- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
896. Eintrag von am 10.08.2007 - Anzahl gelesen : 37
Kurzschaft TEP- die richtige Wahl?
0Ich bin 46 J. und habe seit mind. ca. 8 J. Coxarthrose beidseitig(nur links Schmerzen einhergehend mit 'Seemannsgang') Jetzt habe ich mich zur OP entschlossen, da die Lebensqualität doch stark leidet. Geplanter Termin 26.09.07 Ich habe mich bei 2 konservativen Operateuren und bei einem Mc Minn- Operateur beraten lassen. Der Konservative will mir einen zementfreien Kurzschaft TEP einsetzen (mit Keramikeinsätzen). Da ich momentan 125-130 Kilo wiege, meinte er, dass dies zwar die ältere Technik sei, aber diese sei bewährt und würde halten. 'Alles Andere seien Experimente' obwohl er auch nach Mc-Minn-Methode operieren würden könne. Der McMinn Operateur wies mich zuerst auf die Gefahr des Bruches des Oberschenkelhalsknochens hin. Er würde aber höchstwahrscheinlich trotzdem die Überkappung machen. Er sagte, dass ich aber ein deutlich niedrigeres Gewicht (ca.105 kg) gewährleisten müsste. Falls der Oberschenkelhalsknochen brechen würde (für mich höheres Risiko wegen des Gewichtes), was meist bis zur 6. Woche geschieht, könne man immer noch den Hüft-TEP einoperieren. Tolle Aussicht auf vielleicht 2. OP! Dann vielleicht lieber doch gleich eine Hüft TEP: Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder ähnliche Aussagen gehört und kann mich in meiner Entscheidung zur Hüft-TEP bestärken?
3. Antwort
von am 11.08.2007
A.,
momentan denke ich, dass Deine Ärzte Dich soweit auf die Risiken einer Hüft-OP mit Schaft oder McMinn informiert haben.
Die Gefahr einer Schenkelhalsfraktur bei McMinn in den ersten Wochen haben 'leichte' Patienten auch. Ich habe letztes Jahr meinen Oberflächenersatz bekommen und wiege gerade die Hälfte. Auch entscheidet sich erst nach eröffnen des Gelenks, was überhaupt reinkommt. Die OP ist 'Knochenarbeit', d.h. es wird gesägt, gebohrt und mit dem grossen Hammer die Pfanne gesetzt und den Schaft in den Oberschenkelknochen eingetrieben. Dass da auch ein Knochen unerwünscht beschädigt wird und somit evt. was anderes eingebaut werden muss, gehört zum Risiko einer HTEP-OP dazu. Eine Normal-TEP bringt auch Ihre Risiken, wie Luxation. Die Standzeit einer Prothese hängt natürlich auch von der Belastung ab; bei einem Oberflächenersatz hast Du ein grosser Kopf im Gegensatz zu einer Standard-TEP, weshalb die Prothese vom Gewicht her nicht so stark belastet ist als bei einer Schaftprothese mit kleinem Kopf. Die McMinn ist von Anfang an auch voll belastbar. Eine zementfreie TEP wird stufenweise belastet.
Ein evt. Vorteil für Dich wäre, wenn Du vorab Dich schon etwas konditionieren könntest (Muskelaufbau, Gymnastik, evt. etwas an Gewicht gesund und vernünftig abnehmen), (wobei 120 kg ja nicht gleich 120 kg sind).
Sicher bekommst Du noch einige Antworten. Ansonsten schick mir eine Mail an die Infobox.
Wünsch Dir alles Gute und mach Dich vorher nicht verrückt!
2. Antwort
von am 10.08.2007
A., ja, ich kann die Aussagen Deiner Ärzte bestätigen. Ich habe die selben Aussagen bekommen, obwohl ich nur wenig Übergewicht habe. Für McMinn gibt es erst eine Erfahrungszeit von 10 Jahren, und mein Arzt warnte mich davor, dass der Oberschenkelhalsknochen brechen kann. Nicht nur in den ersten 6 Wochen, sondern in den ersten 3 C.ten, sagte er mir. Hätte ich darauf bestanden, hätte er mir McMinn gesetzt, er ist schliesslich Spezialist dafür. Dafür wäre aber ein grösserer Schnitt erforderlich gewesen. Ich habe mich aber dagegen entschieden. Mit mir im Krankenhaus war zufällig ein Forumsmitglied, mit der ich mich natürlich getroffen habe. Auch sie wollte McMinn und ihr wurde auch davon abgeraten, mit den gleichen Begründungen wie bei mir. Der Arzt sagte mir, wenn ich mich schon dieser Operation unterziehen würde, sollte ich gleich eine 'richtige' Prothese einsetzen lassen, von der man wisse, dass sie voraussichtlich lange hält. Die McMinn gilt als eine Art 'Vorprothese'. Zur TEP generell kann ich Dir nur zuraten. Ich bin vor genau 2 Wochen operiert worden, laufe heute bereits ohne Gehhilfen durchs Haus, habe eine (nur) 12 cm lange, super verheilte Narbe und mache ambulante Reha, weil es mir so gut geht (trotz meiner 61 Jahre). Die Operation selbst bzw. die Zeit im Krankenhaus habe ich in sehr guter Erinnerung. Sofortige Vollbelastung (aber keine zementierte Prothese!), keine Schmerzen, es werden grosszügig Schmerzmittel verabreicht, ich durfte bereits am Operationstag auf der Bettkante sitzen und am 1. Tag wurde ich schon aufs Clo und ans Waschbecken gefahren. Also, hab keine Angst, das ist alles halb so schlimm. Kannst mich gerne anschreiben, wenn Du noch mehr wissen willst. Kopf hoch und alles Gute! C.
1. Antwort
von am 10.08.2007
A.! Ich kann deine Sorgen und Bedenken gut verstehen. Vor meiner 1. Tep OP im letzten Jahr sah es bei mir genauso aus. Heute laufe ich mit 2 Tep's munter durch die Gegend und bin sehr zufrieden. Nach den Berichten, die ich hier gelesen hatte wollte auch ich unbedingt eine McMinn haben, ich war total darauf fixiert. Der 1. von mir aufgesuchte Operateur hätte mir auch eine Mc Minn eingesetzt. Ich war dann zu einem weiteren Operateur in einer anderen Klinik und hier habe ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt. Der Arzt hat mir von einer Mc Minn abgeraten, da die Ausgangssituation bei mir doch sehr schlecht war und er das Risiko eines Bruches nicht eingehen wollte. Damals war ich natürlich schwer enttäuscht, heute bin ich froh, dass man mir nicht gegen alle Vernunft eine Mc Minn eingesetzt hat. Dazu muss man auch noch sagen, dass gerade bei den Hüft Op oft erst während der Op, also wenn offen ist und der Arzt genau sieht was ist, entschieden wird, was für den Patienten am besten ist. Ich glaube ich würde mich an deiner Stelle für eine Tep entscheiden. Solltest du noch Fragen haben kannst du mir gerne in meine Infobox schreiben. Ich wünsche dir eine schöne Zeit.