- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
739. Eintrag von am 13.01.2008 - Anzahl gelesen : 89
OP (Mc Minn) mit 34?
0 ich bin 34 und hab beidseitig Arthrose. Links mehr wie rechts. Ich bin beruflich viel auf den Beinen und hab eine Familie zu versorgen. Die Schmerzen begleiten mich andauernd. Bin sportlich noch aktiv, fahre viel Fahrrad (ist mein grosses Hobby). Vor einem Jahr hab ich eine Hüftspülung vornehmen lassen. Hatte kein Erfolg! Glucosaminpräperate auch nicht. Eine KG schlägt bei mir auch nicht an. Schliesslich ging ich in eine Schmerztherapie. Der Arzt verschrieb mir aber nur eine Menge Schmerzmittel, und auf die hab ich überhaupt keinen Bock. Aber manchmal müssen sie halt sein. Bleibt für mich nur noch eine OP? Ein Orthopäde hat mir eine 'Kappenprothese' empfohlen- Mc MINN. gibts noch andere Möglichkeiten? Ich hab einfach Angst, dass ich meinen Beruf bald nicht mehr ausüben kann. Vielen Dank für alle Tipps! A.
7. Antwort
von am 18.01.2008
A.,
dem wirklich guten Beitrag von G. kann ich nur bei- pflichten und möchte ihm noch einen weiteren Punkt hin- zufügen: Wenn man die mittlerweile doch recht zahlreichen Bei- träge hier verfolgt, dann kann man feststellen, dass fast alle diejenigen, die versucht haben, eine OP mit Schmerz- mitteln hinauszeben (und über einen wirklich gewinn- bringenden Zeitraum gelingt dies ohnehin nicht) im Nach- hinein zu der Erkenntnis gelangt sind, dass sie sich hätten eher operieren lassen sollen. Dies sollte einem doch zu denken geben. - In Deinem Alter ist die von Deinem Orthopäden vorge- schlagene Kappenprothese mit Sicherheit die allererste Wahl. Und wenn sie dann noch so gut gelänge wie bei mir, dann brauchtest Du Dir um Deine sportlichen Aktivi- täten keine Sorgen zu machen. (Ich bin zweieinhalb Wochen nach der OP wieder Fahrrad gefahren).
, H.
6. Antwort
von am 14.01.2008
A., fast scheint es, da tut sich ein 'Glaubenskrieg' auf: Symptome (=Schmerzen) oder deren Ursachen (=verschiedene operative Eingriffe bis zur ultima ratio, nämlich ein kaputtes Gelenk ersetzen) bekämpfen bzw. therapieren? Ich persönlich habe mich nach Beginn der wirklich schlimmen Schmerzen relativ schnell für die OP entschieden. Nicht nur aufgrund der möglichen Nebenwirkungen der Schmerzmittel (ich war 2004 sehr gut auf eingestellt, das im Herbst plötzlich vom Markt genommen worden ist!) Schlimmer als die Nebenwirkungen der Schmerzmittel (die es in jedem Fall gibt!) können nämlich die 'Nebenwirkungen' von nicht 'reparierten oder ersetzten' kaputten Gelenken sein: Fehlhaltungen, Muskeldeformationen, übermässige Belastung anderer Gelenke (Knie, Bandscheiben) bzw. des noch gesunden Parallelgelenks. Diese Nebenwirkungen können trotz Schmerztherapie eintreten, auch wenn sie durch die Schmerzbetäubung teilweise verringert werden. Abhängig von der persönlichen Leidensfähigkeit kann eine OP so lange hinausgeschoben werden, bis sie nicht mehr möglich ist (auch diesen Fall kenne ich!). Wenn es eine eindeutige medizinische Indikation für eine TEP gibt (z.B. wenn 'Knochen auf Knochen reibt'), würde ich nicht mehr lange 'schieben'. Allerdings kann viel getan werden, um genau diesen Zeitpunkt hinauszeben - vor allem durch gute Physiotherapie und Krankengymnastik. Leider kam diese Erkenntnis bei mir erst dann, als es für die linke Hüfte schon zu spät war, jetzt versuche ich die rechte Hüfte noch möglichst lange zu erhalten. Und seit ich die McMinn habe, habe ich kaum noch Probleme mit den Lendenwirbeln und meine leichte Wirbelsäulenverkrümmung ist zumindest nicht mehr schlimmer geworden - die habe ich mir nämlich aufgrund der kaputten Hüfte eingehandelt. Ich wünsche dir gute und vertrauenswürdige Ärzte, dann kannst du auch die für dich beste Einscheidung treffen. Alles Gute, G.
5. Antwort
von am 14.01.2008
C.,
kann Deine Bedenken schon nachvollziehen und eine Prothese (z.B. Hüfte) ist ein gravierender Eingriff. Es kann zu verschiedenen Komplikationen kommen, die hier im Forum beschrieben sind.
Ich hatte Glück und habe mit meiner ersten Mc. Minn seit nunmehr 2 Jahren bisher gute Erfahrungen gemacht und würde den mechanischen Eingriff auch auf der anderen Seite einer dauerhaften Einnahme von Medikamenten vorziehen.
Bis dahin sollte man jedoch mit Physiotherapie und Bewegung versuchen solange wie möglich die OP herauszuzögern. Man weiss nicht wie lange das künstliche Gelenk hält? Bei mir war der Punkt überschritten auf als ich nicht mehr schmerzfrei im Bett liegen konnte. Ich bin übrigens sehr glücklich und dankbar, dass es heutzutage die Möglichkeiten gibt bei Arthrose das Gelenk durch eine Prothese zu ersetzen. Ohne meine Prothese wäre ich früher oder später wohl im Rollstuhl gelandet! Oder was macht man wenn einem jeder Schritt zur Qual wird?
Jeder muss das für sich entscheiden und das Risiko der Operation mit den Vorteilen einer gelungenen OP abwägen.
4. Antwort
von am 14.01.2008
ich möchte nochmals deutlich machen, dass eine TEP-OP, ob an Knie, Hüfte oder Sprunggelenk eine sehr grosse und nicht einfache OP ist, auch wenn man sagt, dass Hüft-OPs generell leichter sind... Diese Möglichkeit ist entwickelt worden, für Leute, die nicht mehr laufen können und so starke Schmerzen haben, dass es keine andere Lösung mehr gibt! Immerhin wird an Nerven vorbeigeschnitten, Knochen abgesägt, fremdes Material eingesetzt und dann soll es noch 15-20 Jahre halten... Maximal 1-2 Wechsel sind nötig und möglich... Doch was passiert bei Komplikationen, klar die Ärzte zählen sie auf und sagen, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist... doch was ist, wenn Ihr (mit 39 oder gar 34) zu diesem Prozentsatz gehört? Wobei ich denke als Konsequenz ist sicher ein versteiftes OSG besser zu ertragen als ein versteiftes Knie oder Hüfte...
Als mir meine TEP eingesetzt wurde, hat man dies jüngeren gegenüber nur ungern gemacht. Jetzt aber hört man, dass es wohl eine neue 'Marktlücke' darstellt... Versteht mich nicht falsch, ich bin durchaus dankbar, dass es diese Methode gibt und jeder, der sehr starke Arthroseschmerzen hat, ist froh, wenn diese Option endlich Linderung verschafft!!! Was ich meine ist, dass man nie diesen schweren Eingriff einer Schmerztherapie vorziehen sollte, bloss weil man Angst vor 'Nebenwirkungen' der Schmerzmittel hat!
Die Nebenwirgungen einer verpfuschten TEP-OP sind mit Sicherheit gravierender! VG C.
3. Antwort
von am 13.01.2008
A.!
Ich bin 39 und habe starke Arthrose in beiden Sprunggelenken. Beide unteren wurden bereits versteift (OP,1992,2005). Bin damit sehr zufrieden. Beide oberen machen mir sehr zu schaffen. OP überlege ich bereits. Ich weiss schon ich habe andere Beschwerden als du,doch ich möchte dir Mut machen, esgibt immer einen Weg. Ich bin z.B. seit septemeber in Physiotherapie und Bewegung ist mir sehr wichtig. Ich bin nämlich auch deiner Meinung Schmerzmittel sind keine Lösung. Meinen Unfall hatte ich mit 19 Jahre.Ich bin immer , ausser kleine Abschnitte mit Schmerzmittel ausgekommen.Natürlich ist es nicht immer einfach, doch man lernt mit viel Konsequenz und manchmal Härte zu sich selbst, damit zu leben und mit der Kranheit umzugehen. Alles Gute und vor allem baldige Schmerzfreiheit wünscht dir
2. Antwort
von am 13.01.2008
A.,
es ist schade, dass Du die Schmerztherapie ablehnst. Was erwartest Du? Dass durch Hokuspokus Deine Gelenke wieder i.O. werden? Auch eine KG kann Dir nur Linderung niemals Heilung verschaffen!
Ich sage das so deutlich, weil ich ebenfalls in dieser Situation war und meine Schmerzmittel unregelmässig bis gar nicht nahm, mich wunderte, dass sie nicht (richtig) wirken und dann war ja noch die Frage nach Schäden durch diese. Heute weiss ich, dass dies falsch war und ich bei einer guten Schmerztherapie meine TEP-OP noch weiter hätte raus schieben können!
Ich kann Dir deshalb wirklich nur raten, auch damit die Schmerzen nicht chronisch werden, eine Schmerzambulanz aufzusuchen, Dich richtig einstellen zu lassen (lieber regelmässig geringdosierte Opiate, als unregelmässig hochdosierte Entzündungshemmer!) und auch ab und an KG oder Wassergym. um das Bewegungsausmass zu halten und den Verschleissprozess zu bremsen!
Weitere Tipps habe ich nicht! Ausser folgenden Spruch: Jeder ist selbst seines Glückes Schmied! Denn auch eine TEP kann Dir nie Dein eigenes Gelenk ersetzen!
C.
1. Antwort
von am 13.01.2008
A.,
eine Kappenprothese hat den Vorteil, dass diese relativ gut belastbar ist und auch auf Blick von Wechsel-OPs dann erst der Hals abgesägt werden muss. Die Art der Prothese kann erst endgültig festgelegt werden, wenn Dein Gelenk eröffnet ist. Ansonsten ist eine Modular-Schaftprothese mit Grosskopf ebenso eine Möglichkeit. Ich habe seit 1,5 Jahren mit 35 einen Oberflächenersatz erhalten. Wenn Du mehr Infos dazu möchtest kannst Du in der Datenbank hier suchen oder mir auch eine Nachricht schicken.