Kniegelenksarthrose - ein Leben lang Schmerztabletten



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  1201. Eintrag von am 29.10.2006 - Anzahl gelesen : 189  
  Kniegelenksarthrose - ein Leben lang Schmerztabletten  
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ich bin 34 und seit einigen Wochen tut mir mein linkes Knie weh. Nicht beim Laufen, aber beim Treppe steigen, Knieseitwärtsbewegungen und vor allem auch nachts (Seitenschläfer). Der Arzt hat mich geröntgt und Bewegungstests gemacht und dann eine beginnende Kniearthrose auf der Kniescheibenrückseite diagnostiziert. Dann verschrieb er mir Kniebandagen (lt. Röntgenbild habe ich auch rechts was, tut aber nicht weh) und gab mir eine Cortisonspritze. Die hat allerdings nichts gebracht. Von daher weiss ich auch echt nicht, ob ich mir da weitere geben lassen soll. Irgendwie kann ich das auch gar nicht glauben. Mein Knie tut seitlich weh und nicht in der Mitte. Kann das sein? Ich hatte noch 3 Tabletten, die ich mal für den Rücken bekommen habe. Das Knie war dadurch schmerzfrei. Der Schmerz kam aber wieder, als ich keine mehr hatte. Ich kann nicht ein Leben lang nehmen. Ich bin 34 und eigentlich wünschen mein Freund und ich uns ein Baby in den nächsten Jahren. Kann ich das jetzt vergessen? Ich habe auch Übergewicht. Sind hier Betroffene die schmerzfrei wurden durch Gewichtsverlust?
Ich bin dankbar für jeden Tipp.
von A.
 
  5. Antwort von am 11.11.2006  
  A.,
ich kann den anderen nur zustimmen. Ich selbst habe in beiden Knien Arthrose. Links sehr stark (gerade eine Umstellung hinter mir) und rechts merk ich kaum. Im August wurde eine Spiegelung gemacht, um festzustellen, ab eine TEP oder eine Umstellung gemacht werden kann/sollte. Dabei wurde der Innenmeniskus bearbeitet. Seit dem konnte ich wieder Schmerzfrei Treppen laufen. Leztets Jahr um wurde mir in das re. Knie Cortison gespritzt. Seit dem habe ich damit Ruhe (wohl Glück gehabt). Links hat es aber nicht so viel geholfen. In der Zeit zwischen der Spiegelung und der Umstellung bin ich sehr viel Rad gefahren. Und ich war doch sehr erstaunt, um wieviel besser es mit dem Knie wurde. Jetzt freu ich mich schon auf das Frühjahr, wo ich wieder fahren kann. Also Rad fahren ist für das Knie super, ebenso Wassergymnastik. Das Übergewicht verstärkt die Schmerzen stark. Auch ich bin übergewichtig (z.Zt. ca. 20 kg). Im letzten hablen Jahr habe ich schon 15 kg abgenommen und meine Knie waren sehr dankbar. Mir wurde gesagt, dass jedes Kilo weniger für das Knie 3-4 kg weniger sind. Nimm also 2 kg ab, und für dein Knie sind es 6-8 kg. Hört sich doch gut an. Ich glaube auch nicht, dass Du wegen der Arthrose auf Kinder verzichten solltest. Kinderaugen können einen vieles vergessen lassen.

F.
 
  4. Antwort von am 11.11.2006  
  A.,

Schmerztabletten auf Dauer sind auf jeden Fall keine Lösung. Zumindest halfen sie bei mir nicht. Bei mir ist die Arthrose auch hinter der Kniescheibe. Eine Bandage ist nicht schlecht, wenn Du Sport treibst, damit das Knie einen gewissen Halt hat und die Kniescheibe zentriert wird, d.h. dass sie in ihrem Gleitlager liegt. Gezielte KG, Muskelaufbau, denke ich wichtig, abnehmen auch. Von Spritzen ins Knie halte ich generell - weg. Entzündungsgefahr - nichts; ich hab' mir mal ins linke Knie eine geben lassen, sie wirkte genau 3 Tage, das war's dann. Ich schlafe übrigens auch auf der Seite, da habe ich keine Beschwerden. Aber wenn meine Tochter auf mir bzw. meinem (linken) Knie rum- und runterrutscht, dann schreie ich vor Schmerzen, damit sie kapiert, das darf sie nicht. Dann kommt die kalte Jahreszeit dazu, das mögen Arthrose-Knie auch nicht, ich überlege mir jetzt, ob ich mir vom Iron Man eine wärmende Bandage verschreiben lassen soll, denn die Schmerzen, wie ich sie zur Zeit (links) habe, habe ich erst, seitdem es wieder so kalt ist. Und dann beim Treppensteigen, Rad fahren, und beim Gehen, wenn ich in eine bestimmte Beugung komme, und dann leider auch rechts Schmerzen. Dann könntest Du es noch mit Akupunktur versuchen. Das hilft mir persönlich sehr gut. Wenn Du sie von einem Arzt vornehmen lässt, der an einem speziellen Programm von der KK teilnimmt, übernimmt sie einen Teil der Kosten, die Kosten für den Heilpraktiker übernimmt sie leider nicht. Seit Ende 05 bin ich bei einer Heilpraktikerin in Behandlung, und da bleibe ich auch, sie hat echt was drauf, und ich vertraue ihr mehr als meinem Arzt, ausserdem nimmt sie sich zeit. Ach ja, ich hab' leider auch zu viel auf den Rippen, seit ca. 4 Wochen esse ich an den meisten Tagen nach 17,.00 Uhr nichts mehr, trinke bloss ungesüssten Tee, und ich merke die Wirkung, dass ich besser die Berge raufkomme beim Wandern, ich bin nicht mehr so ausser Atem, deswegen mache ich weiter.

Was Deinen Kinderwunsch anbelangt, ist die Arthrose kein Grund und kein Hindernis. Als unser Sohn bekam, hatte ich sie schon 7 Jahre, 2 OPs, an jedem Knie eine, und zu der Zeit waren sie kusch, selbst nach 10 Jahren Arthrose hatte ich kein Problem mit einem 2. Kind, und selbst jetzt, wo ich wirklich eingeschränkt bin (nach - seit 30.12.03 bis Sept. 05 - immerhin 6 OPs am rechten Knie) hätte ich kein Problem damit, noch ein 3. Kind zu bekommen. Meine Kinder haben peu à peu mitgekriegt, wie es mit meinem Fahrgestell bergab ging und dass manches nicht mehr so geht wie früher. Aber was ich noch machen kann, das mache ich auch begeistert mit. Wie z.B. heute abend Martinszug und hinterher schnörzen gehen (als Begleitung), oder im Schwimmbad mit auf die Rutsche gehen, wenn sie Inliner fahren , dann sitze ich halt auf dem Drahtesel, und unser Familiensport ist eh Wandern. Man muss halt das machen, was man am besten/noch kann, dann kommen die Kinder damit klar. Manchmal nutzen sie meine Behinderung allerdings schamlos aus.

Ich wünsch' dir / Euch was - und Dir A., schnellstens ein Baby :-)

, von E.

P.S.: Wenn Du ein Kind hast, tritt die Arthrose übrigens in den Hintergrund, da guckst Du, dass es läuft - und Du wirst sehen, es funktioniert. :-)
 
  3. Antwort von am 30.10.2006  
  A.,

hat Dein Arzt Dir irgenwas über die Ursache Deiner Arthrose gesagt? Bei der Retropatellararthrose ist ja z.B. häufig eine Fehlstellung der Kniescheibe der Auslöser. Medikamentös würde ich auch lieber auf zurückgreifen -Cortison soll sogar den Knorpel angreifen (sagt mein Arzt) - ausserdem halte ich Spritzen ins Gelenk generell für ungut.

Alles Gute,
D.
 
  2. Antwort von am 29.10.2006  
  A.,
ich kann B. nur zustimmen was das Cortison und betrifft. Was deinen Beschwerden sicherlich helfen könnte wäre eine Gewichtsreduktion und ein gezielter Muskelaufbau der Beimuskulatur. Ausserdem bin ich der Meinung solltest du einen Kniespezialisten aufsuchen, der genau diagnostizieren kann wo im Kniegelenk die Arthrose aktiv ist und wie gross die Schädigung ist. Am besten wäre dazu ein MRT. Ich selber bin 37 Jahre alt und habe auch etwa Übergewicht. Mir hat das Abnehmen schon geholfen, aber auch der gezielte Muskelaufbau. Was deinen Kinderwunsch betrifft, was spricht dagegen? Nur weil du Arthrose hast kannst du doch trotzdem Kinder bekommen. Ich selber habe 2 Kinder mittlerweile 9 + 11 Jahre alt. Ich wusste auch vor der ersten Schwangerschaft das ich Arthrose habe, aber das hat mich nicht von meinem Kinderwunsch abgebracht.

C.
 
  1. Antwort von am 29.10.2006  
  A.,
zu viele Cortisonspritzen schaden eher als sie nutzen. Klar kannst Du nicht ein Leben lang nehmen, aber am Anfang und im akuten Stadium helfen sie sehr gut. Du kannst es auch mit Quarkwickel, Teufelskralle Tabletten oder mit Pferdesalbe versuchen. Übergewicht ist bei Arthrose sicher nicht gut, aber das weisst Du selber. Ich habe Arthrose viele Jahre lang, habe immer Normalgewicht gehabt, allerdings in den letzten 5 Jahren runde 15 Kilo zugenommen. Die habe ich nun wieder runter und ich muss sagen, ich fühle micht besser und auch den Gelenken tut es gut, weniger zu schleppern. Mein Knie tat auch eigentlich immer an der Seite weh, ich hatte aber zu der Arthrose noch einen Meniskusriss. von dem keiner was gemerkt hat. Und was das Baby betrifft, was spricht dagegen? :-)

B.
 




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Stand : 16.11.2006 19:22:45
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