Ich will noch keine OP



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  839. Eintrag von am 02.04.2007 - Anzahl gelesen : 181  
  Ich will noch keine OP  
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ich bin 41 Jahre alt und habe vor einem halben Jahr die Diagnose, Coxarthrose auf beiden Seite, erhalten. Seit der Diagnose verschlechtert sich mein Schmerzzustand schnell und ich muss inzwischen jeden Tag Tabletten nehmen. Ich stecke auch mittendrin in der Maschinerie der weiteren Diagnosen. Was mich aber sehr frustriert ist, dass egal mit wem ich spreche, ich bekomme immer zu hören: Lass dich operieren! Von allen Seiten das gleiche, mehr Lebensqualität, keine Schmerzen mehr usw. Selbst hier wird eine OP propagiert. Keiner versteht, dass ich dass noch nicht will. Ich empfinde mich wie ein typischer Fall einer Wegwerfgesellschafft. Geht nicht mehr - was neues her. Natürlich weiss ich, dass da nichts zu reparieren geht. Aber ich möchte gerne erst mal anderes ausprobiert haben, bevor ich diesen unwiederruflichen Eingriff machen lasse. Und genau hier liegt das Problem. Jeder sagt was anderes. Ich habe Angst irgendeine Empfehlung zu probieren, da ich fast unmittelbar genau die gegenteilige Info bekomme. Wo finde die Menschen und Infos, die niacht sofort einen OP empfehlen? Vielleicht lebe ich noch nicht lange genug mit den Schmerzen, dass ich mich so dagegen wehre, aber ich finde ein Versuch ist es wert, den eigenen Körper zu schützen.

Mit freundlichen n
 
  8. Antwort von am 09.04.2007  
  , ich kann dich so gut verstehen (46). Ich habe die Diagnose vor 14 Tagen bekommen und hatte die ersten Schmerzattacken vor 2 Monaten. Ich kann und will mich noch nicht damit abfinden, dass es keine andere Möglichkeit gibt als eine TEP. Ich weiger mich einfach das zu glauben und suche im Moment einen echten Facharzt, der sich das Ganze nochmals ansieht und vielleicht eine andere Idee dazu hat.

Wenn ich immer das tun würde, was mir Ärzte vorgeschlagen haben, hätte ich schon keine Mandeln mehr, keine Gebärmutter mehr, eine Knieprothese und wäre auf zumindest einem Auge erblindet. Solange die Schmerzen und damit Schmerzmittel nicht zum ständigen quälenden Begleiter werden, muss es einfach noch etwas anderes geben. Zumal noch keinerlei Therapie, abgesehen von Kortisonspritzen und tabletten versucht wurde.

B., genau das suche auch ich:
Zitat
Last-not-least gibt es auch Ärzte, die einen wirklich guten fachlichen Rat geben können - auch der kann hilfreich sein, und vor so mancher schlechter und überflüssiger Erfahrung schützen.
Zitatende

Hier wäre ich für eine gute Empfehlung sehr dankbar, denn ich will zumindest, bevor es eine TEP wird, sagen können, dass ich es versucht habe.

mit ganz lieben n
I. (Jutta)
 
  7. Antwort von am 08.04.2007  
  ,

Du sprichst mir aus der Seele! Ich habe 1983 eine Beckentrümmerfraktur aufgrund eines Unfalls gehabt. 1 Jahr später wurde schon eine beginnende Coxarthrose festgestellt. Ich habe mit dieser Diagnose bis ca. Sommer letzten Jahres recht gut leben könnne. Leider sind die Schmerzen dann doch immer schlimer geworden. Ich bin jetzt seit drei Monaten krankgeschrieben. Ich konnte anfangs fast gar nicht mehr laufen. Ich habe jetzt aber eine super Physiotherapeutin, welche mit mir Krankengymnastik, Massagen und craniosacral Therapie macht. Stehen , Sitzen, Laufen geht wieder viel besser. Also hat die alternative Therapie doch was gebracht und solange dies möglich ist, werde ich mich auch nicht operieren lassen. Ich habe lange an die Ausssage der Orthopäden geglaubt, dass man ja bei Arthrose sowieso nichts machen kann, ausser OP natürlich! Ich bin jetzt eines besseren belehrt worden und ärgere mich darüber nicht früher schon was getan zu haben. Ich hoffe Du hast einen guten Arzt und Physiotherapeuten. Ich wünsche dir Geduld und viel Erfolg, H.
 
  6. Antwort von am 05.04.2007  
  , bin auch erst 40 habe allerdings die Diagnose beidseitige Coxarthrose bereits seit 6 Jahren. Habe in dieser Zeit auch alle möglichen Mittel ohne Erfolg ausprobiert. Ich habe mich jedoch entschlossen mich operieren zu lassen sobald ich nicht mehr ohne Schmerztabletten auskomme. Sieht so aus als wäre es jetzt soweit. Trotz Sport und KG sind jetzt permanent Schmerzen und Bewegungseinschränkungen da. Ich habe selbst bei einigen Bekannten erlebt wie besch... es ausgehen kann wenn man zu lange mit der OP wartet. Aber ich kann mich natürlich nur allen anderen anschliessen. Jeder muss für sich selbst entscheiden wann für ihn der richtige Zeitpunkt ist! Tut mir leid, dass ich dir keine andere Auskunft geben kann ;-( Wünsche dir Frohe und schmerzfreie ! Rainer  
  5. Antwort von am 03.04.2007  
  ,

sich mit einer OP anzufreunden ist nicht leicht. Die Entscheidung für oder gegen eine OP musst Du selber treffen - es kommt immer darauf wie Du mit der Bewegungseinschränkung und Schmerzen zurecht kommst. 89 wurde bei mir die Diagnose gestellt und ich konnte mit täglicher Gymnastik die OP doch bis letztes Jahr schieben. Etwas zu lange - da mein Kreuz u. a. durch die Belastung auch einen Schaden hat. Versuch wirklich die konservativen Methoden (KG, Schwimmen, Radeln..) erst auch wenn Du dabei Schmerzen hast. Es braucht Zeit. Bei einer stetigen Verschlechterung würde ich allerdings eine OP nicht zu lange schieben. Einen Rat zu geben ist immer schwierig, da die Probleme so unterschiedlich sind und jeder seine ganz eigenen Erfahrungen mit seiner Krankheit hat. Eine 2. Meinung vom Facharzt wäre zur OP-Indikation ohnehin anzuraten.

Wünsche Dir alles Gute!

 
  4. Antwort von am 03.04.2007  
  ich kenne deine Probleme nur zu gut. Ich bin auch erst 42 Jahre alt und habe die gleichen Sorgen wie du. Ich habe meine Diagnose schon seit '99'. Habe alles versucht um die OP noch rauszuzögern mit KG, Spritzen, Akupunktur, Gymnastik und vieles andere. Aber jetzt ist der Zeitpunkt da wo ich mich doch operieren lassen werde. Die Nächte sind nur noch mit starken Medikamenten zu überstehen und hat keine Lebensqualität mehr. Wünsche dir das du eine richtige Entscheidung triffst. Vielleicht meldest du dich mal. Sigrid  
  3. Antwort von am 02.04.2007  
  ,
Du wirst Dich leider darauf einstellen müssen, dass Empfehlungen nicht für jeden Einzelnen gleich positiv anschlagen, weil jeder Körper anders ist. Du kannst es nur selbst ausprobieren. Ich kann gut nachvollziehen, dass Du den Gedanken an eine OP so lange wie möglich hinaus schiebst und nach Alternativen suchst. Mir ging es vor meinen beiden Hüft-TEP-Ops nicht anders. Die Entscheidung für den richtigen Zeitpunkt einer OP musst Du ganz alleine treffen. Bei mir haben die jahrelangen immer zunehmenden Schmerzen für mich entschieden. Ohne die OPs hätte ich keinen Schritt mehr laufen können (trotz starker Schmerzmittel).

Probiere dich einfach mal aus, ob Dir gezielte Krankengymmastik Linderung verschafft - ansonsten ist - trotz der Schmerzen - Bewegung ganz wichtig. Gelenkschonend sind da vor allem Walking, Schwimmen oder Aquafit und Rad fahren.

Wenn Du noch konkrete Fragen hast, kannst Du mir gerne eine Mail in meine Info-Box senden.

D.
 
  2. Antwort von am 02.04.2007  
  ,
ich kann Dich gut verstehen. Auch ich (55 Jahre) habe mich nach der Diagnose 'Coxarthrose' rechts vor 2 Jahren nicht mit einer OP anfreunden können. Habe alle möglichen Übungen die gut für die Hüfte sein sollen gemacht, habe Vitamine und alle knorpelaubauenden Produkte genommen und habe meinem Arzt so oft es ging manuelle Theraphie aus den Rippel geleiert. Leider hat das meine Arthrose nicht aufgehalten. Im Gegenteil, ich habe noch Zysten am Hüftgelenk dazubekommen. Jetzt habe ich mich wegen der unerträglichen Schmerzen zu einer OP entschieden. Meine Lebensqualität hat sehr gelitten. Vielleicht kannst Du ja mit Deinem Artz mal über eine Schmerztheraphie reden. Eine Bekannte von mir hat dadurch ihre OP um 2 Jahre rausschieben können. Ich hätte Dir gerne mehr Mut gemacht, aber Arthrose ist wirklich eine üble Sache und es dauert lange, ehe man das auch für sich annehmen kann.
Ich wünsche Dir viele Antworten,die Dir helfen können und das Du eine OP lange herausschieben kannst.

C.
 
  1. Antwort von am 02.04.2007  
  , die Entscheidung wie du deinen Körper schützen willst, liegt immer bei dir. Es gibt sehr viele Möglichkeit mit Coxarthrose zu leben und die Schmerzen zu lindern oder zu erleiden. Gute Krankengymnastik und Wassergymnastik können (wenn frühzeitig damit begonnen wird) die Coxarthrose verlangsamen oder abmildern, probier und schau ob es dir hilft und lass dich von Dritten nicht verunsichern. Auch Medikamente können lindern und helfen - aber nicht heilen. Es gibt viele sog. alternative Therapien; ob sie helfen, ist sehr individuell - und letztendlich kannst du es nur ausprobieren, was allerdings nicht billig ist, wenn du gesetzlich versichert bist. Ich bin eher skeptisch ob der vielen 'Wundermittel', die es gibt, weiss aber, dass der Glaube an eine Heilmethode nicht selten seine Wirkung auslöst. Wenn du also glaubst, etwas ausprobieren zu wollen, darfst du dich von Erfahrungen anderer nicht verunsichern lassen. Ich selbst habe gute Erfahrungen mit Akupunktur gemacht - aber auch die kann bei unserer Diagnose nur lindern, nicht heilen! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Tabletten auf Dauer weder meinem Körper noch meiner Stimmung guttun, dass Schmerzen zwar die Leidensfähigkeit 'verbessern', aber die Lebenslust dabei auf der Strecke bleibt. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses 'Ersatzteil McMinn' dazu geführt hat, dass ich wieder lebensfroh und leistungsfähig bin und das Gefühl habe 'wieder gesund zu sein'. Und dieses Gefühl geniesse ich bis heute - und ich bin sicher, es schützt meinen Körper - jeden Tag, wenn ich aufstehe. Ich weiss auch, dass die Erfahrungen anderer eigene nicht ersetzen können, im besten Fall können sie Rat und Hilfe sein bei der eigenen Entscheidung. Last-not-least gibt es auch Ärzte, die einen wirklich guten fachlichen Rat geben können - auch der kann hilfreich sein, und vor so mancher schlechter und überflüssiger Erfahrung schützen. Ich wünsche dir alles Gute! B.  




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Stand : 10.04.2007 19:11:53
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