- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
869. Eintrag von am 16.06.2007 - Anzahl gelesen : 54
Hüftgelenksarthrose und Bandscheibenvorfall LWS
0 liebe Leidensgenossen,
seit vielen Jahren leide ich nun unter meiner Hüftgelenksarthrose, Hauptursache hierfür war eine angeborene Hüftdysplasie, wegen der ich als Kleinkind operiert wurde (Umstellungsosteotomie). Bis jetzt haben mir alle Ärzte immer geraten, so lange wie möglich mit der TEP zu warten, was natürlich auch Sinn macht, wenn man bedenkt, dass man Prothesen nicht beliebig oft wechseln kann. Ich bin jetzt 40. Nun ist aber ein neues Problem hinzugekommen. Im letzten Jahr hatte ich einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule und war deswegen und natürlich auch wegen der Hüfte in Kur. Dort meinten die Ärzte, meine Rückenschmerzen könnten nicht weniger werden, weil ich alles, was beim Hüftgelenk nicht mehr funktioniert, mit dem Rücken ausgleiche. Das Gelenk kann nicht mehr ganz durchgestreckt werden, deshalb gehe ich ins Hohlkreuz um mich gerade hinzustellen und drücke damit immer wieder auf die Bandscheibe. Die Empfehlung der Ärzte war deshalb, dass ich mir das Hüftgelenk operieren lassen soll. Aber jetzt frage ich mich natürlich, ob eine Hüft-TEP mir wirklich bei den Rückenschmerzen helfen würde. So, wie die Ärzte mir den Zusammenhang erklärt haben, erscheint mir das ja logisch, aber kann eine Prothese so hundertprozentig eingesetzt werden, dass nachher alles genau passt und der Rücken nicht mehr belastet wird? Wenn dem so wäre, würde ich mich gern operieren lassen, denn dann wäre ich gleichzeitig die Probleme mit dem Rücken und mit der Hüfte los. (Welch paradiesische Vorstellung, sich mal wieder schmerzfrei in alle Richtungen bewegen zu können!) Gibt es hier jemanden mit den gleichen Problemen, der mir von seinen Erfahrungen berichten könnte?
A.
4. Antwort
von am 17.06.2007
Vielen Dank für eure lieben Antworten. Wenn ich wüsste, dass es bei mir genauso gut klappt wie bei D. und B. würde ich mich am liebsten gleich morgen operieren lassen. Aber dann gibt es leider auch solche Fälle wie . (Ich wünsche dir gute Besserung und hoffe, du kannst wie die anderen auch bald mit einer TEP wieder fröhlich durch die Gegend hüpfen! Vielleicht kannst du mir mal schreiben, in welcher Klinik du warst.)
Letzte Woche war ich in einer Klinik, um mich (wie ich dachte) beraten zu lassen. Es war furchtbar! Innerhalb von zehn Minuten hatte der Arzt den mitgebrachten Reha-Entlassungsbericht gelesen und die Untersuchung gemacht. Was ich zu sagen hatte, schien ihn nicht sonderlich zu interessieren. Daraufhin wollte er mir gleich einen OP-Termin für eine McMinn Prothese geben und war dann völlig beleidigt, als ich sagte, dass ich vorher noch Genaueres wissen wollte. Er meinte, das wäre nicht nötig, er würde die Unterlagen an seinen Kollegen weitergeben, der würde sie sich anschauen und falls sich keiner mehr bei mir meldet, wäre ja alles o.k. Bei einer solchen Behandlung kann man doch nur augenblicklich die Flucht ergreifen, oder?
Die McMinn Prothese finde ich eine gute Alternative, aber ich möchte natürlich vorher wissen, ob sie bei mir überhaupt eingesetzt werden kann und wieviel sie mir auch bei den Rückenproblemen helfen würde.
Kann mir jemand eine Klinik mit McMinn Spezialisten empfehlen? Ich wohne an der holländischen Grenze in der Nähe von . Sie sollte nicht all zu weit entfernt sein, weil langes Autofahren meinem Rücken sehr schlecht bekommt, aber bis / etc. schaffe ich es schon noch.
A.
3. Antwort
von am 17.06.2007
Liebe A., auch ich hatte mit 40 Jahren neben meiner beidseitigen Dysplasiecoxarthrose, Rückenschmerzen, Wadenschmerzen, Ruhestandsbeschwerden usw. Jahrelang bin ich nicht zum Orthopäden, weil ich immer dachte, bei mir wäre vom Halswirbel aus bis runter an die Zehen sowieso alles kaputt. Ich kannte kein Körperteil, das mir nicht weh tat. Dann mit 40 die erste Tep rechts und komischerweise sind damit all meine Beschwerden verschwunden, auch die auf der linken Seite. 8 Monate später dann Tep auf der rechten Seite. In einer Gehschule musste ich lernen mein neues Gelenk auch zu benützen, um Bandscheibe und Lendenwirbel zu entlasten. Obwohl ich über 20 Jahre gehunken habe und mit meinem Beckenschiefstand alle anderen Gelenke überbelastet habe, konnte bei mir komischerweise kein Folgeschaden an Lendenwirbel oder Bandscheibe gefunden werden. Mein Operateur sagte mir: ' 40 Jahre, ist doch genau der richtige Zeitpunkt für ein neues Leben! Denn der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn die Lebensqualität leidet.' Und wie B., muss auch ich sagen, hätt ich all das gewusst, was ich heute weiss, ich wäre viel eher gegangen. All das was ich in den letzten 15 Jahren nicht machen konnte, mache ich heute mit soviel Freude und Spass, wie nur ein Mensch verstehen kann, der die Einschränkungen mit Hüftschmerzen kennt. Ich bin ein neuer Mensch geworden und freue mich jeden Tag auf´s Neue darüber. Dir wünsche ich viel Glück bei einer Entscheidung, die Dein ganzes Leben verändern könnte, D.
2. Antwort
von am 16.06.2007
A.,
vor eineinhalb Jahren hatte ich einen Bandscheibenvorfall L5/S1. Seit dem wurden dann in der rechten Hüfte auch die Schmerzen deutlich mehr wegen weiterer Schonhaltung, ... Als ich mich in der Neurochirurgie vorstellte sagte man mir bereits es habe keine Zweck an der LWS was zu machen so lange die Hüfte nicht in Ordnung sei. Hatte im letzten Sommer dann erfolglos den Oberflächenersatz bekommen und somit weiter massiv Probleme in Kreuz und Hüfte.
Eine TEP in Deinem Fall könnten die Rückenprobleme deutlich verbessern. Auch soll eine Tep bzw. Oberflächenersatz im Alltag soweit voll belastbar sein. Überleg es Dir - hol Dir auch eine Zweitmeinung eines Orthos ein, gerade auch im Blick auf Dein Alter, wenn evt. ein Oberflächenersatz eingesetzt werden könnte. In diesem Fall wähle bitte nur eine Klinik mit entsprechender Erfahrung bei Sonderprothesen aus!
Wünsch Dir alles Gute!
1. Antwort
von am 16.06.2007
A.! Ich bin 49 Jahre alt und habe im letzten Jahr nach endloser Quälerei und Schmerzen rechts und links ein neues Hüftgelenk bekommen. Ich habe wie du eine angeborene Dysplasie, die vor 25 Jahren mehrfach operiert wurde. Mit den 2 neuen Gelenken bin ich ein neuer Mensch. Bedingt durch die Schmerzen und die Schonhaltung haben sich auch bei mir im Laufe der Jahre zusätzliche Beschwerden wie, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Knieen und Schmerzen im HWS-Bereich eingestellt. Im März 2006 hatte ich dann die absolute Spitze erreicht es ging absolut nichts mehr und ich habe nur noch dem 1. OP-Termin entgegen gefiebert, ja ich habe mich darauf gefreut. Heute gut 1 Jahr später geht es mir gut. Ich gehe wieder arbeiten und kann sehr vieles wieder machen, vorallem die ganz alltäglichen Dinge, die für andere selbstverständlich sind. Auch mir wurde immer gesagt, warten - warten mit den neuen Gelenken. Der Arzt in sagte dazu, wann wollen sie leben jetzt oder mit 70, falls sie dann überhaupt noch leben? Ich habe meine Entscheidung für die neuen Gelenke bis heute nicht bereut. Ganz im Gegenteil mit dem was ich heute weiss, würde ich nicht mehr so lange warten. Ich habe nach den OP's wesentlich länger gebraucht um wieder 'auf die Beine' zu kommen, da alles durch die jahrelange Fehlhaltung und die Schmerzen sehr geschädigt war. Ich kann dir nur zu einer neuen Hüfte raten.Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.