- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
745. Eintrag von am 21.01.2008 - Anzahl gelesen : 146
Schwere körperliche Arbeit nach Hüft OP möglich?
0 mir steht als Landwirt die Hüft OP demnächst bevor. Welche Erfahrungen gibt es mit schwerer körperlicher Arbeit mit dem künstlichen Gelenk? Schwer heben? Schnelle unvorbereitete Bewegungen (Tiere einfangen)? Danke schonmal.
3. Antwort
von am 27.01.2008
A., als Landwirt, der schwere körperliche Arbeit gewöhnt sein dürfte, kann man davon ausgehen, dass Du eine gut ent- wickelte Muskulatur hast. Wenn Du Dich nach der OP um einen guten Muskelaufbau bemühst, wirst Du sicherlich nach nicht allzulanger Zeit wieder in einen Zustand kom- men, der auch schwere Arbeit zulässt. Aber: Das künstliche Gelenk ist leider ein reines Verschleissteil! Mit je mehr Krafteinwirkung es bewegt wird, desto rascher wird es verschlissen sein. Gelegentliche, kurze Schwerarbeit wird die Lebensdauer des Gelenks nicht deutlich merkbar verkürzen, aber permanente Schwerarbeit wird die Standzeit bedeutend verkürzen. Die durchschnittliche, statistische Lebensdauer der guten Prothesentypen liegt derzeit bei normaler Belastung bei guten 15 Jahren. Du must Dir also im Hinblick auf Dein Alter und auf Deine noch vor Dir liegende Arbeitszeit überlegen, wie hart Du es nach einer hoffentlich guten Wiederherstellung angehen willst. Was die schnellen, unvorbereiteten Bewegungen angeht, kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass ich mit meiner McMinn (2 Jahre alt) in diesem Winter beim Ski fahren zweimal mit extremem Spagat auf die Piste ge- knallt bin. Mich erstaunt es noch immer, dass meine Hüfte das problemlos ohne Auskugeln weggesteckt hat! - Wenn man einen guten Muskelwiederaufbau erreichen kann, braucht man sich - glaube ich - keine Gedanken über solche Bewegungen zu machen. Alles Gute, D.
2. Antwort
von am 23.01.2008
A., in den ersten paar Monaten nach der OP musst schon sehr aufpassen, 'dass nichts passiert'. Aber dein Arzt wird dir sicher die entsprechenden Anweisungen geben. Ausserdem empfehle ich dir sehr, eine stationäre Reha zu machen. Eine 3-4wöchige Reha fördert den Heilungsprozess sehr. Wenn du dann wieder auf dem Hof bist, würde ich dir schon sehr raten, dir in der ersten Zeit einen Betriebshelfer / oder einen 'Nachbarschaftshelfer' zu organisieren, sicher wird dir dabei auch deine Krankenkasse behilflich sein. Du merkst auch selber gut, was geht und was nicht geht. - Kälber auf der Weide (o.ä.) würde ich an deiner Stelle frühestens im Sommer fangen! Wenn alles gut verheilt ist, kannst du eigentlich auch wieder voll arbeiten - wobei allgemeine Vorsichtsmassnahmen immer sinnvoll sind. Ich wünsche dir alles Gute, C.
1. Antwort
von am 22.01.2008
A.,Habe im Juli 07 eine Hüft-TEP bekommen. Bei Vorträgen in der Klinik und Reha hiess es immer: Viel bewegen,nicht belasten,Faustregel:nicht mehr als 20% des eigenen Körpergewichts tragen.Das sind bei mir gerade mal 12 kg,und mit meinem Job nicht zu vereinbaren.Ich bin seit 25 Jahren Filialleiterin bei X, da muss man schon einiges schleppen,bleibt garnicht aus.3 Monate nach der OP bin ich wieder arbeiten gegangen und habe mal getestet.Das Heben geht ganz gut,wenn ich auf der Stelle stehe,aber Gewichte über eine gewisse Strecke zu tragen,ist schwierig,da auch meine Muskeln durch jahrelanges Schonlaufen zu schwach sind.Ich merke dann auch den Druck direkt im Gelenk.Habe mich nun entschieden,weniger zu arbeiten, meine Firma hat mich da sehr unterstützt,und mir einen Job mit 30 Wochenstunden gegeben in einer Filiale,wo auch einige männliche Kollegen sind,die die schwerste körperliche Arbeit machen.Natürlich verliere ich dadurch Geld,aber die Entscheidung viel Geld oder ist eindeutig 'pro ' ausgefallen.Vielleicht ist es bei Dir möglich,jemanden einzustellen,zumindest auf Teilzeit,der Dir einiges an schwerer Arbeit abnimmt,denn dauerhaft schweres Heben oder auch lossprinten ist für die Lebensdauer einer Hüft-TEP nicht förderlich.Geh es auf jeden Fall nach der OP langsam an,und sei geduldig,es braucht Zeit,bis man wieder auf den Beinen ist. Ich wünsche Dir alles Gute. von B. / a