. Antwort von am 18.01.2007  
  A.,
ich habe dasselbe Problem. Linkes OSG-Arthrose. Im Oktober war die 4.Operation. Der Arzt der mich operiert hat, konnte nur eine Versteifung empfehlen weil der Knorpel ganz kaputt ist. Er hat gemeint dass ich zu jung bin für ein Kunstgelenk - wird immer locker und muss mehrmals operieren. Er meinte nach eine Versteifung bin ich schmerzfrei und habe keine Sorge mehr. Das war in der Orthopädischen . Die sind nicht schlecht. Kunstgelenk ist Tagesprogram.Ich will jedoch ein 2. Meinung hören. Im April habe ich einen Termin in der . Dort werden Kunstgelenke geprüft und entwickelt. Vieleicht weiss man dort mehr. Etwas macht mir aber Kopfschmerzen. 1)Wenn das Kunstgelenk nicht funktioniert und wird das Sprunggelenk nachträglich versteift. Es kann sein dass das Bein 3-4 cm kürzer wird. Dann kann ich lebenslang diese hässlichen Schuhe tragen. 2) Ich will kein Versuchskanninchen sein. Wenn man lange sucht findet mann jemanden der die TEP einbaut - nur mal zu versuchen und Erfahrungen sammeln. Also ich finde die Entscheidung ist nicht leicht. Wäre schön wenn du berichtest was mit dir passiert.
Fecó
 
  6. Antwort von am 22.11.2006  
  Ihr Lieben, vielen Dank für Eure Tips, jetzt fühle ich mich wenigstens nicht mehr ganz so machtlos. Werde mich auf jeden Fall an eine Spezialklinik wenden und mich erstmal nicht mit der Versteifung abfinden. F., wäre schön, wenn Du mal schreiben würdest, wie es Dir jetzt so ergeht.

an alle, vielleicht trifft man sich ja mal im Chat, aber irgendwie trau ich mich nicht so recht!

A.
 
  5. Antwort von am 22.11.2006  
  A. und B., bin jetzt 45 und habe im Sept. meine OSG-TEP bekommen. Hat also nichts mit dem Alter zu tun. Viele Ärzte sind noch der Meinung, das eine Versteifung besser ist als ein TEP. Habe ich auf der Reha ebenso erfahren. Da hat man sich über meine TEP- OP gewundert, anstatt zu versteifen.Ziemlich Junge Ärzte. Meiner Meinung ist da zuviel Unwissenheit und mangelnde Fortbildung schuld.

Ich wurde in im Martha Maria von Dr. Liebl operiert. F.
 
  4. Antwort von am 22.11.2006  
  A., ich habe zwar keine eigenen Erfahrungen mit Sprunggelenksarthrose (habe 2 Hüft-TEPs), kann Dir aber meinen Operteur als Spezialisten für Fusschirurgie empfehlen. Als ich dort in Behandlung war, kamen viele Patienten mit 'Fussproblemen' bis zu 300 km angereist, weil der Arzt wohl einen sehr guten Ruf im Bereich der Fusschirurgie/orthopädie hat und auch Sprunggelenks-Prothesen einsetzt. Es handelt sich um das -KH in -, Chrefarzt Dr. . Das ist zwar nicht bei Dir in der Nähe, aber vielleicht hilft Dir dieser Tipp doch. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst und vor allem einen Arzt findest, dem Du 100%ig vertrauen kannst. , E.  
  3. Antwort von am 21.11.2006  
  A.,
ich verstehe gut, dass du dich mit der Situation nicht so einfach abfinden willst.
Du solltest zuvor wirklich dein Sprunggelenk in einer Klinik untersuchen lassen, die mit dem Einsetzen von Sprunggelenkprothesen Erfahrung hat. Hier im Forum findest du unter 'Erfahrungsaustausch' 'Sprunggelenkprothesen' viele Hinweise auf Kliniken. Klick dich einfach mal ein wenig durch.
Ich habe meine Prothese in der Viktoria Klinik in Bad einsetzen lassen und kann dir diese Klinik auch empfehlen.
Sicherlich kann man noch nichts genaues zu der Lebensdauer dieser Prothesen sagen . Langfristige Ergebnisse stehen noch aus, sodass du in deinem Alter damit rechnen muss, dass irgendwann ein Prothesenwechsel oder doch noch eine Versteifung anstehen wird.
Aber wie schon gesagt, du solltest wirklich genau abchecken lassen, was möglich ist und was nicht.
Ich wünsche dir dabei viel Erfolg.


 
  2. Antwort von am 21.11.2006  
  B.,
vielen Dank für Deine Antwort. Dieses 'nicht halten' bezieht sich einerseits auf die Lebensdauer, andererseits - nach Meinung meines Orthopäden - würde dieses Kunstgelenk sich nicht richtig 'verankern' lassen, so dass es evtl. wackeln könnte. Dieses wäre alles bei einem Knie oder einer Hüfte einfacher, sagt er! Ich kann das nicht beurteilen und würde gern die Meinung eines Fachmannes, der auf das Einsetzen von künstlichen Sprunggelenken spezialisiert ist, einholen. Würde dieser mir dasselbe sagen, würde ich sagen, die Versteifungs-OP muss sein und würde auch keinen Gedanken mehr an ein Kunstgelenkt verschwenden, aber man lässt ja nichts unversucht. , A.
 
  1. Antwort von am 21.11.2006  
  A.,
wenn 3 Ärzte unabhängig voneinander meinen, dass für Dich eine Sprunggelenksversteifung das Beste wäre, könnte es schon der richtige Ratschlag sein. Nur mich würde mal interessieren, warum in Deinem Alter ein künstliches Gelenk nicht halten soll, oder geht es nur um die Lebensdauer? Ich kann verstehen, dass Du da noch Bedenken hast. Vielleicht ist hier im Forum ja doch noch jemand, der Dir aus eigener Erfahrung etwas dazu schreiben kann oder auch eine Klinik empfehlen kann. Es ist immer schwer als Laie die richtige Entscheidung zu treffen und man wählt natürlich auch gern den Weg, der einem die bestmögliche Beweglichkeit bietet, nur wichtig ist auch ein schmerzfreies Dasein. Das solltest Du bedenken.
an Dich von B.
 




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Stand : 17.02.2007 11:53:15
MaschinenArthrose : X308Y20070217115315Z308 - V133


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