- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
783. Eintrag von am 08.11.2006 - Anzahl gelesen : 24
McMinn bei über 70-jährigen
0Kurz vor der Entscheidung zu einer Hüftgelenksprothese hätte ich gerne gewusst, ob eine McMinn-Prothese auch bei über 70-jährigen möglich ist bzw. was dafür oder dagegen spricht. Vielleicht weiss jemand besser darüber Bescheid. A.
1. Antwort
von am 09.11.2006
A., die McMinn Prothese wurde entwickelt, um sich bei relativ jungen Menschen die Option auf eine spätere klassische TEP offenzuhalten. Austauschen lässt sich so eine TEP ja nur ein bis zweimal, danach wirds, naja, sehr sehr problematisch. Wenn man also mit 35 die erste TEP bekommt, von einer Standzeit von 15 Jahren (statistischer Durchschnitt) ausgeht, dann wäre mit 65 der zweite Austausch fällig, und das bei dann sehr viel schlechterer Knochenqualität. Setzt man als erstes die Kappenprothese ein, wäre es dann erst der erste Austausch der klassischen TEP - vorausgesetzt die McMinn hält genauso lange wie 'normale' TEPs. Das weiss man aber noch nicht, da die Methode erst seit ca 9 Jahren angewandt wird. Es gibt also noch keine Langzeiterfahrungen. Bei über 70-jährigen wird wahrscheinlich kein Arzt eine Kappenprothese einsetzten, da die Voraussetzung eine gute Knochenqualität (Dichte, Festigkeit, keine Osteoporose!) ist und sich das Problem des Austauschs auch nicht stellt. Die körperliche Belastung bei einer McMinn OP ist auch nicht geringer als bei einer klassischen TEP. Daher gibt es in meinen Augen keinen Grund in solchen Fällen eine Kappenprothese einzusetzen. und alles Gute B.