Hüftgelenksarthrose und Schwangerschaft - ist eine normale Geburt möglich?
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
727. Eintrag von am 03.04.2006 - Anzahl gelesen : 121
Hüftgelenksarthrose und Schwangerschaft - ist eine normale Geburt möglich?
0 ihr Leidensgenossen, ich wende mich an euch in der Hoffnung dass irgend jemand vielleicht Erfahrungen hat. Bei mir wurde im letzten Sommer (mit 25 Jahren) eine beidseitige fortgeschrittene Coxarthrose festgestellt mit Geröllcysten-Bildung, Fehlhaltung der Lendenwirbelsäule und Beckenschiefstand als Folge. Therapie gibt es für mich angeblich keine, Massagen und Fango und was auch immer um die OP hinauszuzögern, aber sonst nichts laut Arzt. Weil wir uns gerade in der Familienplanung befunden haben, habe ich nachgefragt wie das mit einer Schwangerschaft ist. Der Orthopäde meinte, es würde schmerzhafter werden und eine normale Geburt sei nicht möglich. Ca. eine Woche darauf bin ich schwanger geworden. Jetzt befinde ich mich im 9. Monat und mache mir schön langsam Gen zur Geburt. Der Orthopäde vom Vorjahr ist nicht auffindbar und sonst möchte sich niemand so richtig zu meiner Frage äussern. Ist eine normale Geburt möglich? Oder eine Sectio sicherer? Der neue Orthopäde meint evtl. schon eine normale Geburt, ich muss das bestimmen oder der Gynäkologe. Die Gynäkologen meinen, das kann nur der Orthopäde beurteilen. Hat irgendjemand von euch Erfahrungen für mich? Grund der Arthrose ist übrigens eine 'Protrusio acetabuli', meine Pfannen sind zu schmal und zu tief, was auch meine Bewegungsfreiheit einschränkt weil die Oberschenkelknochen zu weit ins Gelenk gehen. Ich bin schön langsam am Verzweifeln und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.
im Voraus und alles Gute für Euch,
6. Antwort
von am 08.04.2006
, ich habe eine ähnliche Vorgeschichte wie Du und habe 1997 eine Tochter per Kaiserschnitt bekommen. Der behandelnde Gynäkologe sagte damals, wir wollen uns mal nicht zu weit aus dem Fenster hängen, das Risiko möchte er nicht eingehen, dass unter der Geburt eine Komplkation eintritt, die keiner mehr steuern kann. Im nachhinein bin ich sehr froh, ich konnte die Geburt unter Päridualanästhesie miterleben und hatte nach der Geburt keine stärkeren Schmerzen als vorher. Ich wusste ja, dass ich eines Tages eine Prothese brauche, bin fast 17 Jahre mit starken Schmerzen herumgelaufen und so habe ich immer gedacht, irgendwie überstehst du diese späte Schwangerschaft( ich war 36 ) und so kam es, dass ich mich erst acht Jahre nach der Geburt meiner Tochter hab operieren lassen (Mayo-Kurzschaft). Wenn ich gewusst hätte, wie es nach der OP sein wird, glaube mir, dann hätte ich das wesentlich eher veranlasst ... Aber okay, zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Mayo-Kurzschaftprothese. Ich wünsche Dir für die Geburt Eures Kindes und für Dich alles nur erdenklich Gute . SaG.
5. Antwort
von am 06.04.2006
, ich hatte auch eine Protrusionsarthrose beidseits und drei normale Geburten hinter mir - im Alter von 36, 37 und 39 Jahren. Keinerlei Schwierigkeiten - eher sehr schnelle Geburten - mein Facharzt hat auch nie gesasgt dass es da Schwierigkeiten geben wird. Allerdings hatte ich eine normale Spreizfähigkeit.
4. Antwort
von am 06.04.2006
ich euch für eure Erfahrungsberichte und eure lieben Worte. Ich bin schon sehr gespannt wie es bei mir wird, nächste Woche soll die Entscheidung fallen. Monatelang nicht richtig laufen zu können mit einem kleinen Baby hört sich ja nicht so gut an. Sobald ich neue Erfahrungen habe, werde ich sie hier posten.
Nochmal , ich bin froh, dass ich das Forum hier gefunden habe.
LG,
3. Antwort
von am 04.04.2006
, ich gratuliere erstmal zur bevorstehenden Geburt. Ich habe eine angeborene Hüftdysplasie und 2000 meine Tochter entbunden auf normalem Wege. Ich konnte meine Beine auch nicht sehr doll spreizen, das war aber auch nicht notwendig. Ich habe der Hebamme gesagt, dass ich aufgrund der Dysplasie nicht sehr beweglich bin und sie nahm es zur Kenntnis. Wenn es Komplikationen geben sollte, ist immer ein Arzt zur Stelle der umgehend einen Kaiserschnitt durchführt. Nach der Entbindung hatte ich auch ziemliche Schmerzen in der Hüfte und konnte monatelang keine 200 m laufen. Seit 7 Wochen habe ich eine McMinn-Prothese und fühle mich sehr gut.
Ich wünsche Dir eine natürliche und erträgliche Entbindung und vor allem ein gesundes Baby. D.
2. Antwort
von am 04.04.2006
,
mir ging es ähnlich. Mein Hüftleiden ist angeboren und ich bin ausserdem kleinwüchsig (1,40m), habe aber trotzdem vor 19 bzw. 22 Jahren zwei normal grosse Kinder (2600 bzw. 2900 g) auf normalem Wege entbunden (beide sind gesund, normal gross und haben das Hüftleiden nicht geerbt). Ich war aber beide mal als Risikogeburt eingestuft und deshalb vorsichtshalber schon einige Tage vor dem errechneten Termin im Krankenhaus. Dort stand für alle Fälle auch ein Orthopäde bereit, es ging aber alles ohne Komplikationen. Die Ärzte sagten das Entscheidende war, dass die Kinder nicht allzu gross waren. Allerdings hatte ich nach dem zweiten Kind ungefähr zwei Monate massive Schmerzen in der Hüfte und konnte kaum laufen. Das hing wohl mit der Rückbildung des Beckens zusammen. Jetzt warte ich gerade auf meine zweite OP (Termin in drei Wochen, HTEP), die erste war vor einem Jahr, seitdem bin ich auf der Seite schmerzfrei. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass alles gut geht! C.
1. Antwort
von am 03.04.2006
Natscha,
ich verstehe dein Problem sehr gut. Auch ich leide unter einer Protrusions-Coxarthrose. Als ich allerdings vor ca 18 Jahren meine erste Schwangerschaft hatte wusste ich noch nichts davon. Ich hatte nur das Problem, dass ich meine Beine nicht richtig auseinander bekam und mir deshalb Gen um die Geburt machte. Aber ich kann dich beruhigen, man muss die Beine garnicht so weit auseinandermachen, wie man denkt, aber Du musst die Beine anstellen. Vielleicht kannst du ja auch auf einem Gynäkologenstuhl oder etras änlichem liegen, da kannst du die Beine in die Beinschalen legen. Du und dein Partner sollten bei einer normalen Geburt darauf achten, das dir die Hebamme/Schwester oder der Arzt die Beine nicht zu stark auseinanderbiegen (mit sanfter Gewalt). Wenn du eine normale Geburt machen möchtest, dann aber nur in einem Krankenhaus, es sollte immer ein Arzt in der Nähe sein und du musst jedem, der mit der Geburt zu tun hat, sagen, welches Problem du hast.
Sollten sich trotzdem Probleme wegen deiner Spreizfähigkeit oder wegen des Beckenschiefstand ergeben, merken die Ärzte das und können eingreifen. Es gibt ja auch noch andere Probleme, die häufig erst während der Geburt auftreten, wegen derer dann ein Kaiserschnitt durchgeführt wird (das muss aber bei dir nicht sein).
Ein persönlicher Tipp ist noch, geh nicht unter Wehen in die Badewanne. Bei vielen hilft es ja zur Entspannung, aber bei mir war es die Hölle und ich bin mit meiner Unbeweglichkeit und dem dicken Bauch kaum aus der Wanne gekommen.
Ich hoffe, ich habe dir etwas helfen können und wünsche Dir und Deinem Baby alles Gute und viel Glück. Petra