- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1298. Eintrag von am 19.03.2007 - Anzahl gelesen : 84
Retropatellarprothese - Erfahrungswerte
0,
nach einer Arthroskopie wurde mir von einem Orthopäden eine Retropatellarprothese nahe gelegt. Diagnostiziert wurde ein Knorpelschaden 4ten Grades am Oberschenkel und ein Knorpelschaden 2ten bis 3ten Grades an der Kniescheibe.
Da ich gehörigen Respekt vor solch einem Eingriff habe, wäre es toll wenn Leidensgenoss(inn)en ihre Erfahrungen schildern könnten, so dass ich mir einen Überblick verschaffe, worauf ich mich da einlasse. Insbesondere interessiert mich wie stark das Knie wieder belastbar sein wird und welche Sportarten nach dem Eingriff wieder möglich sind.
A.
4. Antwort
von am 24.03.2007
,
erst einmal vielen Dank für Eure Antworten. Mit der Retropatellararthrose lebe ich jetzt schon etwas länger und habe im Laufe der Jahre meine Aktivitäten mit dem immer stärker aufkommenden Schmerz runtergefahren. Zuletzt habe ich ein wenig Fitnesstraining (ohne Bein-Training) und ein wenig Herz-Kreislauf-Training auf einem Ergometer gemacht. Nach der letzten Arthroskopie hat mir der behandelnde Orthopäde ein Implantat, eine Retropatelarprothese aufgrund der grossen Schädigung (siehe erstes Posting) empfohlen. Dabei wird der geschädigte Knorpel auf der Oberschenkelseite durch ein Metallimplantat und der Knorpel auf der Rückseite der Kniescheibe durch einen Kunststoff ersetzt.
Meine Frage nach den Erfahrungswerten zielte auf die Belastbarkeit des Kniegelenks nach solch einem Eingriff ab. Ich war bis jetzt mein Leben lang sportlich sehr aktiv. Von diversen Ballsportarten über Wintersport bis hin zum Jogging und selbst dem Hochgebirgstrekking habe ich alles praktiziert. Wenn ich zukünftig mit dem o.a Implantat sportlich Rad fahren, das Ergo-Training auch auf andere Geräte ausweiten, ein wenig Wintersport und zu guter letzt einmal im Jahr eine kleine Hüttenwanderung machen könnte, dann wäre für mich das Ziel mit dem geplanten Eingriff erreicht.
Falls schon jemand Erfahrungen mit diesem Implantat gemacht hat, würde er mir wirklich weiter helfen, wenn er/sie diese hier posten würde.
Vielen Dank und A.
3. Antwort
von am 23.03.2007
A., wenn ich Dich richtig verstanden habe geht es Dir auch bei Deiner Anfrage um die Arthroskopie und wie du Dich danach verhalten sollst, was Sport etc. betrifft. Eine Arthroskopie glättet ja aufgerauhen Knorpel oder eingerissene Menisci. Der Erfolg hält immer nur eine gewisse Zeit vor, bei mir waren es immer so 4 Jahre. Danach steht man häufig vor dem gleichen Problem. Aber immerhin ist es jeweils ein Aufschub. Später müssen meist andere Lösungen gefunden werden die Dir auf Dauer helfen. B. hat Dir schon gute Tipps gegeben. Grundsätzlich gilt bei Kniearthrose einschliesslich der Retropatellarthrose: ausreichende aber nicht überlastende Bewegungen, nichts was mit Druck auf die Kniescheiben einhergeht zum Beispiel möglichst beim Rad fahren keine Berge hochfahren. Selbst bei kleinen Gängen besteht noch ein Druck. Ansonsten allgemein möglichst in kleinen Gängen fahren. Beim Schwimmen am besten, wenn man es beherrscht, Rückenkraulen. Da wird durch das Ausschlagen der Beine der Geenkspalt am Knie geweitet. Das Grätschen beim normalen Schwimmen verträgt nicht jeder bei Knieproblemen. Sehr gut ist das Aquajogging. Dabei werden die Gelenke gar nicht belastet, aber trotzdem schön durchbewegt. Ich persönlich vertrage das Nordic Walken leider nur wenn ich kleiner Schritte mache und die Stöcke nicht ganz so weit nach hinten führe. Das wurde mir auch von meinem Orthopäden so geraten. Ich habe auch gemerkt, dass wenn ich schneller gehe, der Anpressdruck (trotz der 'gelenkfreundlichen' Reklame) grösser ist und die Knie mit Schmerzen reagiert haben. Komischerweise vertrage ich das Skaten sehr gut aber hinfallen sollte man mit kranken Knien natürlich möglichst vermeiden. Alle Sportarten die mit aprupten Drehbewegungen einher gehen möglichst weglassen. Alles Gute für Dich und von D.
2. Antwort
von am 22.03.2007
Hi A., mir ist noch was eingefallen: Ein Knie mit Retropatellararthrose sollte nicht zu stark angewinkelt werden wegen dem Anpressdruck und den daraus resultierenden Schmerzen. Auch beim Knien auf dem Boden muss man aufpassen, viel Knien sollte man sowieso vermeiden (Druck auf die Kniescheibe = Schmerzen) oder sich auf etwas Weiches knien. Ansonsten muss man sich überlegen ob man dieselbe Arbeit nicht im Sitzen/Bücken erledigen kann. Wenn Du Probleme beim Rad fahren hast wäre zu überlegen ob Dir nicht ein Rad mit tiefem Einstieg (sog. City-Rad) gute Dienste leistet. Alles Gute wünscht Dir nochmal, B.
1. Antwort
von am 22.03.2007
A.,
für die Retropatellararthrose gilt, was den Sport anbelangt dasselbe was für die sonstigen Kniearthrosen gilt. Der einzige Nachteil bei der Retropatellararthrose ist, dass man eigentlich nicht wirklich etwas machen kann, also Du wirst immer Probleme haben. Die neuen Behandlungsmethoden wie ACT kommen hierbei leider nicht in Frage.
Sport: Wandern, Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren, und das am besten regelmässig; 30 min Radfahren / Tag hilft Dir ganz gut; Treppensteigen sollte man nach Möglichkeit vermeiden und stattdessen lieber mal Aufzug fahren. Ballspiele, Joggen, Springen, Hüpfen sind für Kniearthrose tabu. Ich selber habe auch eine Arthrose hinter der Kniescheibe, die o.g. Sportarten mache ich selbst (ausser Schwimmen, das bloss im Sommer und am liebsten im Freibad) und damit bin ich bisher ganz gut gefahren. Gegen Schmerzen hilft übrigens auch Akupunktur in Verbindung mit TCM, zwischendurch habe ich eine -Kur gemacht und über einen längeren Zeitraum Enzyme genommen. Aber da solltest Du vielleicht einen Heilpraktiker dazu befragen. Ansonsten lebe ich zur Zeit ganz gut mit meiner Arthrose.
- und alles Gute für Dein Leben mit der Arthrose wünscht Dir B.