- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
729. Eintrag von am 02.01.2008 - Anzahl gelesen : 193
Sepsis nach Hüftgelenks-OP
0Meine Freundin hat nach einern Hüftgeleks-OP eine Sepsis bekommen und es musste ihr die Hüftprothese wieder entfernt werden. Nun hat sie seit 3 Monaten einen 'Platzhalter' und kann erst wieder zurück operiert werden, wenn ihr CRP-Blutwert keine Entzündung mehr anzeigt. 4 Wochen nach der Erst-OP hatte sie einen CRP-Wert von 42, nun schwankt er noch zwischen 11 - 7,2 operiert werden kann jedoch erst bei einem konstanten CRP-Wert von höchstens 5. Sie ist durch den Platzhalter sehr stark bewegungsbehindert, hat grosse Schmerzen und bekommt seither sehr starke Antibiotika. Hat jemand ein ähnliches Schicksal erlitten und kann darüber berichten? Wie lange kann es dauern, bis der CRP-Wert so niedrig geworden ist, dass ein neues Hüftgelenk eingesetzt werden kann ?
2. Antwort
von am 27.03.2008
A., erst einmal. Toll dass du deiner Freundin so beistehst! Das ist wundervoll und eher selten. :-) Ich hatte eine septische Hüft nach TEP-Operationen. Bei mir wurde sie ausgebaut und wieder eingebaut. Die Sepsis kam wieder. Bei meiner Freundin wurde sie ausgebaut und nach 9 Wochen wieder eingebaut. Doch auch bei ihr musste der CRP im Normbereich bleiben. Vorher werden sie sie nicht einbauen. Sie musste 9 Wochen starke Antibiotika nehmen. Meine Frage an dich, wurde bei deiner Freundin ein richtiges Debridement gemacht? Das heist, alles was infiziert war wurde entfernt, alles sauber gespült und dann Antibiotisch versorgt. Wenn z.B. nekrotisches Gewebe da ist (war bei mir so) muss das entfernt werden weil da Bakterien drin weiterleben und ANtibiotika da gar nicht hin kommt. Deine Freundin sollte noch einmal ganz intensiv mit dem Arzt reden was alles gemacht wurde und was der denkt wie es weitergehen soll. Sag ihr und dass ich viel Kraft und Geduld schicke. Es ist verdammt schwer das auszuhalten! Hab sie lieb und zeig es ihr. So hilfst du ihr auch sehr viel.
1. Antwort
von am 04.01.2008
A.,
eine Sepsis nach einer TEP-OP ist eine ganz schlimme Sache und die Folgen wird Euch leider keiner sagen können. Wichtig ist in der Tat erstmal das völlige Keimfrei-werden der Hüfte und des Blutkreislaufes, erst dann kann wieder ein neues Hüftgelenk eingesetzt werden. Auch in der Folge besteht dann immer wieder erhöhte Gefahr und Deine Freundin sollte engmaschig kontrolliert werden!
Zur Zeit kannst Du aber nicht viel tun, ausser Deiner Freundin mit allen Mitteln Kraft geben und sie versuchen abzulenken, aufzuheitern, Mut machen, da sie ja nun eine unerwartet lange Zeit im Khs. bleiben muss. Wichtig sind auch Freunde ect. Ausserdem kann ich Dir raten eine Art Tagebuch zu führen, also welche Medikamente werden verabreicht, wofür, wann trat Verbesserung, oder Verschlechterung ein, was wurde wann mit Deiner Freundin gemacht. Wisst Ihr denn, welcher Keim die Sepsis verursacht hat und wann wurde es festgestellt? Hat Deine Freundin vielleicht schon davor über erhöhte Schmerzen geklagt, die nicht ernst genommen wurden?
Bitte hüte Dich aber, deine Freundin 'verrückt' zu machen damit, doch weiss man nicht, wofür man es mal braucht und durch die vielen Behandlungen, evtl. auch OPs, vergisst man oft die Hälfte...
Wenn Ihr Euch aber in dem Khs. nicht 'wohl' fühlt, Deine Freundin auch schmerztherapeutisch nicht gut versorgt wird, scheut euch nicht in eins zu wechseln, das sich mit Gelenkinfekten auskennt!