Arthroskopie an beiden Kniegelenken gleichzeitig



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  1377. Eintrag von am 09.07.2007 - Anzahl gelesen : 108  
  Arthroskopie an beiden Kniegelenken gleichzeitig  
  0Ich habe an beiden Kniegelenken erheblichen Knorpelschaden, li 4. Grades, re nicht ganz so schlimm, dafür Meniskusschaden. Nun sind Spritzen mit Hyaluronsäure vorgeschlagen worden, aber dass diese wirken, meinte der Arzt ich sollte erst einiges athroskopisch richten lassen. Nun bin ich am überlegen, ob ich beide Knie gleichzeitig machen lasse, wäre seitens des Arztes möglich, oder erst eines und dann das andere. Von der Zeit her werde ich wahrsheinlich nichts einsparen denke ich, aber es wäre nur einmal Narkose und natürlich nur einmal Schmerzen, die ich sowieso im Moment ständig habe. Ohne Opiat komm ich leider nicht mehr aus und die Wirkung lässt leider nach, deswegen müsste ich unbedingt was machen. Ich bin 39 Jahre und habe schon viele OPs hinter mir und wollte eigentlich nichts mehr machen lassen, aber wahrscheinlich komm ich nicht drum herum. Der Arzt meinte auch dass ich am linken Knie mit Sicherheit mal ein künstl. Kniegelenk brauch, aber das wird man so lange es irgendwie geht hinauszögern, wegen des Alters.

A.
 
  4. Antwort von am 15.07.2007  
  A., tu deinen Gelenken einen Gefallen und mach einen Schritt nach dem nächsten. Ein Knie braucht etwa 7 Jahre um sich komplett von dem Trauma Arthroskopie zu erholen. Also überleg es dir gut. Hast du nicht schon genug Probleme? Gib dem einen Knie die Chance sich vernünftig von der OP zu erholen und AUSZUHEILEN bevor du das andere machen lässt. Während der Mobilisierung wirst du immer wieder das Gelenk entlasten wollen - wie willst du das machen wenn beide Beine operiert sind? Bitte, überlege gut was du tust und frage doch einmal was die Ärzte an deiner Stelle machen würden? Vollnarkose kann man auch durch eine PDA ersetzen.  
  3. Antwort von am 10.07.2007  
  Hey A.

Meine Knie sehen ähnlich aus wie Deine - und ich hatte Ende März 2007 gleichzeitig in beiden Knien eine Arthroskopie. Ich stand vor den gleichen Fragen wie Du. Ausschlaggebend für die Entscheidung beide Knie gleichzeitig machen zu lassen war für mich dann die Überlegung, mir eine Narkose zu sparen (ich bin etwas schwerer als andere Leute :-) ). Als ich im OP war meinte einer der Docs zu mir, ob ich denn wahnsinnig sei, beide Knie auf einmal machen zu lassen...

Während des Eingriffs entschied sich der Chirurg dann dazu, im rechten Knie eine Abrasion durchzuführen - das hiess, rechts für vier Wochen nur mit 20KG teilbelasten.

Obwohl die ersten Tage nach dem Eingriff recht haarig waren würde ich mich (unter ähnlichen Rahmenbedingungen) wieder für einen gleichzeitigen Eingriff entscheiden.
Ich war die ersten zwei Wochen absolut auf Hilfe angewiesen, weil ich halt auch mit dem linken ('besseren') Knie aufpassen musste und bei weitem nicht so gut durch die Gegend springen konnte, wie ich das erwartet hatte.
Aber etwas mehr als fünf Wochen nach dem Eingriff konnte ich wieder ohne Stützen gehen - wenn auch langsam und vorsichtig - und acht Wochen nach dem Eingriff war ich mit meinen Pfadfindern auf einem Zeltlager.

Zu den Rahmenbedingungen, die einfach bedacht sein wollen, zählt für mich

- die Anzahl der Treppenstufen, die Dich von der Strasse trennt (denn zumindest für die KG wirst Du aus dem Haus müssen und mit zwei frisch arthroskopierten Knien ist Treppensteigen ein wirkliches Abenteuer)

- die Grösse der Wohnung und eventuelle Rollstuhleignung

- die postoperative Versorgung zu Hause (ich hätte mich die ersten zwei Wochen zu Hause nicht alleine versorgen können)

und alles Gute - und lass mal hören, wie Du Dich entschieden hast -

Tobi.
 
  2. Antwort von am 10.07.2007  
  A.,

auch ich hatte einen Meniskusschaden und habe einen Knorpelschaden III. Grades. Ich würde Dir aber empfehlen, wirklich erst einmal ein Knie operieren lassen. Nach der OP (so war ist es bei mir) wirst Du ca. 6 Wochen nur 10 kg auftreten dürfen. In dieser Zeit musst Du Deine Muskeln wieder aufbauen, damit diese dann bei der Vollbelastung sofort die Funktion der Entlastung der Kniegelenke übernehmen können. Bei einer Knorpeltransplantation muss ja auch erst einmal der Knorpel 'wachsen' und festigen. Wenn Dein Knie dann wieder voll belastungsfähig ist, dann würde ich das andere Knie machen lassen. Es dauert dann zwar ziemlich lange. Aber die Vorstellung, überhaupt nicht laufen zu können! Tu Dir das nicht an. Das mit der Narkose ist immer eine Diskussion wert. Ich persönlich habe mich in letzter Zeit immer für eine 'örtliche Betäubung' entschieden. Diese belastet den Körper nicht. Wenn Du bei der OP nicht munter bleiben willst, dann kannst Du dir ja ein leichtes Schlafmittel verabreichen lassen. Habe ja innerhalb von einem 1/4 Jahr zwei Arthroskopien auf so eine Art machen lassen. Eine Vollnarkose kommt für mich nicht mehr in Frage - es sei denn, sie ist medizinisch notwendig.
Diese Spritzen (5 Stck, je 1 pro Woche) werde ich mir auch geben lassen. Schade nur, dass diese die Krankenkasse nicht bezahlt. Aber es ist mir auch egal. Auch ich möchte ohne Schmerzen laufen können. Mein Vater hat damit gute Erfahrungen gemacht. Mein Arzt empfielt mir, diese Spritzen ein viertel Jahr nach der Arthroskopie setzen zu lassen.

Das sind meine Erfahrungen. Vielleicht helfen sie Dir bei Deiner Entscheidung. Leicht zu fällen ist sie sicherlich nicht. Ich drücke Dir die Daumen!

C.

 
  1. Antwort von am 10.07.2007  
  A.!
Ich habe auch in beiden Kniegelenken eine Arthrose Grad IV, bereits 3 Arthroskopien und eine Umstellungsosteotomie hinter mir.
Ich persönlich würde nie beide Knie in einem Rutsch operieren lassen, weil man hinterher eine kleine Entlastungszeit an Stützen benötigt und es einfacher ist,wenn man noch ein Knie hat, das diese Zeit zumindestens vorübergehend abfangen kann. Auch ein so einfacher Eingriff wie eine Arthroskopie benötigt machmal eine längere Zeit bis das Knie beschwerdefrei ist. Unter Umständen bei einer Operation an beiden Knien könnte das auch ein vorübergehendes Sitzen im Rollstuhl bedeuten und da muss man schon vorher abschecken, ob das wohnungsmässig mit Schwierigkeiten verbunden ist.
Mein Orthopäde hat mir gesagt, dass die Hyaluronsäure bei einer Arthrose Grad IV nicht mehr viel Sinn macht. Und bei den selbst zu zahlenden Kosten ist das dann auch wirklich eine Überlegung wert.
Übrigens, der Erfolg meiner Arthrokopien hat immer so ungefähr 4 Jahre vorgehalten. Dann schleichen sich wieder so langsam Probleme mit den Knien ein,denn die eigentliche Krankheitsursache wird ja nur 'kosmetisch' versorgt.
an Dich und alles Gute -B.
 




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Stand : 15.07.2007 18:01:25
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