Beidseitige Hüftarthose



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  894. Eintrag von am 06.08.2007 - Anzahl gelesen : 154  
  Beidseitige Hüftarthose  
  0 all,
schön das ich Euch gefunden habe.

Mein Mann hat letztes Jahr im Februar mehr oder weniger durch Zufall erfahren das er Arthose in beiden Hüften hat. Er ging eigentlich wegen Rückenschmerzen zum Arzt und erwähnte so ganz nebenbei das er ein Problem mit dem spreizen der Beine hat und es immer schlimmer wird.
Er kam dann in die Röhre und sein Arzt meine er müsse doch eigentlich umkommen vor lauter Schmerzen, die gleiche Meinung vertrat auch Krankengymnastin. Zu dem Zeitpunkt hatte er aber wirklich keine Schmerzen. Leider hat sich das jetzt geändert! Im Urlaub hatte er ständig in den Beinen ein Brennen und wusste manchmal nicht mehr wie er nach längerem sitzen gehen sollte. Zurück aus dem Urlaub ging er gleich zum Arzt und der verabreichte eine Cocktail als Infusion der entzündungshemmend und schmerzstillend helfen sollte. Nach 10 Anwendungen ist überhaupt keine Besserung eingetreten. Er ist jetzt seelisch ziemlich weit unten, er denkt er kann seinen Beruf (Aussendienst, viel Auto fahren) bald nicht mehr ausüben und sieht sich schon im Rollstuhl. Sein Arzt sagte ihm er sei für eine OP noch zu jung(42) weil die Prothesen nur ca. 10- 15 Jahre halten. Was kommt danach? Kann man dann nochmal operieren? Ich brauche Argumente, ich lese hier ja schon einiges aber vieles verstehe ich auch noch nicht aber ich werde lernen. Kennt hier vielleicht jemand einen guten Arzt, eine gute Klinik im Raum , oder die wirklich auf dem neusten Stand sind. Und eine Selbsthilfegruppe in der gleichen Gegend. Ich wäre Euch wirklich sehr dankbar.


Moni
 
  4. Antwort von am 16.08.2007  
  Hi, ich bin jetzt 45 Jahre und habe beidseitige Dysplasie und Arthrose.
Korrekterweise habe ich nach meiner Mc. Minn OP rechts vor zwei Jahren nur noch auf der linken Seite eine Arthrose. Der operierten Seite geht es nämlich wesentlich besser wie der nicht operierten Seite.
Mit der OP hat sich meine Lebensqualität wieder deutlich verbessert, wann ich die linke Seite operieren lasse hängt davon ab wie schlimm meine Beschwerden sind!
Wie lange Mc. Minn hält ist aufgrund der neuen Methode noch nicht genau vorhersagbar, korrigiert werden kann nach Mc. Minn nach meiner Kenntnis wie bei einem nicht operierten Bein.

Für mich war die Daignose Arthrose vor 4 Jahren ebenfalls ein schwerer Schock, ich wusste bis dahin gar nichts von meiner Dysplasie und war aktiver Fussballer und Langstreckenläufer!

Die OP hat mir wie gesagt einen Grossteil meiner Lebensqualität zurückgegeben, aber eine OP ist natürlich auch ein Risiko! Das muss jeder abwägen, doch spätestens als die Schmerzen kontinuierliche Medikamente erforderlich machten gab es für mich keine Alternative!

auch an Deinen Mann,

 
  3. Antwort von am 09.08.2007  
  Moni,

schliesse mich B. und C. auch voll an.
Die Schmerzen und Bewegungseinschränkung bestimmen, wann der Zeitpunkt für eine OP gekommen ist. Bildgebende Verfahren zeigen zwar das Ausmass einer Arthrose an, das bedeutet aber nicht, dass man auch Schmerzen haben muss. Andersrum kann eine Arthrose bereits zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen, obwohl noch nicht viel auf den Bildern zu sehen ist.

Eine Oberflächenersatzprothese ist für jüngere Patienten eine sehr gute Alternative im Blick auf künftige Wechsel-OPs.
Wichtig dabei ist ein erfahrener Operateur und dass dieser Typ von Prothese auch zum Patienten (Anatomie, Knochenqualität) passt.
In der Uni wird Dein Mann sicher gut beraten sein. Ich habe mit 34 meine McMinn letztes Jahr bekommen und hier im Forum gibt es viele die leider noch früher eine TEP brauchten.

Wünsche Deinem Mann alles Gute!

 
  2. Antwort von am 07.08.2007  
  Moni,
ich schliesse mich dem Beitrag von B. in vollem Umfang an.
Du wirst hier im FORUM viele Beiträge von relativ jungen Hüftpatienten lesen können, die aus unterschiedlichen Gründen schon eine TEP benötigten.
Das Alter spielt für die OP dann keine Rolle mehr, wenn die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen den gesamten Alltag negativ beeinflussen. Die Ärzte , die diese Schmerzen nicht aushalten müssen, weisen i.d.R. immer darauf hin, man sei zu jung für die OP.
Als ich mit 49 J. für beide Hüften eine TEP erhalten habe, fühlte ich mich eher zu jung, fortwährend chronische Schmerzen zu haben.
Wie B. schon schreibt, wäre für Deinen Mann evtl. eine sog. McMinn eine Alternative zur konventionellen TEP.
Aber selbst eine 'normale' TEP kann kann mindestens 1mal ausgewechselt werden, soweit die Knochenstruktur es zulässt.

Ich wünsche Deinem Mann alles Gute und hoffe, dass er einen Operateur findet, dem er 100%ig vertrauen kann. Unter Umständen findet er diesen nicht beim ersten Anlauf. Aber es ist m.E. sowieso sinnvoll, sich mehrere Krankenhäuser und Ärzte anzusehen, bevor man sich für eine OP entscheidet.

C.
 
  1. Antwort von am 07.08.2007  
  Moni! Ich leide seit 28 Jahren unter der Hüftarthrose beidseitig und bin somit in der Lage dir einiges an Info zu geben. In ist die sehr spezialisiert auf Hüften, die forschen auch sehr viel auf diesem Gebiet. Eine Alternative zur normalen Tep ist eine Mc Minn, ein Oberflächenersatz. Dein Mann sollte sich einen Termin in einer Klinik nehmen und sich genau informieren, was für ihn in Frage kommt. Gerade bei jungen und jüngeren wird sehr viel die Mc Minn gemacht, mit sehr guten Erfolgen. Nur weil dein Mann erst 42 ist, bedeutet das nicht, dass er mit Schmerzen und Einschränkungen leben muss. Ich habe mit 49 Jahren im letzten Jahr 2 neue Hüften bekommen. Mit dem was ich heute weiss, würde ich nie mehr so lange warten und mich unnötig quälen. Holt euch einen Termin in einer guten Orthopädischen Fachklinik, in der Mc Minn gemacht wird und lasst euch beraten, was getan werden kann. Die Aussage 'zu jung' wird leider sehr oft gemacht, muss aber nicht sein. B.  




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Stand : 18.08.2007 10:25:14
MaschinenArthrose : X894Y20070818102514Z894 - V136


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